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26.9.2024
(modifiziert)
 zu „Museum Zeughaus C5 (Museum)”, DE-68159 Mannheim
Museum Zeughaus C5, Skulpturen-Glasfoyer
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Das erste Auto der Welt
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Rother-Altar
 zu „Museum Zeughaus C5 (Museum)”, DE-68159 Mannheim
Reiss-Engelhorn-Museen, Museum Zeughaus C5, mit Installation LUX von Elisabeth Brockmann
© rem, Foto: Elisabeth Brockmann

Museum

Museum Zeughaus C5

der Reiss-Engelhorn-Museen

Quadrat C5
DE-68159 Mannheim
0621-293-3151
Ganzjährig:
Di-So 10-17 Uhr

Im ehemaligen Zeughaus zeigt die Kunst- und Kulturgeschichtliche Sammlung (Schatzkammer) die Lebenswelt und Kunstfertigkeit der Griechen, Etrusker und Römer, eine Gemälde- und Grafiksammlung, historische Kleidung, eine Uhren- und Möbelsammlung sowie die europäische und asiatische Theatertradition. Vorgestellt werden zudem Künstlerpersönlichkeiten und deren Wirken in und für Mannheim: Wolfgang Amadé Mozart, Friedrich Schiller oder die berühmte Ausdruckstänzerin Mary Wigman. Abteilungen für Stadtgeschichte und Naturraum Mannheim, eine Musikinstrumentensammlung mit Klangraum sowie Reisefotografien und zeitgenössische Fotosammlung runden die Dauerausstellung ab.

Nach dem Prunk der Residenzstadt im 18. Jahrhundert erlebte die Quadratestadt in der „Belle Époque” eine weitere Goldene Ära. Mannheim wurde zur pulsierenden Großstadt, gefeierte Künstlerinnen wie Sarah Bernhardt oder Isadora Duncan sorgten mit ihren Auftritten für Furore. Wasserturm, Rosengarten und Industriehafen wurden erbaut, die elektrische Straßenbahn nahm ihren Dienst auf, und luxuriöse Warenhäuser versorgten das modebewusste Bürgertum. Das Frauenbild schwankte zwischen sittsamer Ehefrau und verruchter „Femme fatale“. Der Aufschwung hatte aber auch seine Schattenseiten: neben exklusiven Villenvierteln entstanden dicht bevölkerte Arbeiterwohnquartiere. Gemälde, Fotografien, Kunstgewerbe, Möbel, ein Benz-Mobil und Kostüme fangen die Aufbruchsstimmung an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert ein und verbinden sich zum Kaleidoskop einer faszinierenden Epoche. Auch das Thema Schifffahrt spielt eine Rolle: Millionen von Europäern verließen ihre Heimat und suchten ihr Glück im fernen Amerika.

Um Griechen, Etrusker, Römer und die antiken Kulturen des Orients geht es im Abschnitt „Glanz der Antike”: kostbare Kunstwerke und eindrucksvolle Geräte führen die Vielfalt des damaligen Lebens vor Augen, Götterbilder und Grabbeigaben künden von unterschiedlichen Glaubensvorstellungen und der Suche nach Sicherheit. Denn wie in der heutigen Zeit lagen Glanz und Krisen auch in der Antike dicht beieinander.

In Mannheim wurde auch Musik- und Theatergeschichte geschrieben: Kurfürst Carl Philipp (1661-1742) legte den Grundstein für die sogenannte „Mannheimer Schule”. In ihr wirkten Komponisten und Virtuosen wie Johann Stamitz, Christian Cannabich oder Ignaz Holzbauer, die die sogenannten „Mannheimer Manieren” mit Rakete, Seufzer oder Walze zu einem Höhepunkt brachten. Unter dem Intendanten Wolfgang Heribert von Dalberg wurden am 11. Januar 1782 im Nationaltheater Friedrich Schillers „Räuber” uraufgeführt. August Wilhelm Iffland, einer der genialsten Charakterdarsteller seiner Zeit, spielte darin eine Schlüsselrolle.

Im 18. Jahrhundert bewarb sich kein Geringerer als Wolfgang Amadé Mozart am Mannheimer Hof um eine Anstellung beim Kurfürsten – leider vergebens. Mit Richard Wagner weilte im 19. Jahrhundert eine weitere Koryphäe in Mannheim. Dokumente, Gemälde, Kostümentwürfe, ein seltenes Bühnenmodell aus der Zeit um 1800, zahlreiche Bühnenbildmodelle sowie Hörbeispiele aus berühmten Opern erinnern an bewegte und bewegende Theaterzeiten.

Herzstück der Präsentation „Glaubensschätze” ist der Rother Altar von 1513. Er stammt aus der Werkstatt von Niklaus Weckmann und ist ein herausragendes Beispiel gotischer Schnitz- und Altarkunst. Der Schrein und die kostbaren Figuren waren so bedeutend, dass sie der Modernisierung des Barock nicht zum Opfer fielen, sondern neu gerahmt wurden. Lebensgroße Holzfiguren, Ölgemälde sowie kostbares liturgisches Gerät zeigt, welche hohe Kunstfertigkeit und kostbaren Materialien über die Jahrhunderte hinweg zur Ehre Gottes eingesetzt wurden.

Die Sammlung „François dePoorter” zeigt exquisites Wedgwood-Geschirr. Höhepunkt ist die große Suppenterrine: entstanden um 1770, ist sie die weltweit älteste bekannte Wedgwood-Terrine. Mit seinem dünnwandigen cremefarbenen Steingut, das gleichzeitig elegant und haltbar war, wurde Wedgwood stilbildend. Die Manufaktur belieferte das englische Königshaus und exportierte die Ware nach ganz Europa. Manufakturen wie Frankenthal, Meißen oder Zell am Harmersbach versuchten, sich an Wedgwood zu orientieren und auf diese Weise ihren Umsatz zu fördern.

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