Beitrag v.
6.8.2021
Beuys, Capri-Batterie zu „Passierschein in die Zukunft”, DE-53113 Bonn
Joseph Beuys, Capri-Batterie, 1985
© VG Bild-Kunst, Bonn 2021, Foto: Reni Hansen

Ausstellung 07.00.21 bis 09.01.22

Passierschein in die Zukunft

Joseph Beuys, Katinka Bock, Christian Jankowski, Jon Rafman

Kunstmuseum Bonn

Helmut-Kohl-Allee 2
DE-53113 Bonn
Ganzjährig:
Di, Do-So 11-18 Uhr
Mi 11-21 Uhr

Joseph Beuys, dessen 100. Geburtstag in diesem Jahr gefeiert wird, hat ein medial wie thematisch reiches Gesamtwerk hinterlassen. Zu ihm gehören neben den Zeichnungen, den Plastiken und Aktionen auch seine Editionen, die einen Sammlungsschwerpunkt des Kunstmuseums Bonn bilden und im Rahmen seines Werkes eine wichtige Rolle spielen.

In ihrem komplexen Mikrokosmos spiegeln sich nicht nur alle inhaltlichen Schwerpunkte seines Schaffens, sie fügen dem Werk auch noch eine besondere Qualität hinzu. In dem Maße nämlich wie diese Arbeiten in hoher Stückzahl hergestellt und preiswert abgegeben wurden, verlassen sie das Ghetto der Museumskunst, um im gesellschaftlichen Raum wirksam zu werden. Statt an ein exklusives Kunstpublikum richten sich die Botschaften der Multiples an alle Menschen, bildet die Gesellschaft ihren Resonanzraum. Hier will Beuys seine Ideen verankern und so scheint es, dass der große Kommunikator und Gesellschaftsreformer Beuys gerade in den Multiples zu sich selbst kommt.

Entsprechend lautet die klare Forderung der Multiples, uns auf den Weg in eine sozialere, gerechtere und nach ökologischen Prinzipien gestaltete Zukunft zu machen. All sein Denken ist auf eine solche Entwicklung und damit auf die Zukunft ausgerichtet und von daher behalten seine Themen auch heute noch ihre Aktualität und Relevanz. Sie harren der weiterführenden „Bearbeitung” auch durch eine jüngere Künstlergeneration, die in der Ausstellung mit ihren Werken in einen differenzierten Austausch der Ideen tritt und so einen Diskurs eröffnet, der mal fortführend oder kontrovers, mal herausfordernd oder spannungsgeladen, aber immer auch eigenständig zu lesen ist, da er sich nicht rückbezieht, sondern im Heute, im Zeitgenössischen verankert ist.

So interagieren mit den drei im Beuys’schen Werk hervortretenden inhaltlichen Schwerpunkten der Ausstellung Natur – Prozess, Sprache – Aktion, Bild – Welt drei zeitgenössische Positionen: Katinka Bock, Christian Jankowski und Jon Rafman.

Obwohl es sich um absolut eigenständige Künstlerpersönlichkeiten handelt, lassen sich Berührungspunkte zu Ideen und Fragestellungen aufweisen, die auch Beuys bewegt haben. So entsteht ein komplexer, generationenübergreifender Dialog, in dem Impulse aufgegriffen und neu formuliert werden. Auch das mag die virale Kraft der Multiples, die Aktualität des Beuys'schen Denkens unter Beweis stellen: Beuys ist ein Künstler des 21. Jahrhunderts, ein Künstler der Zukunft.

POI

Ausstellungsort

Kunst­museum Bonn

Rhei­ni­scher Ex­pres­sio­nis­mus mit Haupt­wer­ken August Mackes, west­deut­sche Kunst der 1950er bis 1990er Jahre. Werk­grup­pen ein­zel­ner Künst­ler wie z. B. Georg Base­litz, Joseph Beuys, Anselm Kiefer, Sigmar Polke und Re­becca Horn.

Ab 25.4.2024, im Haus

Katha­rina Grosse

Die groß­forma­tigen und unge­mein kraftvollen Gemälde von Katha­rina Grosse erzeugen durch ihre nach­drück­liche, mate­rielle Präsenz eine ge­stei­gerte Sinnes­wahr­nehmung.

Museum, Bonn

Kunst- und Aus­stellungs­halle

Kunst- und kultur­ge­schichliche, natur­wissen­schaft­liche sowie archäologische Aus­stel­lungen.

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Haus der Geschichte

Um­fang­reiche Dauer­aus­stel­lung und Wech­sel­aus­stel­lun­gen zur neue­ren deut­schen Ge­schichte: infor­mativ und unter­hal­tend, erlebnis­orien­tiert und be­sucher­freund­lich, inter­aktiv und multi­medial.

Museum, Bonn

Mu­seum Ale­xan­der Koe­nig

„Unser Blauer Planet Leben im Netz­werk”: groß­räumig im zen­tralen Kuppel­raum des Erd­ge­schosses ins­ze­nierte Sa­vannen­land­schaft. Nach­bildung eines Bao­babs, eines Affen­brot­baumes.

Verantw. gem. §55 Abs 2 RStV:
Rainer Göttlinger
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