Version
28.6.2024
(modifiziert)
Rote Brieftasche zu „Mensch Wagner”, DE-95444 Bayreuth
Rote Brieftasche mit autobiographischen Notizen

Ausstellung 14.07.24 bis 04.05.25

Mensch Wagner

Richard Wagner Museum Bayreuth

Richard-Wagner-Straße 48
DE-95444 Bayreuth
Juli bis Aug:
tägl. 10-18 Uhr
Sept bis Juni:
Di-So 10-17 Uhr

Komponist, Dichter, Dramatiker, Schriftsteller, Kunstphilosoph, Regisseur, Dirigent, Egomane, Schwerenöter, Antisemit, Linksradikaler, Klimaschützer, Tierfreund, Genie – Aber wer war Richard Wagner wirklich? Die Sommerausstellung 2024 unternimmt den Versuch, den „Mythos Wagner” zu dekonstruieren, um sich dem Menschen Richard Wagner zu nähern.

Zahllos sind bereits zu seinen Lebzeiten Veröffentlichungen über den „Meister”, darin er vor allem nach seinem Tod gerne zum Übermenschen stilisiert wird. Vom „alltäglichen” Wagner gibt es dagegen kaum Spuren, denn der Mythos kennt keinen Alltag.

Auch Wagner selbst modellierte zeitlebens am eigenen Bild. Erhaltene Alltagsgegenstände aus seinem persönlichen Besitz und Umfeld wie beispielsweise Brillen, Samtbaretts oder der Strohhut, den er 1881 auf einem bekannten Familienfoto trägt, fungierten dagegen vor allem als Reliquien eines hypertrophen Wagner-Kults.

Wie sich also einem Menschen nähern, der sich einer oft banalen Lebenswirklichkeit durch Stilisierung, Ästhetisierung und Selbstinszenierung zu entziehen suchte?

Wanderungen und oft lange Reisen, die Wagner zu Fuß, mit der Kutsche und später mit der Eisenbahn zurückgelegte, zeigen die Veränderungen der Mobilität durch die Frühindustrialisierung und stehen damit exemplarisch für die Umbrüche, welche die industrielle Revolution des 19. Jahrhunderts in Wirtschaft und Gesellschaft zur Folge hatte. Wie hat Richard Wagner die Moderne und deren Zeitgeist wahrgenommen und erlebt?

Die insgesamt rund 430 Lebensstationen und Wohnorte Wagners, welche „Larousse de la musique” 1957 auflistet, zeugen von dauernder Unruhe. Woher rührte diese Unstetheit? War sie eine Ausnahme, oder gehörte sie zu den normalen Lebensumständen eines Künstlers, dessen Broterwerb als Dirigent sich zu Beginn des 19. Jahrhunderts gerade erst als anerkannter Beruf zu etablieren begann?

Was verdiente Richard Wagner eigentlich, was konnte er sich leisten und welche Dimensionen hatten seine Schulden? Eine Bilanz seines Lebens klärt auf und rechnet um in Euro.

Die Ausstellung fügt lose und verstreute Puzzleteile neu zusammen, um dem Menschen Wagner ein Profil zu geben.

POI

Ausstellungsort

Richard Wagner Museum

„Haus Wahn­fried”, ehe­mali­ger Wohn­sitz Richard Wag­ners u. seiner Familie. Aus­stel­lung zu Leben und Werk Richard Wagners, Ge­schich­te der Bay­reu­ther Fest­spiele. Audio-, Video­vor­füh­run­gen, Sonder­aus­stellun­gen.

Dependance, Bayreuth

Franz-Liszt-Museum

Leben und Werk des Kom­po­ni­sten Franz Liszt, Gegen­stände aus seinem per­sön­li­chen Besitz, der Ibach-Flügel aus Haus Wahn­fried, Liszts Stumm­klavier, hand­schrift­liche Briefe, seltene Werk­erst­aus­gaben u.v.m.

Dependance, Bayreuth

Jean-Paul-Museum Bay­reuth

Auto­gra­phen, Erst­aus­gaben, Bild­mate­rial und Er­in­ne­rungs­stücke an Jean Paul, der sich 1804 in Bay­reuth nieder­ließ.

Beitrag, 18.7.2024

Roast­beef mit Gemüse

In der Aus­stellung des Richard Wagner Museums geht es aus­nahms­weise nicht um den „Meister”, sondern den Menschen Wagner, ein Kind seiner Zeit und Produkt seiner Lebens­umstände in der Welt des 19. Jahr­hunderts.

Stichwort

Richard Wagner

Schloss, Ettal

Schloss Linder­hof

König­liche Villa des Königs Ludwig II. von Bayern. Prunk­räume im Stil des "Zwei­ten Rokoko". Schloss­park mit die Land­schaft ein­ge­pass­ten Ter­rassen- und Kas­kaden­an­lagen.

Verantw. gem. §55 Abs 2 RStV:
Rainer Göttlinger
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