Beitrag v.
7.11.2022
Emil Nolde, Mohn Dahlien Rittersporn zu „Nolde/Rohlfs. Zwei Künstlerleben”, DE-26721 Emden
Emil Nolde, Mohn, Dahlien, Rittersporn, um 1930/1940, Aquarell auf Japanpapier
Kunsthalle Emden © Nolde Stiftung Seebüll

Ausstellung 12.11.22 bis 21.02.23

Nolde/Rohlfs. Zwei Künstlerleben

Kunsthalle in Emden

Hinter dem Rahmen 13
DE-26721 Emden
Regelmäßig:
Sa-So+Ft 11-17 Uhr
Di-Fr 10-17 Uhr
1. Di/Monat:
Di 10-21 Uhr

Die beiden Norddeutschen Emil Nolde (1867-1956) und Christian Rohlfs (1849-1938) zählen zu den wichtigsten Vertretern des Expressionismus und das, obwohl sie bedeutend älter waren als die expressionistische Avantgarde mit ihren berühmten Gruppierungen des Blauen Reiters in München und der Brücke in Dresden.

Als ausgesprochene Einzelgänger lässt sich anhand ihrer Viten ihre individuelle Werkentwicklung hin zu ihrer jeweils einzigartigen Ästhetik nachvollziehen und als Teil der größeren kunsthistorischen Umbrüche um die vorletzte Jahrhundertwende sehen.

Darüber hinaus eröffnen die Biografien beider eine historisch-politische Perspektive. Denn während Rohlfs Zeit seines Lebens nicht explizit politisch agierte, war Nolde von der nationalsozialistischen Ideologie fasziniert und diente sich dem NS-Regime an. Die ambivalente Einschätzung des Expressionismus während des Dritten Reichs – zunächst als deutsche Kunst, d.h. als nordischer Expressionismus in Teilen anerkannt, dann als entartet verfemt – führt vor Augen, wie unabgeschlossen Bedeutungszuschreibungen sind und welche Verunsicherungen und Herausforderungen dadurch für unsere Rezeption entstehen.

Ausgehend von den Beständen der Kunsthalle Emden und ergänzt durch hochkarätige Leihgaben, wirft die Ausstellung durch die kontrastierende Gegenüberstellung beider Nordfriesen die noch immer wichtige Frage nach dem Verhältnis von Person und Werk auf: verunglimpft die ideologische Haltung eines Künstlers dessen gesamtes Werk? Darf man dieses Werk heute noch betrachtend genießen, oder muss man Böses auch im Schönen vermuten? Was lässt sich aus dem Vergleich zweier Künstler, von denen der eine unbelastet, der andere belastet ist, gewinnen?

Die Ausstellung vereint mehr 100 Werke von Emil Nolde und Christian Rohlfs. Sie präsentiert nahezu den gesamten vorhandenen Sammlungsbestand dieser beiden Künstler in der Kunsthalle Emden, ergänzt um 52 hochkarätige Leihgaben sowie weitere ausgewählte Positionen der klassischen Moderne aus der hauseigenen Sammlung und den Interventionen von Lotte Lindner & Till Steinbrenner, die das Projekt mit Interventionen begleiten.

POI

Ausstellungsort

Kunst­halle in Emden

Kunst­samm­lung des Ver­le­gers Henri Nannen. Deut­scher Ex­pres­sio­nis­mus, Neue Sach­lich­keit, zeit­ge­nös­si­sche Kunst. Samm­lung des Münch­ner Gale­risten Otto van de Loo (vor­wieg­end Infor­mel, COBRA, Spur, Ge­flecht).

Museum, Emden

Ost­friesi­sches Landes­museum

Stätte zur Begegnung mit der Geschichte der traditionsreichen Seehafenstadt.

Schiff, Emden

Seenot-Rettungs­kreuzer Georg Breusing

Der See­not-Ret­tungs­kreu­zer war von 1963 bis 1988 von Bor­kum aus im harten See­not­ein­satz. Es wurden 1.672 Men­schen aus See­not ge­ret­tet.

Museum, Emden

Dat Otto Huus

Klei­nes muse­ales Schmun­zel­kabi­nett über die Kar­rie­re des aus Emden stam­men­den deut­schen Komi­kers Otto Waal­kes.

Schiff, Emden

Museums­feuer­schiff Amrum­bank

Schiff­fahrts­museum, Schiffs­restau­rant mit standes­amt­lichem Trau­zimmer, Funk­station des DARC.

Museum, Emden

Pelzer­häuser

Renais­sance-Bürger­häuser im flämisch-nieder­ländi­schen Stil des 16. Jahr­hun­derts. Einzel­aus­stellun­gen Kunst und Kultur.

Verantw. gem. §55 Abs 2 RStV:
Rainer Göttlinger
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