Ausstellung 22.03. bis 19.06.16
Johann Benedikt Witz war Soldat und Büchsenmeister beim Militär und seit 1742 in Königshofen, ab 1753 dann auf der Würzburger Festung stationiert. Das Schnitzen war seine Passion. In seiner Freizeit schuf er zahlreiche Kleinbildwerke, die in der Bevölkerung sehr beliebt waren. Jedenfalls haben sich im Mainfränkischen Museum rund 40 Arbeiten von Johann Benedikt Witz erhalten.
Im Jahr 2015 gelang den Freunden Mainfränkischer Kunst und Geschichte e.V. für das Mainfränkische Museum eine besondere Neuerwerbung: ein Grabchristus mit Sarkophag im Miniaturformat. Finanziell war den Freunden dieser Ankauf durch eine eigens zum Erwerb von Sammlungsgegenständen für das Mainfränkische Museum gemachte Erbschaft möglich.
Hebt man bei der Neuerwerbung den Deckel von dem ca. 24 cm langen rechteckigen Kasten, dann fällt der Blick auf einen nackten, nur mit einem Lendentuch bekleideten Christuskörper. Er hat die Hände vor dem Bauch zusammengelegt, das Gesicht wird von Strahlen bekrönt.
Offensichtlich wird hier der Bildtypus des „Grabchristus“, einer Skulptur eines Leichnams Christi, die in den Kirchen am Karfreitag zu Grabe getragen wurde, in ein Miniaturformat übertragen. Dadurch klingt gleichzeitig die Bildtradition des „Tödleins“ an. Diese Kleinplastiken von verwesenden bis skelettierten menschlichen Leichnamen wurden oftmals aufbewahrt in einem Miniatursarg und in Privathaushalten aufgestellt als memento mori, als Mahnung vor der Vergänglichkeit und Warnung vor dem allgewärtigen Tod.
Der kleine Grabchristus im Sarg kombiniert im Bild das Gedenken an den Kreuzestod Christi mit der Erinnerung an die eigenen Vergänglichkeit und fördert den Glauben an die Erlösung der Menschheit, die - nach dem christlichen Glauben - durch den Kreuzestod Jesu begründet wurde.
Passend zum Gedenken an die Passion Christi in der Karwoche wird der neu erworbene Grabchristus von Johann Benedikt Witz nun erstmalig der Öffentlichkeit präsentiert.
Ausstellungsort
Zeugnisse menschlicher Kultur in Mainfranken, Riemenschneidersammlung, Gemälde, Skulpturen, Kunstgewerbe, Volkskunst, Weinkunde, stadtgeschichtliche Abteilung im Fürstenbaumuseum.
Im gleichen Haus
Viergeschossiger Geschützturm mit senkrecht nach unten gerichteten Schußöffnungen.
Museum, Würzburg
Zunftaltertümer, altes Fischereigerät wie Reusen, Netze und Fischspeere, Modelle von Fischernachen, Gemälde, biedermeierliche Schau- und Lehrbilder, Zunftleben in vergangener und heutiger Zeit.
Museum, Würzburg
Museum, Würzburg
Liturgische Geräte, Andachtsgrafik, Hinterglasbilder, Objekte der Volksreligiosität, Werke fränkischer Künstler wie Tilman Riemenschneider und Julius Echter, Arbeiten moderner und zeitgenössischer Künstler.