Version
7.5.2024
(modifiziert)
Dampfmaschine zu „Industriemuseum Lauf (Museum)”, DE-91207 Lauf an der Pegnitz
Dampfmaschine, Firma Rockstroh, Baujahr 1902, vormals bei Holzwaren Döring
Foto: Industriemuseum Lauf
Manometer zu „Industriemuseum Lauf (Museum)”, DE-91207 Lauf an der Pegnitz
Spindelpressen zu „Industriemuseum Lauf (Museum)”, DE-91207 Lauf an der Pegnitz
Hutwerkstatt zu „Industriemuseum Lauf (Museum)”, DE-91207 Lauf an der Pegnitz
Frisiersalon zu „Industriemuseum Lauf (Museum)”, DE-91207 Lauf an der Pegnitz
Steinmahlgang zu „Industriemuseum Lauf (Museum)”, DE-91207 Lauf an der Pegnitz
Gebäude im Fluß zu „Industriemuseum Lauf (Museum)”, DE-91207 Lauf an der Pegnitz
Innenhof mit Schnee zu „Industriemuseum Lauf (Museum)”, DE-91207 Lauf an der Pegnitz

Museum

Industriemuseum Lauf

Sichartstraße 5-25
DE-91207 Lauf an der Pegnitz
April bis Dez:
Mi-So 11-17 (16.30) Uhr

In idyllischer Lage am Fluss bilden 14 denkmalgeschützte Gebäude den stimmungsvollen Rahmen für das Industriemuseum Lauf. Hier wird städtische Arbeits- und Lebenswelt von 1900 bis 1970 lebendig. Den Besucher erwartet ein spannender Rundgang durch vier Bereiche.

Zur „Frühindustrie” gehören ein Eisenhammerwerk mit originaler Ausstattung und eine komplette Getreidemühle, beide mit mächtigen Wasserrädern. Die Abteilung „städtisches Handwerk und Gewerbe” beherbergt selten in Museen gezeigte Werkstätten und Ladeneinrichtungen, im Bereich „Wohnen” lässt eine Vier-Zimmer-Wohnung aus den 1950er/60er Jahren die Zeit von Nierentisch und Petticoat lebendig werden.

Dampfmaschine

Breiten Raum nimmt im Industriemuseum die „Hochindustrie” ein: eine beeindruckende Tandem-Dampfmaschine, die von 1903 bis 1985 in der Laufer Holzwarenfabrik Christof Döring arbeitete, illustriert die Bedeutung der Dampfkraft für die Industrielle Revolution. Tandem bedeutet, daß der Dampf durch zwei hintereinander angeordnete Zylinder strömt: einen kleineren Hochdruck- und einen größeren Niederdruckzylinder. Durch diese Konstruktion wird die Dampfenergie besser ausgenutzt.

In der Holzwarenfabrik trieb die Kraftmaschine ein Sägegatter, die Maschinen in Dreherei, Fräserei und Schreinerei sowie zwei Generatoren für elektrischen Strom an und beheizte mit ihrem Abdampf die Gebäude.

Die Museumsdampfmaschine ist einer von 100 ausgezeichneten und prämierten Heimatschätzen in Bayern.

Roggenmühle

Auch heute vermittelt das Rattern und Rumpeln der Mahlgänge bei Vorführungen einen Eindruck von der Arbeit des Müllers, der „bei Tag und Nacht stets wach” sein musste. Die 1894 im Gebäude eingerichtete moderne Mühle mahlte bis 1912 Roggenmehl. Die heute gezeigten historischen Mühleneinrichtungen stammen u.a. aus Auerbach (Oberpfalz).

Zur Mühle gehören ein altdeutscher Steinmahlgang mit zugehörigem Galgen, Walzenstuhl, Schrot- und Grießmühle, Elevatoren sowie Reinigungs-, Sieb- und Sichtmaschinen. Raritäten sind zwei weitere transmissionsgetriebene Maschinen: ein Fahrstuhl und eine Sacknähmaschine.

Hammerwerk

Das Hammerwerk Engelhardt gehört zu den letzten in Bayern erhaltenen Eisenhammerwerken. Seine originale Ausstattung stammt aus der Zeit zwischen 1895 und etwa 1955. Bis zur Stilllegung 1973 wurde hier ausschließlich mit Wasserkraft geschmiedet. Zwei Fallhämmer und ein modernerer Lufthammer bestimmen hier das Bild.

