Museum
Das Imperium Romanum war eines der größten Reiche in der Geschichte der Menschheit. Seine Grenzen verliefen entlang natürlicher Barrieren wie Flüsse und Gebirge, oder sie wurden willkürlich durch Landschaften gezogen.
Die Colonia Ulpia Traiana wurde im Jahr 98/99 n. Chr. gegründet. Ihre Einwohner besaßen das römische Bürgerrecht. Das Stadtbild innerhalb der Mauer war von einem rechtwinkligen Straßenraster und von aufwändigen öffentlichen Bauten geprägt.
Der moderne Museumsbau aus Stahl und Glas steht an historischer Stätte auf dem Gelände der ehemaligen römischen Metropole Colonia Ulpia Traiana. Er erhebt sich über den ausgegrabenen Fundamenten der Eingangshalle des römischen Stadtbads und entspricht in Größe und Gestalt dem antiken Vorbild. Im Untergeschoss ist noch die originale, gut eineinhalb Meter dicke Fundamentmauer sichtbar.
Gezeigt wird die Entwicklung der römischen Stadt und der Militärlager in ihrer Umgebung.
Unter den Funden beeindrucken besonders die Überreste eines römischen Schiffes, das in zwölf Metern Höhe frei schwebend im Raum hängt. Weitere Höhepunkte der Ausstellung sind eine prächtige großformatige Wandmalerei und das bislang älteste und am besten erhaltene römische Geschütz.
Flügel der Macht
Die kleine geflügelte Siegesgöttin Victoria, auf einem Globus stehend und in ihrer Hand den Siegeskranz haltend, verkörpert die römische Herrschaft in besonderer Weise: sie ist ein getreues Abbild der Statue, die den Giebel der Curia auf dem Forum Romanum in Rom krönte, wo der römische Senat tagte.
Nero im Rinnstein
Nach dem Tod Neros wurde dessen Name aus allen Inschriften ausgemeißelt: nichts sollte mehr an den größenwahnsinnigen Kaiser erinnern. Ein Stein aus einer abgenommenen Kölner Bauinschrift wurde später sogar in einem Abwasserkanal verbaut.
Aufstand gegen Rom
Der römische Geschichtsschreiber Tacitus hinterließ einen ausführlichen Bericht über den Aufstand der Bataver gegen die römische Herrschaft, bei dem u.a. das Zweilegionenlager auf dem Xantener Fürstenberg zerstört wurde. Es ist die einzige literarische Quelle, die über das römische Xanten erhalten ist.
Unheil abweisend
Ein beliebtes Motiv auf den Beschlägen von Pferdegeschirr waren Penisdarstellungen: man sprach dem männlichen Glied eine Unheil abwehrende Bedeutung zu.
Torsionswaffe
Der bei Xanten geborgene Spannrahmen einer kleinen Torsionswaffe ist der am besten erhaltene Fund seiner Art im gesamten Römischen Reich. Die Waffe diente zum Verschießen von Pfeilen.
Stummer Diener
Der „Lüttinger Knabe” mit langem Haar, nacktem Körper und reich mit Blumen und Früchten verziertem Kranz ist der bedeutendste antike Bronzefund nördlich der Alpen. In den ausgestreckten Händen hielt er ein Tablett und erfüllte so die Funktion eines stummen Dieners.
Adler-Giganten-Wand
Die ungewöhnlich prachtvolle Wandmalerei stammt aus dem Haus eines wohlhabenden Bürgers. Mit den Bildmotiven betonte er seine Treue zu Rom: der Adler auf dem Globus weist auf die Weltherrschaft Jupiters, des höchsten Staatsgottes.
Schoßhündchen
Nicht nur Nutztiere, auch Hunde und Katzen lebten in der Stadt, unter anderem auch der bisher kleinste bekannte Hund der römischen Welt.
Freizeit und Spiel
Gespielt wurde überall, das zeigen ins Pflaster geritzte Spielfelder an öffentlichen Plätzen. Erwachsene spielten auch in Thermen und Wirtshäusern. Der Spielwürfel und das bekannte Mühlespiel haben sich bis heute gehalten.
Lastkähne
Der Transport auf dem Fluss war wesentlich effektiver und günstiger als auf dem Landweg. Der komplett aus Eichenholz gebaute Prahm (Lastkahn) von Xanten-Wardt hatte bei einer ursprünglichen Länge von knapp 15 Metern und gerade einmal 50 cm Tiefgang ein Fassungsvermögen von zehn Tonnen.
Therme
Der direkt ans Museum anschließende Schutzbau über den originalen Resten der Thermen gibt in modernen Materialien die Größe und Form des römischen Stadtbades wieder.
Der Verfasser hat das Museum am 1.3.2022 besucht.
Haupthaus, Xanten
Gelände der einstigen Römerstadt Colonia Ulpia Traiana. Freigelegte Reste und wiederhergestellte Bauwerke einer römischen Stadt.
Mühle, Xanten
Ehemaliger Nachtwächterturm auf der Stadtmauer, 1804 zur Ölmühle umgebaut. Nach langer Pause heute wieder täglich in Betrieb. Angeschlossene Backstube.
Museum, Xanten
Das Nibelungenlied und seine immens große Bedeutung von der Zeit der Völkerwanderung über das Mittelalter bis in die Gegenwart.
Museum, Xanten
Kirchenschatz des Xantener St. Viktor-Doms. Goldschmiedekunst vom Frühmittelalter bis zum Historismus, Paramente, Niederrheinische Skulptur und Malerei.
Museum, Xanten
Galerie des Vereins Stadtkultur Xanten e.V. und Raum für die Präsentation von bildender Kunst, Wissenschaft und kunstverwandten Disziplinen.
Bis 3.11.2024, Bocholt
Die Ausstellung zeigt die Disco als Ort der nächtlichen Welt, als Quelle der Inspiration und nicht zuletzt als lukratives Geschäftsmodell und weckt Erinnerungen an eine Zeit, die dem einen oder anderen längst vergangen zu sein schien.