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11.2.2022
Radziwill, Stillleben mit Fuchsie zu „Kunst für Keinen 1933-1945”, DE-60311 Frankfurt/Main
Franz Radziwill, Stillleben mit Fuchsie, Öl auf Leinwand auf Sperrholz
Courtesy Kunsthalle Emden, Foto: Gerdes / VG Bild-Kunst, Bonn 2022
Fritz Winter, Triebkräfte der  zu „Kunst für Keinen 1933-1945”, DE-60311 Frankfurt/Main
Fritz Winter, Triebkräfte der Erde, 1944, Öl auf Papier
© LWL-Museum für Kunst und Kultur, Münster, Foto: Sabine Ahlbrand-Dornseif / VG Bild-Kunst, Bonn 2022
Mammen, Sterbender Krieger zu „Kunst für Keinen 1933-1945”, DE-60311 Frankfurt/Main
Jeanne Mammen, Sterbender Krieger (Junger Soldat im Frontfeuer), um 1943, Tempera auf Karton
© Jeanne-Mammen-Stiftung im Stadtmuseum Berlin / VG Bild-Kunst, Bonn 2021, Foto: Oliver Ziebe, Berlin
Otto Dix, Judenfriedhof zu „Kunst für Keinen 1933-1945”, DE-60311 Frankfurt/Main
Otto Dix, Judenfriedhof in Randegg im Winter mit Hohenstoffeln, 1935, Öl auf Holz
© bpk / Stiftung Saarländischer Kunstbesitz, Foto: Tom Gundelwein / VG Bild-Kunst, Bonn 2022

Ausstellung 04.03. bis 06.06.22

Kunst für Keinen 1933-1945

Schirn Kunsthalle Frankfurt

Römerberg
DE-60311 Frankfurt/Main
069-299882-0
welcome@schirn.de
Ganzjährig:
Di, Fr-So 10-19 Uhr
Mi-Do 10-22 Uhr

Zwischen 1933 und 1945 kontrollierte das nationalsozialistische Regime das künstlerische Schaffen in Deutschland. Insbesondere Künstler, die wegen ihrer Religion, ihrer Herkunft oder politischen Einstellung verfolgt wurden, flüchteten vor den staatlichen Bedrohungen in die Emigration. Was aber passierte mit denjenigen, deren Kunst von den Nationalsozialisten diffamiert wurde und die dennoch im Land blieben?

Die umfassende Überblicksausstellung zeigt, welche unterschiedlichen Strategien und Handlungsspielräume Künstler in Deutschland nutzten, die keine Nähe zum NS-Regime suchten oder fanden.

Isolation, fehlendes Publikum und mangelnder Austausch prägten das Schaffen jener, denen im Nationalsozialismus die Arbeits- und Lebensgrundlage entzogen worden war. Ihre Situation wird oft pauschal als „Verfemung” oder „innere Emigration” beschrieben. Angesichts der konkreten persönlichen Umstände erfordern diese Begriffe jedoch eine nähere Betrachtung. Niemand konnte sich dem Regime gänzlich entziehen. Die neu etablierte Reichskammer der bildenden Künste überwachte den gesamten Kunstbetrieb. Ein Ausschluss führte zu einem Arbeits- und Ausstellungsverbot, das von der Gestapo kontrolliert werde konnte.

Vor dem Hintergrund ihrer öffentlichen Diffamierung oder der Beschlagnahmung ihrer Werke im Zuge der Aktion und Ausstellung „Entartete Kunst” entwickelten Künstler unterschiedliche Strategien, um meist unter Ausschluss der Öffentlichkeit und unter widrigen Umständen künstlerisch tätig zu sein.

Anhand von 14 ausgewählten Biografien verdeutlicht die Ausstellung, dass nicht allein Apathie, Stillstand und Aussichtlosigkeit die künstlerische Arbeit in dieser Zeit bestimmten. Rückbezug auf das eigene Werk, Beschäftigung mit existenziellen Themen und inhaltliche Anpassung waren etwa Reaktionen auf die totalitäre NS-Kunstpolitik. Dabei waren die künstlerischen Antworten so unterschiedlich wie die Künstler selbst.

Um dieser Singularität gerecht zu werden, ist die Ausstellung nicht chronologisch oder thematisch aufgebaut. Sie definiert keine einheitliche stilistische Entwicklung, sondern beleuchtet vielmehr mit individuellen Fallbeispielen und etwa 140 Gemälden, Skulpturen, Zeichnungen und Fotografien die Vielfalt der Kunst, die abseits der offiziellen Regimekunst existierte, aber ohne Publikum blieb.

Gezeigt werden Werke von Willi Baumeister, Otto Dix, Hans Grundig, Lea Grundig, Werner Heldt, Hannah Höch, Marta Hoepffner, Karl Hofer, Edmund Kesting, Jeanne Mammen, Ernst Wilhelm Nay, Franz Radziwill, Hans Uhlmann und Fritz Winter.

POI

Ausstellungsort

Schirn Kunst­halle Frankfurt

Eines der renom­mier­te­sten Aus­stellungs­häuser Deutsch­lands, urba­ner Inte­gra­tions­punkt im Herzen der deut­schen Wirt­schafts­metro­pole und Impuls­geber der kultu­rellen Aus­ein­ander­setzung von euro­päi­schem Rang.

Bis 9.6.2024, im Haus

Cosima von Bonin. Feelings

Cosima von Bonin schafft Trans­forma­tionen des Alltäg­lichen. Die Schirn präsentiert eine ein­malige Insze­nierung, für die die Künstlerin jüngste, noch nie in Deutsch­land gezeigte Arbeiten mit bekannten Werken kom­biniert.

Museum, Frankfurt/Main

Jü­di­sches Mu­seum

Ent­wick­lung der jüdi­schen Gesell­schaft seit dem 12. Jahr­hundert, religiöse Kultur des Juden­tums, Ge­schich­te der deut­schen Juden im 19. und 20. Jahr­hun­dert unter beson­derer Berück­sich­tigung der Bedin­gun­gen in Frank­furt.

Museum, Frankfurt/Main

Struwwel­peter-Museum

Samm­lung der Origi­nale Dr. Hein­rich Hoff­manns (Nach­laß), sel­tene inter­natio­nale Struwwel­peter­aus­gaben und Paro­dien aus dem 19. und 20. Jahr­hun­dert; weitere Kinder­bücher, Skizzen­bücher und Auto­gra­phen Hein­rich Hoff­manns.

Museum, Frankfurt/Main

Frank­fur­ter Kunst­ver­ein

Einer der älte­sten und re­nom­mier­te­sten Kunst­ver­eine in Deutsch­land, an­sässig im Stei­ner­nen Haus am Römer­berg

Museum, Frankfurt/Main

Fo­tog­ra­fie Fo­rum Frank­furt/Main

Eines der füh­ren­den eigen­stän­digen Zentren für Foto­grafie mit inter­natio­nalem An­spruch in Europa.

Verantw. gem. §55 Abs 2 RStV:
Rainer Göttlinger
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