Ausstellung 12.04. bis 17.10.21
Das Gefieder des Schwans ist blendend weiß. Haut und Fleisch sind aber dunkel, nach alter Überlieferung sogar schwarz. Der Widerspruch zwischen Innen und Außen spiegelt sich in der Zwiespältigkeit der Symbolik. Sie changiert zwischen Göttlichem und Dämonischem, weißer und schwarzer Magie, Reinheit und Trug.
Aus diesem Vexierrätsel schürzte Richard Wagner in seiner Oper „Lohengrin”, die 2020 ihr 170. Uraufführungsjubiläum feiert, den dramatischen Knoten. Hinter der Utopie der Reinheit, für die der Schwanenritter steht, scheint eine dunkle Ebene auf. Auch die seit der Antike überlieferte Vorstellung vom Schwanengesang faszinierte den Musikdramatiker. Im „Parsifal” wird der Blick in das Auge eines sterbenden Schwans zum Lehrstück einer buddhistisch inspirierten Ethik. Mensch und Tier sind in ihr von gleicher Würde.
Die Ausstellung in Graupa, dem musikalischen Inspirationsort des „Lohengrin”, spürt den vielfältigen Bedeutungsschichten des Schwanensymbols mit Blick auf den Kosmos Richard Wagners nach. Sie weisen weit über dessen Werk hinaus: in den posthumen Kult um seine Person, die Schwanenmystik des Bayernkönigs Ludwig II. oder die Opernwelt seines Sohnes Siegfried, in der schwarze Schwäne zur Chiffre für tabuisierte Sexualität werden.
Ausstellungsort
Wagners Lebens- und Schaffensweg in Sachsen bis 1850.
Dependance, Pirna
Die älteste von vier authentischen, museal genutzten Wohnstätten Richard Wagners. Historische Instrumente, Wagners Dresdner Zeit von 1842 bis 1849.
Ab 1.9.2024, Pirna
Museum, Pirna
Stadtgeschichte, Numismatik, Naturkunde, Malerei und Grafik.
Museum, Dresden
Bis 26.5.2024, Dresden
In der Ausstellung, die ein Kuratoren- und Filmteam des Alpinen Museums der Schweiz realisiert hat, erzählen Menschen aus Nordkorea über Berge, Naturerfahrungen und Identität.