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9.10.2024
Diersheim zu „Multikulti am Oberrhein”, DE-73479 Ellwangen

Ausstellung 19.09.24 bis 27.04.25

Multikulti am Oberrhein

Römer, Germanen und die Gräber von Diersheim

Alamannenmuseum Ellwangen

Ganzjährig:
Di-Fr 14-17 Uhr
Sa-So 13-17 Uhr
sowie nach Vereinbarung

Spektakuläre Funde des ersten Jahrhunderts nach Christus aus einem Bestattungsplatz bei Rheinau-Diersheim in der Ortenau werfen die Frage nach den Identitäten der bestatteten Individuen auf. Aufgrund der Objekte, die sich bei oder in den Urnen befanden, sind mehrere kulturelle Einflüsse möglich. Waren es Römer? Oder Germanen in römischen Diensten?

Die Ausstellung mit Originalfunden aus dem Gräberfeld „Fachheu” stellt die Frage, wie bunt die Welt am Oberrhein unter dem Einfluss des römischen Militärs und den bunt zusammengewürfelten Soldatenheeren und föderierten germanischen Gruppen war.

Bereits vor 130 Jahren wurden in Diersheim Funde geborgen, die dem germanischen Kulturkreis zugeordnet wurden. Wegen des ideologisch gelenkten „Germanen-Hypes” während des Nationalsozialismus wurden dort in den 1930er Jahren umfassendere Ausgrabungen unternommen. Aber erst 1966 veröffentlichte Rolf Nierhaus die Ergebnisse. Der Archäologe erkannte, dass die Funde zu Bestattungen gehören, die nicht nur typisch germanische Einflüsse zeigen, sondern auch Anklänge an die vorrömische Zeit sowie Objekte aus den römischen Provinzen enthielten. Er interpretierte das als Hinweise auf „freie” Germanen, die hier ab der Mitte des ersten Jahrhunderts nach Christus als militärische Truppen die Grenze Roms verteidigten.

Erst ein halbes Jahrhundert später, nämlich 2011, geriet Diersheim wieder in den Fokus der Wissenschaft, denn bei Erkundungen im Gewann „Fachheu” entdeckte ein ehrenamtlicher Mitarbeiter der Denkmalpflege hunderte Oberflächenfunde. In Kooperation mit dem Landesamt für Denkmalpflege führten Archäologen der Universität Freiburg von 2015 bis 2022 insgesamt sechs Ausgrabungskampagnen durch. Dabei kamen moderne Methoden zum Einsatz, wie etwa die Blockbergung der Urnen und deren Freilegung unter Laborbedingungen. Das erlaubt eine weitaus detailliertere Auswertung, als es früher möglich war. Die Forscher konnten so herausfinden, welche Riten die Menschen am Grab durchführten. Sie verbogen zum Beispiel Waffen und machten sie damit ganz bewusst unbrauchbar.

Die in unmittelbarer Nähe zu römischen Militäreinrichtungen Bestatteten waren vermutlich Sueben. Doch was haben Römer und Germanen aus der Zeit vor 2000 Jahren mit uns zu tun? Das Nebeneinander kulturell unterschiedlichster Gruppen kann uns Vorbild sein: Rom setzte im 1. Jahrhundert nach Christus am Oberrhein auf Einbindung und Teilhabe und ermöglichte über mehrere Generationen hinweg ein friedliches Miteinander.

POI

Ausstellungsort

Ala­mannen­museum Ell­wangen

Ge­sam­te Band­breite der ala­manni­schen Be­sied­lung in Süd­deutsch­land vom 3. bis zum 8. Jahr­hun­dert n. Chr. Funde und Be­funde des rei­chen ala­manni­schen Gräber­feldes mit zu­ge­höri­ger Sied­lung.

Museum, Ellwangen

Sieger Köder Museum Ell­wangen

Werke des Künstler­pfarrers Sieger Köder.

Bergwerk, Aalen

Besucher­berg­werk Tiefer Stollen

Museum, Aalen

Urwelt­museum

Fossi­lien, Riesen­ammo­niten, Sau­rier, Natt­hei­mer Korallen, Fossi­lien und Gesteine der Schwä­bi­schen Alb.

Museum, Aalen

Limes­museum

Römer in Baden-Württem­berg, römi­sche Pro­vin­zial­ge­schichte, Limes in Süd­west­deutsch­land.

Bis 15.11.2024, Schwäbisch Hall

50 Kirchen und Kapellen

Museum, Dinkelsbühl

Haus der Ge­schichte

Ge­schich­te der ehe­ma­li­gen Reichs­stadt. Ent­deck­ung des im Dorn­rös­chen­schlaf lie­gen­den Städtchens durch Münch­ner Maler. Kon­fes­sio­nelle Aus­ein­ander­setzun­gen und Re­for­ma­tion, Dreißig­jähri­ger Krieg.

Verantw. gem. §55 Abs 2 RStV:
Rainer Göttlinger
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