Ausstellung 16.10.21 bis 16.01.22
„Wild, zärtlich, widerborstig und psychedelisch“ nennt Matthias Beckmann die Zeichenkunst und das Leben von Horst Janssen. Das Horst-Janssen-Museum hat ihn und Aline Helmcke, Petra Lottje, Bettina Munk und Norbert Trummer eingeladen, sich mit diesem Werk auseinanderzusetzen.
Die fünf Künstler sind ein bis zwei Generationen jünger als Janssen und seit Jahren auf dem Gebiet der Zeichnung und künstlerischen Animation unterwegs. Sie waren vor Ort im Grafikdepot des Museums und haben Janssens Zeichnungen, Aquarelle und Radierungen studiert. Es ist eindrucksvoll zu sehen, welche Besonderheiten sie aufgespürt haben: skurrile Motive und versponnene Geschichten, die frühe Art Brut und den routinierten Stil des reifen Janssen. Vor allem seine Selbstporträts und eine Fotografie von fremder Hand sowie Tierdarstellungen und Stillleben des Künstlers dienten als Impulse für die eigene Arbeit.
Aus diesen Begegnungen entstanden sehr unterschiedliche Animationen, mit individuellem Zugang und eigener künstlerischer Handschrift, unterlegt mit neuen Sounds, die die Intention der Filme jeweils steigern.
Die Ausstellung präsentiert die dreiteilige Installation „Die Liebe zum Kopffüßler” von Petra Lottje auf Leinwänden und die Trickfilme „j.J. (der junge Janssen)” von Aline Helmcke und „Jean Patou” von Matthias Beckmann als große Projektionen an der Wand. Die Animationen „Zeige deine Wunde – nicht” von Bettina Munk und „blukralafiratin” von Norbert Trummer werden auf Monitoren gezeigt.
Die Technik der präsentierten Animationen reicht von Stop-Motion oder Bild-für-Bild-Montage, wie sie schon in den frühen Zeiten des Zeichentrickfilms angewendet wurde, bis zu Mischformen von analogen Zeichnungen und Malereien, die abfotografiert und dann digital durch Grafikprogramme in Bewegung gesetzt werden.
Parallel zur Ausstellung sind Zeichnungen und Radierungen von Horst Janssen aus der Sammlung zu sehen, die für einige der Animationen zum Anlass wurden.
Ausstellungsort
Bildende Kunst auf Papier. Horst Janssens Biografie und sein Werk in Zeichnungen und Aquarellen, Radierzyklen, Holzschnitten, Lithografien, Plakaten und Illustrationen. Künstler und Kunstentwicklungen, die Janssen beeinflusst haben.
Im gleichen Haus
Drei Stadtvillen der Gründerzeit. Kunst und Kulturgeschichte des 17. bis 20. Jahrhunderts. Stadtgeschichtliche Sammlung. Sonderausstellungen zu Themen der Bildenden Kunst, der Kultur- und Stadtgeschichte.
Bis 12.5.2024, Oldenburg
Seit der Romantik findet sich die tiefe Verbundenheit mit dem Wald – sei es emotional, symbolisch oder kulturell – nicht nur in unzähligen Märchen, Mythen und Erzählungen, sondern auch als Bildmotiv in der Kunst wieder.