Ausstellung 26.06. bis 15.09.13
Kunst aus Pappe in Bild, Skulptur, Ton und Aktion – die Resultate des Symposiums PappenStil waren so überzeugend, dass sie nun im Porzellanikon Selb ausgestellt werden. Initiiert von der Künstlerkolonie Fichtelgebirge fand vom 9. bis zum 12. Mai 2013 in Bad Alexandersbad das deutsch-tschechische Symposium PappenStil in einem vormals leerstehenden Industriegebäude im Herzen des Fichtelgebirges statt.
Für vier Tage haben 12 ausgewählte Künstler aus insgesamt drei Nationen geschnitten, gestanzt, geklebt, geheftet, genäht, gefalzt und ab und zu vor Freude getanzt, so begeistert waren die Künstler von der Gelegenheit sich den Materialien Papier und Pappe für vier volle Tage hingeben zu können. Sie schufen Kleidung und Einrichtungsgegenstände ebenso wie Collagen, Skulpturen und Origami-Puzzles. Aus verschiedenen Fachrichtungen kommend fanden die Künstler Gemeinsamkeiten und inspirierten sich gegenseitig zu neuen Ansätzen. So entstanden durch den Austausch untereinander auch Musikstücke, Aktionen, Projektionen und Trickfilme.
Die Pappfabrik und die vom Fabrikbesitzer zur Verfügung gestellten Materialien waren Inspiration und Schatztruhe für die Künstler; die Synergien durch die anregende Zusammenarbeit von Fotografen, Textildesignern, Kunsthandwerkern, Musikern, Dichtern und Bildhauern ließen Werke aus den universellen Materialien Papier und Pappe entstehen, die in Originalität und Vielfältigkeit überraschen. Begleitet von einem zweisprachigen Dokumentarfilm und Katalog, ist die Ausstellung der Arbeiten ab dem 26. Juli im Porzellanikon Selb zu besichtigen.
PappenStil war kein Pappenstiel für den noch jungen Verein Künstlerkolonie Fichtelgebirge. Es bedeutete mehr, denn ermöglicht durch Fördermittel der Euregio Egrensis, nahm sich der Verein eines Leerstands an, von denen es leider zu viele in den ländlichen Regionen Bayerns gibt, und schuf sich ein Gruppenatelier. Mit freundlicher Unterstützung der Pappfabrik Schaller wird dieser Ort ein Treffpunkt und Arbeitsraum für kulturelle Akteure der Region sein. Die Galerie4 in Eger/Cheb war hier für die KüKo ein kompetenter Projektpartner, mit vielfältigen Erfahrungen mit innovativen Leerstandsnutzungen für kulturelle Zwecke.
Diese erste internationale Begegnung mit Kollegen aus Tschechien ist eine Grundlage für das zukünftige Zusammenarbeiten der KüKo über die Grenzen hinweg. Durch das Projekt PappenStil entstand eine neue Räumlichkeit für gemeinsames, grenzübergreifendes Arbeiten. Diese innovative Leerstandsnutzung zeigt beispielhaft das Potential der Region als attraktiven Standort für Kreative auf und stärkt es. Die Künstlerkolonie Fichtelgebirge e.V. ist damit ihrem Ziel, überregionale und internationale Kreativschaffende ins Fichtelgebirge zu bringen, ein großes Stück näher gerückt.
Auch ohne finanzielle Hilfe hätte PappenStil nicht stattfinden können. Am Beginn eines solchen Projekts steht immer ein Förderer, der erkennt, dass es der Region diesseits und jenseits der Grenze einen nachhaltigen Nutzen bringen wird. Hier war es die Euregio Egrensis, die das Potential erkannte und das Projekt gemeinsam mit der Oberfranken Stiftung unterstützte.
Ausstellungsort
Stillgelegte ehemalige Rosenthal-Fabrik mit sechs (von ehemals zehn) erhaltenen mächtigen Rundöfen. 300 Jahre Produktionsgeschichte und Porzellanherstellung in historischen Fabrikationsräumen. Technische Keramik, Geschichte des Unternehmens Rosenthal.
Dependance, Hohenberg/Eger
Direktorenvilla der Firma C.M.Hutschenreuther. Inszenierte Kulturgeschichte des Porzellans, Formentwicklung der Produkte im deutschsprachigen Raum. Stimmungsvoller Museumsgarten.
Bis 13.10.2024, Hohenberg/Eger
Historie, Politik, Krieg, Kunst, Exotik und Erotik, alle Facetten des menschlichen Miteinander finden sich auf Porzellan ebenso wie auf dem Schachbrett.
Museum, Rehau
Stadtbrand von 1817 und Wiederaufbau als „Modellstadt Bayerns”. Historische Schmiede und Drogerie. Der Erfinder des Tonfilms Dr. Hans Vogt. Schlesische und Ascher Heimatstuben, Roßbacher Weberstuben. Einzigartige Modell-Lokomotiven mit enormer Detailtreue. Dampfmaschinen, Puppen, Holz- und Blechspielzeug.
Museum, Schwarzenbach a.d.Saale
Begehbares Entenhausen. Leben und Werk von Erika Fuchs, die von 1951 bis 1988 die Geschichten des Micky-Maus-Magazins ins Deutsche übersetzte.
Museum, Arzberg
Geschichte des Bergbaus am Originalort, geologische Besonderheiten in und um Arzberg. Arbeitsgeräte, Maschinen, zechentypische Mineralien, Speckstein-Erzeugnisse.
Museum, Arzberg
Kulturgeschichtliches Regionalmuseum in einem ehemals landwirtschaftlichen Anwesen in Bergnersreuth. Wohn-, Arbeits- und Alltagssituation im Fichtelgebirge des vergangenen Jahrhunderts. Leben und Arbeiten im Fichtelgebirge im 19. und 20. Jahrhundert. Marktredwitzer Landschaftskrippe.