Ausstellung 08.03.22 bis 04.06.23
Der Begriff des Pittoresken stammt aus dem Englischen und bedeutet wörtlich übersetzt „malerisch” oder „malwürdig”, aber auch „bildschön” wird als synonym angegeben.
Kaum eine andere Gegend Deutschlands verkörperte schon im 19. Jahrhundert die Synthese von intakter Landschaft und dekorativer Architektur wie die traditionsreiche Reichsstadt Rothenburg und deren harmonische Einbettung in das reizvolle Taubertal: bei den vielgestaltigen Wahrnehmungen und Eindrücken der dortigen verwinkelten Stadtstruktur, eingebettet in eine einmalige Natur, drängt sich der Begriff des „Pittoresken” geradezu auf. Sehr oft fallen dabei auch die Worte Idylle und Romantik.
Kein Wunder also, dass eine große Anzahl von Malern die Stadt besuchte und in ihrem Medium festhielt. Trotzdem bleibt die Frage: Wie erlangte Rothenburg diesen Kultstatus und wie begünstigten und zelebrierten die Künstler den Mythos?
Dem Pittoresken auf der Spur
Mit Bildern deutscher und englischer Maler wie Gustav Kraus, Hans Thoma, Theodor Alt, Arthur Wasse, Elias Bancroft, James Douglas und Adeline S. Illingworth, die die Tauberstadt als idyllischen Rückzugsort zeigten, spürt die Ausstellung dem Phänomen des Pittoresken nach – und zielt zugleich darauf ab, der Überformung des Rothenburg-Bildes durch den Tourismus eine „Wiederaneignung” mittels Teilhabe bürgerschaftlicher Gruppierungen entgegenzusetzen, indem sie das eine oder andere geeignete Projekt integriert. Und auch die „Augmented Reality”, die den Besuchern via Handykamera weitere Informationen zu den gezeigten Kunstwerken liefert, spielt darin eine Rolle.
Ausstellungsort
Dominikanerinnenkloster, Kunst und Kultur der freien Reichsstadt und ihrer Umgebung. Waffensammlung, Meistertrunk, Goldmünzfund, Kaufladen, Apotheke und Klosterküche.
Bis 1.5.2024, im Haus
Die Ausstellung zum 100jährigen Jubiläum des Rothenburger Künstlerbundes ist die erste große Retrospektive auf das Werk Heiner Krassers. Gezeigt werden insgesamt 40 Werke, darunter ca. 10 Stillleben, 35 Landschaften und fünf Kupferdrucke.
Museum, Rothenburg o.d.T.
Geschichte der deutschen Weihnacht. Bäume mit kostbarem und seltenem Baumbehang der unterschiedlichen Epochen. Rauschgoldengel, Baumspitzen, Miniaturbäumchen, Christbaumständer, Papierkrippen, Räuchermännchen u.v.m.
Museum, Rothenburg o.d.T.
Inszenierungen mit lebensgroßen Figurengruppen zur Situation der Freien Reichsstadt während des Dreißigjährigen Krieges (um 1630). Folterkammer und drei Verliese im Kellergeschoss.
Museum, Rothenburg o.d.T.
Bedeutendstes Rechtskundemuseum der Bundesrepublik. Rechtsgeschehen, Gesetze und Strafen der vergangenen 1000 Jahre. Instrumente der Folter und Geräte zum Vollzug der Leibes- und Lebensstrafen sowie der Ehrenstrafen.
Museum, Rothenburg o.d.T.
Originalradierungen von den Anfängen im 16. Jahrhundert bis heute, die der Künstler Ingo Domdey über viele Jahre zusammengetragen hat. Arbeiten von Dürer, Rembrandt, Goya, Renoir, Munch, Liebermann, Slevogt, Janssen, Hrdlicka und zeitgenössischen Künstlern.