Ausstellung 09.11.14 bis 15.03.15
1929 erwarb der berühmte Simplicissimus-Zeichner Olaf Gulbransson (1873-1958) den 500 Jahre alten Schererhof hoch über dem Tegernsee. Er ließ die Räume nach seinen Vorstellungen umgestalten und genoss das naturverbundene Leben in vollen Zügen. Mit dem Blick auf das Tegernseer Tal - seinen persönlichen Fjord - fühlte sich Gulbransson immer wieder an Norwegen erinnert und machte die umliegende Landschaft zum Thema seiner Gemälde.
Auch Friedrich August von Kaulbach (1850-1920), der Münchner Malerfürst und Akademiedirektor zog sich gerne zur Erholung in die Nähe der Berge zurück. In Ohlstadt bei Murnau erbaute er 1893 eine Villa im bäuerlichen Stil, mit seinem bis heute original erhaltenem Atelier. Jedes Jahr zog er bereits im Mai hinaus, um dort den Sommer im Kreis seiner Familie und Freunde zu verbringen.
Es war aber nicht nur die Vorliebe für das Ländliche, die Friedrich August von Kaulbach und seinen Kollegen Olaf Gulbransson verband. Trotz des großen Altersunterschieds, anders gearteten Charaktere und Biographien pflegten die beiden Maler bereits seit ca. 1905 eine enge Freundschaft, die in rund 60 illustrierten Briefen bezeugt ist. Diese in der Ausstellung erstmals öffentlich gezeigten Briefe stammen aus dem Kaulbach-Nachlass in Ohlstadt. Sie sind dank der Einheit von Bild und Text wahre Kunstwerke und dokumentieren unbekannte Details zu Vita der beiden Maler, ihre gegenseitigen Besuche und gemeinsame Reisen.
Etliche Briefe Gulbranssons handeln von gesundheitlichen Beschwerden oder übermitteln Genesungswünsche. Die Briefe wurden in Ohlstadt als Kostbarkeit verwahrt und ergeben mit den Antwortschreiben sowie den in der Ausstellung präsentierten Photographien und Gemälden ein anschauliches Bild dieser weitgehend unbekannten, nun neu entdeckten Künstlerfreundschaft.
Ausstellungsort
Gemälde, Zeichnungen und Druckgraphik von Olaf Gulbransson.
Museum, Tegernsee
Aquarium, Bad Wiessee
Museum, Rottach-Egern
Museum, Schliersee
Landleben wie es einst war. Vier Höfe mit ihren jeweiligen Neben- und Nutzgebäuden. Bauerngärten mit seltenen Alpenkräutern. Vom Aussterben bedrohte Haustierrassen. Strommuseum.
Museum, Schliersee