Ausstellung 09.12.22 bis 11.06.23
Am 17. November 1922 verließ Sultan Mehmed VI. Vahideddin die Stadt Istanbul an Bord eines Schiffes und segelte ins Exil. Nach mehr als 700 Jahren endete damit das Osmanische Reich (1299-1922), das sich in seiner größten Ausdehnung über die Kontinente Afrika, Europa und Asien erstreckte.
Zu den Glanzstücken osmanischer Kunst gehören fein bestickte Textilien. Bestickte Kissenbezüge und Wandbehänge bestimmten das Interieur, verzierte Tischdecken und Servietten veredelten die Mahlzeiten und die bestickten Handtücher spielten eine wichtige Rolle beim wöchentlichen Besuch im Hamam. Besonders fein mit Seide und Metallfäden verzierte Tücher aus Leinen- oder Baumwollgeweben werteten im Zusammenspiel mit Gebrauchsgegenständen auch die alltäglichen Aktivitäten der städtischen Eliten auf, etwa beim Empfang von Besuch im eigenen Heim.
Die Namen der Hersteller haben sich selten überliefert. Für den Hof und die wohlhabenden Bewohner der Städte arbeitete eine Berufsgilde von männlichen Stickern, städtische Sticker stellten qualitativ hochwertige Arbeiten in Massenproduktion her. Ein beträchtlicher Anteil der Stickereien wurde nach Mustervorlagen in häuslicher Produktion für den Eigenbedarf und besondere Anlässe wie beispielsweise die Aussteuer hergestellt. In Anatolien wurden dafür auch gewebte Textilien mit blauen und roten Webmustern gefertigt.
Die Ausstellung zeigt Tücher aus dem 18. bis 20. Jahrhundert. Die gezeigten Textilien sind fein mit Blüten, Früchten oder Architekturelementen verziert und wurden in kunstvoller Handarbeit gefertigt. Ihre Besonderheit liegt in der Wendbarkeit: Vorder- und Rückseite sind mit gleicher Sorgfalt gearbeitet und dienen gleichermaßen als Schauseiten.
Anhand von etwa 70 Tüchern und Gebrauchsgegenständen aus den Sammlungen Werner Middendorf und Ulla Ther sowie den museumseigenen Beständen des Museums Fünf Kontinente bietet die Ausstellung Einblicke in verschiedene Lebensbereiche der Bewohner des Osmanischen Reiches.
Ausstellungsort
Eine der größten und bedeutendsten ethnographischen Sammlungen Deutschlands.
Bis 19.1.2025, im Haus
Sogenannte „meiren hua” gehören zum Bildinventar der chinesischen Malerei und werden gerne mit Verführung und der Lebenswelt von Kurtisanen in Verbindung gebracht.
Im gleichen Haus
Werke junger Nachwuchskünstler in wechselnden Ausstellungen.
Bis 22.9.2024, München
Lijns Werk zeigt eine Verbundenheit mit surrealistischen Ideen, antiken Mythologien und feministischem, wissenschaftlichem und sprachlichem Denken.
Bis 6.10.2024, München
Mit atemberaubender Virtuosität loten Viktor Horsting und Rolf Snoeren seit über 30 Jahren immer wieder die Grenzen zwischen Couture und Kunst aus. Viele Kreationen sind in dieser ersten großen Retrospektive zum ersten Mal ausgestellt.
Museum, München
Bedeutende Themenausstellungen und Retrospektiven.