Ventilkegelfabrik

Den Höhepunkt des Museums bildet die Fabrik Dietz & Pfriem. Die Firma produzierte von 1911 bis 1991 am Standort Lauf Ventile für die verschiedensten Motorentypen und belieferte damit unzählige Automobil-Hersteller im In- und Ausland. Gefertigt wurden auch Ventile für Eisenbahn- und Schiffsmotoren.

Mittels Hitze und dem Druck der 450-Tonnen-Spindelpressen wurde aus einem Stück Stahl ein Ventilrohling geformt und durchlief in der Dreherei etliche weitere Arbeitsschritte. Die Arbeit an den teils archaisch anmutenden Maschinen war anstrengend, schmutzig und vor allem laut.

Die Gebäude und Räume der ehemaligen Ventilkegelfabrik lassen die Besucher in eine komplette, weitgehend im Originalzustand erhaltene Arbeitswelt eintauchen: Rohstofflager, Fertigungsräume (Gesenkschmiede und Dreherei), Packerei, Produktlager, Wasch- und Speiseraum. Erst 1991 wurde die Firma stillgelegt.

Handwerk und Gewerbe

Wer weiß heute noch, wie eine Schusterwerkstatt ausgesehen hat, was der Flaschner herstellte, oder daß noch vor 50 Jahren fast jeder Bürger eine Kopfbedeckung trug? Originalgetreue Inszenierungen veranschaulichen Vergangenes und teils vergessenes Gewerbe.

Wohnen

Wohnküche und Schlafzimmer einer Arbeiterwohnung vom Anfang des 20. Jahrhunderts zeigen die beengte Wohnsituation in den kleinen Häusern der Arbeiterviertel. Als Gegenentwurf dazu illustrieren Salon und Speisezimmer die Lebensverhältnisse eines Fabrikbesitzers.

Ab Mitte der 1950er Jahre hielten Kühlschränke und neue elektrische Geräte Einzug in die Küche. Im Wohnzimmer waren moderne Geräte wie das Radio, der Plattenspieler oder der Fernseher Ausdruck des neu gewonnenen Luxus.

E-Werk

Durch die günstige Lage am Fluß konnte Lauf an der Pegnitz frühzeitig eine städtische Stromversorgung aufbauen.

POI

Archiv, Lauf an der Pegnitz

Stadt­archiv

Mühle, Lauf an der Pegnitz

Museum Schleif­mühle Reichel

Schlei­fe­rei mit der alten Technik im re­stau­rier­ten Ge­bäude. Wasserkraft, die vom Mühlrad direkt über Zahnräder oder Trans­missions­riemen zu den Schleif­steinen über­tragen wird.

Museum, Ottensoos

Kultur­bahnhof Otten­soos

Ehe­mali­ges Stations­gebäude, heute „Kunst­museum Renate Kirch­hof-Stahl­mann und Forum für nach­haltige Ent­wick­lung”.

Museum, Röthenbach a.d.Pegnitz

Wehr­technik­museum

Tech­nik, An­wen­dung und Aus­wir­kung kriegs­tech­ni­schen Geräts: Muni­tion, Nach­rich­ten­gerät, Optik, Gas­schutz, Sani­täts­gerät, Waffen, Luft­fahrt­gerät, Leichte und mitt­lere Flak und vieles mehr.

Museum, Röthenbach a.d.Pegnitz

Stadt­museum Conradty­haus

Familien­leben einer Arbeiter­familie um das Jahr 1900: Küche, Stube und Schlaf­kam­mern, Themen wie Er­näh­rung, Arbeit, Krank­heit, Schule, das Ver­eins­leben oder der Sonntag.

Museum, Neunkirchen am Sand

Fränki­sches Hopfen­museum

Hopfen­anbau im „Hers­brucker Ge­birge“. Gegen­stände rund um den Hopfen. Älte­ste Hopfen­pflück­maschine der Welt aus dem Jahre 1906. Anbau, Ernte und Trock­nung bis hin zur Bier­ver­ar­bei­tung. Das Leben früher: alte Küche, Drech­sel­werk­statt, Schule.

Verantw. gem. §55 Abs 2 RStV:
Rainer Göttlinger
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