Schloss
Das Schweriner Schloss, malerisch eingebettet in eine reizvolle Seen- und Parklandschaft und jahrhundertelang die Residenz der mecklenburgischen Herzöge und Großherzöge, gilt als der bedeutendste Bau des romantischen Historismus in Europa und verfügt über eine prächtige Ausstattung und Sammlung der Kunst des 18. und 19. Jahrhunderts. Es wird gerne als „Märchenschloss” oder „Neuschwanstein des Nordens” bezeichnet.
Geschichte
Die Geschichte des Schlosses reicht weit zurück bis ins slawische Mittelalter des 10. Jahrhunderts, als auf der vorgelagerten Insel im Schweriner See die Obotriten eine befestigte Burg errichteten. Durch eine sukzessive Bautätigkeit der Herzöge wuchs der Schweriner Herrschaftssitz vor allem im 16. Jahrhundert zum ansehnlichen Residenzschloss mit polygonalem Grundriss heran.
Durch die Vermischung von Elementen der lokalen Bautradition mit solchen der französischen Renaissance entstand in den Jahren 1843 bis 1857 unter der Beteiligung von Hermann Willebrand, Gottfried Semper und Friedrich August Stüler eine grandiose Architekturkulisse.
Ausstattung
Das Schloss ist, mit Ausnahme der 1913 durch Brand zugrunde gegangenen Innenräume im Burgseeflügel, außen wie innen weitgehend original erhalten und in vielen Bereichen museal erschlossen. Zwar ging ein Großteil der originalen mobilen Innenausstattung verloren, dennoch sind die wandfesten Dekorationen in den Appartements des Großherzogs und der Großherzogin nach wie vor von beeindruckender Größe und Qualität.
Wohnräume
Ein Gang durch die Wohn- und Gesellschaftsräume des Großherzogs und seiner Gemahlin in der Bel- und Festetage gleicht einem Streifzug durch die höfische Geschichte. Verschwenderisch reich ausgestattet beeindruckt der Thronsaal als wichtigster Ort staatspolitischer Repräsentation und Höhepunkt der Prunkappartements. Im erlesenen Ambiente des Speise-, Tee- und Blumenzimmers sind ausgewählte Kunstwerke und in den ehemaligen herzoglichen Kinderzimmern eine exquisite Sammlung kostbarer Porzellane zu entdecken.
Waffenhalle
Imposant ist auch die Waffenhalle mit ihrer fast sakralen Aura und der umfangreichen Kollektion herzoglicher Jagd- und Prunkwaffen.
Gemälde, Skulpturen und kunsthandwerkliche Arbeiten lassen die für das 19. Jahrhundert so charakteristische Atmosphäre aus tatsächlicher und inszenierter Geschichte wiedererstehen.
Schlossgarten
Der Garten breitet sich unmittelbar um das Schloss herum aus, wo zudem eine Orangerie mit romantischem Säulenhof, eine Grotte und ein reizvoller Kolonnadenhof sowie allerlei Skulpturen Architektur und Landschaftsgestaltung in einen harmonischen Zusammenklang bringen.
Der Verfasser hat das Schloss am 1.9.2020 besucht.
Haupthaus, Schwerin
Kunstwerke von der Renaissance bis zur Gegenwart, vor allem eine Spitzenkollektion holländischer und flämischer Malerei des 17. und 18. Jahrhunderts, die Ernst Barlach Stiftung Bölkow und die Schweriner Sammlung Marcel Duchamp.
Mühle, Schwerin
Historische Steinschleiferei. Ausstellung über die Geschichte der Mühle.
Museum, Schwerin
Stadthistorisch bedeutendes Gebäude, dessen Geschichte als Bischofssitz bis in das 13. Jahrhundert zurückreicht. Gemälde, Aquarelle und Zeichnungen, die der Landschaft Mecklenburgs gewidmet sind. Städtisches Zentrum für Konzerte, Lesungen sowie wechselnde Ausstellungen.
Zoo, Schwerin
Areal zwischen dem Südufer des Schweriner Sees, dem Faulen See und dem Wohngebiet Großer Dreesch auf einer Fläche von etwa 25 ha. Unverwechselbares Erscheinungsbild durch eiszeitliche Endmoränen mit altem Baumbestand und einer im Zentrum liegenden Moorfläche.
Museum, Schwerin
Deutschlands größtes Feuerwehrmuseum. Geräte und Fahrzeuge, Modellautos, Feuerwehrangehörige.
Museum, Schwerin
Zeichnungen, Druckgraphiken, illustrierte Bücher, Plakate, Künstlerbücher, Papierobjekte, Druckstöcke und Druckplatten. Werke von Martin Schongauer und Albrecht Dürer, 168 Radierungen des berühmten Rembrandt, Lithographien.
Museum, Schwerin