LWL-Freilichtmuseum Detmold
Westfälisches Landesmuseum für Alltagskultur
Über 500 Jahre Geschichte: die historischen Häuser wurden am Originalstandort abgebaut und im Freilichtmuseum wieder aufgebaut. Ihre Einrichtung ist originalgetreu. Dadurch vermitteln die Häuser einen Eindruck, wie die Menschen früher gelebt und gearbeitet haben.
Besucher können in den Werkstätten der Fotografin, dem Schmied, dem Bäcker und der Töpferin bei der Arbeit über die Schulter schauen oder in den nach historischem Vorbild angelegten Gärten jede Menge alte Pflanzenarten und -sorten entdecken.
Auf den Weiden und Wiesen werden alte, zum Teil vom Aussterben bedrohte Haustierrassen wie zum Beispiel die Senner Pferde, das Siegerländer Rotvieh oder die Lippegänse gehalten.
Der Norden
Im Norden Westfalens liegen die alten Fürstbistümer Osnabrück und Minden sowie die früheren Grafschaften Tecklenburg, Ravensberg und Lippe. Diese Regionen gehören zum Verbreitungsgebiet des niederdeutschen Hallenhauses, das dort in besonders monumentalen Beispielen anzutreffen ist.
Entsprechend der vorherrschenden Siedlungsform wird der Norden Westfalens im Museum durch eine lockere Höfegruppe aus mehreren bäuerlichen Hofanlagen und einigen Kotten repräsentiert.
Der Osten
Der Osten Westfalens wird von der Weser begrenzt und umfasst das westliche Weserbergland und das Eggegebirge. Historisch-politisch gliedert sich das Gebiet in das frühere Fürstbistum Paderborn und das kleine Territorium der Reichsabtei Corvey an der Weser. Die vorherrschende Siedlungsform im Osten Westfalens ist das große, geschlossene Haufendorf, wie es durch das Paderborner Dorf im Museum repräsentiert wird.
Der Süden
Der Süden Westfalens findet sich im Museum folgerichtig auch im südlichen Teil des Geländes. Die Landschaft ist vom bewaldeten Mittelgebirge geprägt, Einzelhöfe, Weiler und Kleindörfer in Tallagen bestimmen das Siedlungsbild. Während im Sauerland das niederdeutsche Hallenhaus mit seinen Nebengebäuden vorherrscht, wird dieses im Sieger- und Wittgensteiner Land vom mitteldeutschen Ernhaus abgelöst.
Der Westen
Der Westen Westfalens umfasst das flache bis leicht hügelige Tiefland der „Westfälischen Bucht“ zwischen dem Teutoburger Wald und der niederländischen Grenze. Kernraum ist das Münsterland, also das alte Fürstbistum Münster. Ackerflächen, Wiesen und Weiden werden durch „Knicks” (Wallhecken) begrenzt und wechseln sich mit kleinen Waldstücken ab. Die Höfe bestehen aus großen niederdeutschen Hallenhäusern und Nebengebäuden.