Museo Bregaglia Ciäsa Granda
(Museo vallerano bregagliotto)
In der Ciäsa Granda scheint der übliche Kontrast zwischen Natur und Kultur aufgehoben: Im Patrizierhaus aus dem 16. Jahrhundert werden die geologischen Besonderheiten des Bergells und die Fauna und Flora ebenso thematisiert wie die traditionelle Lebensweise der Talbevölkerung.
Gewürdigt wird speziell das Kunstschaffen von Augusto Giacometti (1877-1947), von Giovanni Giacometti (1868-1933) sowie seinen Söhnen Alberto Giacometti (1901-1966) und Diego Giacometti (1902-1985). Werke von Varlin (bürgerlich Willy Guggenheim, 1900-1977) sind ebenfalls Teil der Sammlung. Diese ist zwar quantitativ bescheiden, widerspiegelt aber vor allem thematisch den engen Bezug der Künstler zum Tal.
Atelier Giacometti
Ein Stall aus dem 18. Jahrhundert, der neben dem Wohnhaus in Stampa steht, wurde 1906 von Giovanni Giacometti in ein Atelier umgebaut. Der Vater und sein Sohn Alberto benutzten dieses bis zu deren Lebensende. Der lichte, über vier Meter hohe Raum ist der einzige Arbeitsraum von Giovanni und Alberto Giacometti, der besucht werden kann.
Vorgeschichte
Die frühsten Bergeller ließen vor über 8.000 Jahren auf der Jagd an Feuerstellen im Val Forno ihre Silexwerkzeuge liegen. Aus der Bronzezeit kennen wir nur Einzelfunde, aber schon zur Eisenzeit lebten Menschen bei Stampa und Vicosoprano, die Etrusker verfaßten eine Inschrift bei Maloja, und die Römer siedelten in Soglio, Bondo, Promontogno und Vicosoprano. Sie bauten entlang älterer Saumpfade eine Straße durch das Bergell und über den Maloja- und Septimerpass.
Das Bergell mit seiner besonderen Harmonie von Kultur und Natur wird zudem mit ganzen Rekonstruktionen von vorindustriellen Werkstätten thematisiert. Ebenfalls zu sehen ist eine Cascina, eine traditionelle Kastanien-Dörrhütte.