Ausstellung 10.11.13 bis 11.01.15
Die Zwanzigerjahre wurden zum Synonym für eine rasende, wilde Zeit. Nach dem Ersten Weltkrieg gab man sich unverhohlen vergnügungssüchtig. Varieté, Kabarett und Revuetheater prägten eine ganze Epoche. Texte und Lieder sprühten nur so vor Witz und Selbstironie, man war bedingungslos geistreich, dabei unglaublich mondän und elegant. Ein Motto der berüchtigten Zwanzigerjahre lautete: „Genießen, leben, modern sein!“
Wien und Berlin bilden besondere Brennpunkte der kreativen Szene. Nächtliche Glitzerwelt und die künstlerischen Formen des Art Déco gehen eine gegenseitig sich befruchtende Symbiose ein. Soziale Schichten durchmischen sich in seltener Eintracht. Für einen Moment scheint alles möglich, für jeden einzelnen, im Leben wie in der Kunst.
Kern der Ausstellung ist die Welt des noch jungen „Schlagers”. Diese neue Musikgattung löst sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts von der Operette und macht sich – parallel zum ebenso jungen Medium des Films – überraschend schnell selbständig. Mehr noch als frühe Tonaufnahmen sicherten dabei Notenblätter diesem Genre das Überleben.
Unverwechselbare Melodien, kombiniert mit durchaus vielschichtigen, in der Regel umwerfend bissigen Texten ließen viele Lieder Teil des all-gemeinen kulturellen Gedächtnisses werden, bis heute!
Neben den Texten sollen in der Ausstellung vor allem die hinreißenden Titelcover solcher Noten zu Wort kommen. Von schmissig bis künstlerisch reicht die Palette der graphischen Gestaltung. Die Vielfalt der Motive und künstlerischen Handschriften ist schier überwältigend. Die Kunst des Illustrators und des Werbegraphikers wird beispielhaft vor Augen geführt. Das Bildmaterial bietet sich ebenso an als wahre Schatztruhe für Modeinteressierte oder für Tanzbegeisterte und selbst für soziologische Betrachtungen.
Die Ausstellung schöpft aus einer großen Privatsammlung. Präsentiert wird eine Auswahl von über 120 Exponaten.
Ausstellungsort
Museum, Bielefeld
Bis 16.6.2024, Bielefeld
Wie Käthe Kollwitz thematisiert auch Mona Hatoum, Trägerin des Käthe-Kollwitz-Preises von 2010, menschliche Grunderfahrungen.
Museum, Bielefeld
Fabrik mit gesamtem Inventar und das Wohnhaus der ehemaligen Besitzer im Originalzustand. Arbeitsverhältnisse der Näherinnen und der kaufmännischen Angestellten von den zwanziger Jahren bis hinein in die achtziger.
Museum, Bielefeld
Geologie, Paläontologie, Botanik, Zoologie und Ökologie.
Museum, Bielefeld
Klassische Moderne und zeitgenössische Kunst.
Museum, Bielefeld