Ausstellung 07.06.13 bis 01.06.14
Ein Mantel mit vier Ärmeln, ein Kleid wie ein Schlangengrube, Anzüge, bedruckt mit nackter Haut oder Ziegelsteinen – das MKG zeigt Mode, die vor allem performativ und nicht immer tragbar ist. Mit rund 55 Modellen von Designer-Ikonen wie Rei Kawakubo, Martin Margiela, Alba d’Urbano oder Iris van Herpen und Videoarbeiten lenkt die Ausstellung den Blick auf Mode, die das Innere nach außen kehrt und Oberflächen aufbricht.
Die Spielarten der rund 30 gezeigten Designer sind vielfältig: Die Entwürfe verfremden die menschliche Silhouette wie die 2D-Kleider des japanischen Avantgardelabels Comme des Garçons, die die Körperdimensionen mit scheinbar übergroßen geometrischen Kleidern sprengen. Sie benutzen ihn als Projektionsfläche wie Henry Gordon, der ein Kleid durch einen Aufdruck zum Poster Dress macht, oder täuschen das Auge des Betrachters mit Camouflage- oder Tierfellmustern. Designer wie Martin Margiela orientieren sich an Kunstströmungen wie der Arte Povera und machen die Konstruktion der Kleidungsstücke sichtbar mit nach außen gestülpten Nähten und offenen Säumen. Andere spielen mit dem Ver- und Enthüllen des Körpers. Ein elastische Schlauchkleid des französischen Produktdesigners Philippe Starck beispielsweise zeichnet die Körperkontur exakt nach, während die raffinierten Schnitttechniken anderer Designer dokumentieren, wie unterschiedlich man das jeweils herrschende Schönheitsideal umsetzen kann.
„Inside Out“ fasst diese Positionen, die sich an sich selbst oder am menschlichen Körper „abarbeiten“, in vier Kapiteln zusammen: Simulation, Enthüllung, Verfremdung und Verformung. Historische Modelle geben außerdem einen Einblick in die Wechselwirkungen von Innovationen, Wiederholungen und Zitaten in der Geschichte der Mode und zeigen, wie sich Designer mit Vorhandenem auseinandersetzen.
Das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg dankt der Stiftung für die Hamburger Kunstsammlungen für die herausragenden Neuerwerbungen, durch die diese Ausstellung realisiert werden konnte.
Ausstellungsort
Angewandte Kunst und Plastik Europas vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Kunst der Antike und des Nahen und Fernen Ostens. Historische Tasteninstrumente, Grafikdesign und Plakatkunst, Fotografie, Mode und Textilien, Design der Gegenwart.
Bis 6.7.2025, im Haus
Die Ausstellung zeigt rund 20 Exponate von international bekannten Designern, deren rebellischen Entwürfe die Mode dekonstruieren und vielfältige Möglichkeiten der Selbstdarstellung durch Kleidung eröffnen.
Bis 25.8.2024, im Haus
Die Ausstellung stellt nicht nur die unterschiedlichen Elemente und vielfältigen gestalterischen Aspekte von Festen der Antike vor, vielmehr – so die zentrale Botschaft – sind antike Feste Ursprung unserer heutigen Festkultur.
Museum, Hamburg
Malerei von der Gotik bis in die Gegenwart. Plastik des 19. und 20. Jahrhunderts.
Museum, Hamburg
Einer der ältesten Kunstvereine in Deutschland. U.a. wurden hier Caspar David Friedrich (1826), Arnold Böcklin (1898), Jackson Pollock (1958), Francis Bacon (1965) und Angela Bulloch (1994) in frühen Einzelausstellungen vorgestellt.
Bis 26.5.2024, Hamburg