Per Faltboot durch die Lüneburger Heide
Bis 30.10.22, Museumsbauernhof Wennerstorf
Vor einhundert Jahren war das Paddeln mit dem Faltboot ein beliebtes Freizeitvergnügen. Zahlreiche Handwerksbetriebe stellten Faltboote her, manche Sportler bauten ihre Boote sogar selbst. Fortan erkundeten Naturfreunde die Lüneburger Heide nicht nur zu Fuß, sondern befuhren die Heideflüsse auch mit dem Faltboot.
Das Faltboot wurde um 1900 von dem Architekturstudenten Alfred Heurich erfunden. Faltboote erlebten einen raschen Aufschwung vor dem Zweiten Weltkrieg und nochmal in den 1950er Jahren: im Gegensatz zum Rudersport war der Faltbootsport nicht akademisch geprägt, die Boote wurden auch als „Lumpenkreuzer” verspottet.
Vor dem Zweiten Weltkrieg gab es in Hamburg vier Faltbootwerften (Kette, Ideal, Mercedes, Albrecht). Die Faltbootwerften produzierten nicht nur Boote, sondern auch Zubehör wie Bootswagen, Zelte, Klapphocker und Regenmäntel. Später haben Kunststoffboote und eine andere, meist motorisierte Freizeit- und Urlaubsgestaltung die Faltboote verdrängt. Das Faltboot mit seiner Transportmöglichkeit in öffentlichen Verkehrsmitteln ist heute wieder ein aktuelles und umweltschonendes Freizeitvergnügen rund um Hamburg.
Die Ausstellung widmet sich der Hochphase des Faltbootsports zwischen den 1930er bis 1950er Jahren in der Region.