Beitrag v.
19.5.2014
 zu „Leben als Spiel”, DE-06108 Halle (Saale)
Gustav Weidanz (1889–1970), Marionetten zu „Bastien und Bastienne“, Singspiel von Wolfgang Amadeus Mozart, 1932
Foto: Archiv Kunstmuseum Moritzburg

Ausstellung 24.04. bis 27.07.14

Leben als Spiel

Gustav Weidanz’ Puppen und die Puppenspiele an der Burg Giebichenstein

Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)

Friedemann-Bach-Platz 5
DE-06108 Halle (Saale)
Ganzjährig:
Mo-Di, Do-So+Ft 10-18 Uhr

Das Puppentheater Halle feiert in diesem Jahr seinen 60. Geburtstag.

Im Januar 1918 wurde in der Handwerkerschule in Halle auf Anregung ihres Direktors Paul Thiersch zum ersten Mal ein Puppenspiel aufgeführt – Beginn einer bis 1933 anhaltenden Tradition. Beteiligt waren an der Herstellung der Puppen, der Ausstattung und an den Aufführungen Lehrer, Schüler und sogar renommierte hallesche Bürger. Die Puppenspiele waren „eine der schönsten Blüten des die Schule beherrschenden Gemeinschaftsgeistes und schlossen die kleine Schar durch das Mittel eines unbändigen Vergnügens zusammen“ (Wilhelm Nauhaus). Der Bildhauer Gustav Weidanz war ihre „Seele“. Er schnitzte und bemalte die Puppenköpfe und Hände, führte Regie, gestaltete die Bühne und spielte selbst mit.

Mit seinem Nachlass kamen 1970 die Handpuppenköpfe zu der Komödie „Die erzwungene Heirat“ von Moliere aus dem Jahr 1919, die Marionettenköpfe zu Shakespeares „Komödie der Irrungen“ von 1926/27 und die drei vollständig erhaltenen Marionetten zu Mozarts Singspiel „Bastien und Bastienne“, die 1932 entstanden, in das Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale). In der künstlerischen Freiheit der Gestaltung der Puppen zeigt sich Weidanz auf der Höhe der modernen Bildhauerei seiner Zeit, hier griff er auf expressionistische und kubistische Tendenzen und Formvorstellungen zu, die er sich mit künstlerischer Präzision auf geistreiche und poetische Weise anverwandelte. Mit dieser Stilisierung verlieh er den Puppen ihren bezaubernden Charme als Kunstwesen und als bildhauerische Miniaturen.

POI

Ausstellungsort

Kunst­museum Moritz­burg

Werke vor­nehm­lich aus Mittel­alter bis Barock, der Klassi­schen Moderne (die den Schwer­punkt bildet) und der Gegen­wart. Lyonel Feiniger.

Bis 23.6.2024, im Haus

It’s all about collec­ting ...

Die Aus­stel­lung versteht sich als Ein­ladung, über die kolo­niale Ver­gangen­heit Deutsch­lands und den heutigen Umgang damit sowie die Rolle der Kunst der Klassi­schen Moderne in diesem Zusammen­hang kritisch nach­zu­denken.

Dependance, Quedlinburg

Lyonel-Feininger-Galerie

Der deutsch-amerikanische Maler und Grafiker Lyonel Feininger (1871-1956), Sammlung Hermann Klumpp.

Museum, Halle (Saale)

Hän­del-Haus

Geburtshaus des Komponisten Georg Friedrich Händel. Leben, Werk und Zeit Georg Friedrich Händels. Musikbeispiele und kurze Erläuterungen. Entwicklung der Tasteninstrumente vom Clavichord das Cembalo, den Hammerflügel bis hin zum modernen Klavier.

Bot. Garten, Halle (Saale)

Bo­ta­ni­scher Gar­ten

Bis 24.6.2024, Halle (Saale)

Streit

Die Aus­stellung mit zeit­geschicht­licher Perspektive und starkem Gegen­warts­bezug bezieht bewusst Postion in aktuellen gesell­schaft­lichen Debatten.

Verantw. gem. §55 Abs 2 RStV:
Rainer Göttlinger
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