Beitrag v.
6.5.2022
Passing the Garden zu „Passing the Garden”, DE-63739 Aschaffenburg

Ausstellung 14.05. bis 30.10.22

Passing the Garden

Video von Monika Huber

Pompejanum

23.-31.März,
4. bis 31.Okt:
Di-So 10-16 Uhr
1.April bis 3.Okt:
Di-So 9-18 Uhr

Grundmotiv für das Video von Monika Huber sind die römisch-antiken Fresken der Villa di Livia im Museo Nazionale Romano. Diese über zweitausend Jahre alten Wandmalereien zeigen einen illusionistischen Gartenraum. Umgeben von Mauer und Zaun ist ein antiker Paradiesgarten, ein hortus conclusus, abgebildet. Üppige Grünpflanzen, blühende Blumen, Obst tragende Bäume und zwitschernde Vögel verheißen glückliche Zeiten in idealschöner Natur, in einem locus amoenus. Das unterstreicht die Vielfalt der dargestellten Pflanzen: Zu identifizieren sind Pinien, Quitten, Granatäpfel, Efeu, Akanthus, Zypressen, Dattelpalmen, Eichen und Tannen.

Die Künstlerin hat Foto-, Videoaufnahmen und Zeichnungen der antiken Fresken mit Fotografien und Videos von intakter und zerstörter Natur ineinander verwoben. Was auf den ersten Blick natürlich erscheint, erweist sich als künstlich generiert. Langsam verändern die Bilder ihren Zustand, wobei sie sich zwischen Realität und Fiktion bewegen. Experimentelle, meditative Musik begleitet den Wandlungsprozess. Natur scheint permanent in Bewegung zu sein, metamorphosiert, verdunkelt sich, hellt wieder auf, kreiert stets einen neuen Zustand. Oft ist nicht zu unterscheiden: was ist real, was ist fiktiv?

Monika Huber möchte mit ihrem Video die Fragilität und Verletzbarkeit der Natur in unserer Zeit des Klimawandels mit den zu erwartenden gravierenden Veränderungen für uns Menschen und unsere Umwelt. Wünschenswert wäre eine nur annähernde Wertschätzung der Natur wie sie im antiken paradiesischen Gartenbild anklingt.

Die Villa di Livia

Die Villa entstand Ende des 1. Jahrhunderts v. Chr. nördlich von Rom im heutigen Stadtteil Prima Porta. Sie war das Landgut des ersten römischen Kaisers Augustus (reg. 31 v.-14 n. Chr.) und seiner dritten Ehefrau Livia Drusilla (58 v.-29 n. Chr.). Berühmt geworden ist die bis heute nicht vollständig ausgegrabene Villa aufgrund der Wandmalereien im Gartensaal. Sie wurden 1951 vor Ort abgenommen und ins Museo Nazionale Romano im Palazzo Massimo in Rom transferiert.

Der Hausgarten des Pompejanum

Monika Hubers Video steht im Pompejanum in Aschaffenburg in direktem Bezug zur Wandmalerei im dortigen Hausgarten (viridarium). Dieser ist mit Lorbeerbäumchen und anderen südländischen Gewächsen bepflanzt. In großen römisch-antiken Stadthäusern ist ein solcher Innengarten auf allen vier Seiten von einem mit Säulen umstandenen Umgang (peristyl) umgeben, in kleineren Häusern wie dem Pompejanum aus Platzgründen auf drei Seiten durch Mauern begrenzt, die mit illusionistischen Motiven wie Springbrunnen, Vögeln, Bäumen und blühenden Sträuchern bemalt sind. Sie vergrößern den Hausgarten optisch und täuschen eine ideale Gartenlandschaft vor.

Lediglich die naturalistische Aussicht auf eine Meeresbucht gab es in antiken Gartenfresken nicht. Sie ist eine Erfindung des mittleren 19. Jahrhunderts. Der Münchner Landschaftsmaler Emil Theodor Richter schuf das Gemälde 1850. Im Jahr 1992 wurde dieses von Klaus Staps neu gemalt.

POI

Ausstellungsort

Pompe­janum

Re­kon­struk­tion eines römi­schen Hauses im Maß­stab 1:1. Origi­nale römi­sche Kunst­werke aus den Staat­li­chen Antiken­samm­lungen.

Haupthaus, München

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Rainer Göttlinger
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