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30.6.2022
Arnold Schönberg, Blick zu „Mit Schönberg in die Seele blicken”, AT-1030 Wien
Arnold Schönberg, Blick (Karl Kraus: Die chinesische Mauer) (Ausschnitt), 1910, Öl auf Pappe

Ausstellung 09.03.22 bis 24.02.23

Mit Schönberg in die Seele blicken

Arnold Schönberg Center

Schwarzenbergplatz 6
AT-1030 Wien
Ganzjährig:
Mo-Fr 10-17 Uhr

In Wiener Zeitgenossenschaft zur interdisziplinären Erforschung der Seelenstände um 1900 richtete Arnold Schönberg sein künstlerisches Handeln auf die Erkundung neuer Ausdrucksmittel wie auf Resonanzen aus der Innenseite des Subjekts. Der Komponist definierte sein Schaffen als Wechselspiel zwischen bewusster Logik, intuitivem Formgefühl und unbewussten Empfindungen, als Kräftemessen zwischen Konstruktion und dem Durchleuchten innerer Vorgänge. Mit der Entfernung aus den Konventionen des Komponierens stieß er in neue strukturelle, aber auch weltanschauliche Hemisphären vor, strebte jenseits einer die Wirklichkeit reproduzierenden Ästhetik höchste Unwirklichkeit an.

In der facettenreichen Topographie der Künstlerseele vermochte Schönberg eine „wilde, geheimnisvolle Landschaft mit ihren grauenerregenden Untiefen und Schluchten” ebenso zu erkennen wie „heitere, anmutige Sonnenwiesen, idyllische Ruheplätze” (Brief an Gustav Mahler, 1904). Als eine wesentliche Aufgabe des Kunstschaffenden identifizierte er das Sehendmachen, das Öffnen von Wahrnehmungsorganen, „die das Übersinnliche durchdringen. Unsere Seele soll dieses Auge sein” (Vortrag über Gustav Mahler, 1912).

Die Seele erfährt ästhetische Transformationen in Schönbergs Musik, Malerei und schriftstellerischen Arbeiten. Musikmanuskripte, Gemälde und Zeichnungen, Briefe und Fotografien bilden in der Ausstellung einen Parcours von Objekten, welche die Beseeltheit der künstlerischen und geistigen Welt des Vielkönners erahnen lassen.

Wie klingen die Emanationen der Seele in der Vorstellung des Komponisten? Mittels digital animierter Partituren, die einen synchronen Bild-Ton-Nachvollzug erlauben, werden Archivalien in der Ausstellung zum Klingen gebracht. Hierbei erschließt sich das Schriftbild des Immateriellen in Tönen oder ganz allgemein die Bedeutungsdichte musikalischer Notation als Visualisierung unbenennbarer Klangvorstellungen. Im Ton berühren sich Innen- und Außenwelt.

POI

Ausstellungsort

Arnold Schön­berg Center

Seit 1998 zen­tra­ler Be­wah­rungs­ort von Schön­bergs Nach­laß und ein öffent­liches Kultur­zentrum in Wien. Aus­stellun­gen zu Leben und Werk Schön­bergs, Aus­wahl seines bild­ne­ri­schen Œuv­res, Re­kon­struk­tion seines Arbeits­zimmers aus Los Ange­les, Biblio­thek zu The­men der Wiener Schule.

Bis 8.9.2024, Wien

Broncia Koller-Pinell

Das Belve­dere widmet der Malerin eine Schau mit mehr als 80 Werken, die auch erstmals ihr kultu­relles Netz­werk be­leuchtet.

Schloss, Wien

Unteres Belve­dere

Ehe­ma­li­ge Wohn- und Re­prä­sen­ta­tions­räu­me des Prin­zen Eugen. Die Prunk­räume, wie der Gro­tesken­saal, die Marmor­galerie oder das Gol­dene Zimmer geben einen fas­zi­nie­ren­den Ein­blick in die baro­cke Lebens- und Ge­stal­tungs­kunst. Oran­gerie.

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Oran­ge­rie

Ehemaliges Pomeranzenhaus des Prinzen Eugen. Sonderausstellungen des Belvedere.

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Prunk­stall

Barockes Architekturjuwel, das ehemals die Leibpferde des Prinzen Eugen beherbergte. Rund 150 Objekte der sakralen mittelalterlichen Kunst: Meisterwerke der Tafelmalerei, Skulpturen, gotische Flügelaltäre.

Museum, Wien

Wien Museum Karls­platz

Ge­schich­te, Kunst und Kultur der Stadt Wien von der Jung­stein­zeit bis zur Gegen­wart: Über­reste aus dem römi­schen Vindo­bona, Skulp­turen und Glas­male­reien von St. Stephan, Waffen und Rü­stun­gen aus dem Bürger­lichen Zeug­haus, Türken­beute, Barock­pracht.

Verantw. gem. §55 Abs 2 RStV:
Rainer Göttlinger
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