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23.12.2013
 zu „Porzellan für die Welt”, DE-95100 Selb
Pfeifschwäne („First Moments“); Entwurf: Gunther R. Granget, 1979; Pf. Goebel, Rödental; Limitierte Auflage: 117/200; Porzellanikon, Inv. Nr. 2270/87; Geschenk der Stadt Coburg 1982 an das schwedische Königspaar Silvia und Carl XVI. Gustav anlässl
Foto: Manfred Jahreiß

Ausstellung 18.07. bis 30.11.14

Porzellan für die Welt

200 Jahre Porzellan der bayerischen Fabriken

Europäisches IndustrieMuseum für Porzellan

Werner-Schürer-Platz 1
DE-95100 Selb

In Nordostbayern befand und befindet sich seit mehr als hundert Jahren das Zentrum der deutschen Porzellanindustrie. 2014 jährt sich die Gründung der Porzellanfabrik Carolus Magnus Hutschenreuther in Hohenberg zum 200. Mal. Sie war der Anfang dieser beeindruckenden und erfolgreichen Geschichte.

Die Ausstellung hebt die Bedeutung der bayerischen Porzellane für den nationalen und internationalen Handel heraus. Türkenbecher zum Trinken des exotischen Heißgetränkes Kaffee aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts u.a. für Persien oder die Türkei gefertigt, werden ebenso präsentiert wie Pfeifen aus Porzellan für das männliche Vergnügen des Rauchens, das insbesondere in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts salonfähig wurde. Wurden für den modebewussten Oberlippenbartträger à la Kaiser Wilhelm II. Barttassen angeboten, so konnten die Damen von Welt passende Accessoires, z.B. Toilettengarnituren mit Haardosen, Hutnadeln und dazugehörigen Hutnadelhaltern erwerben.

Besonderer Beliebtheit erfreuten sich Porzellane mit Sinnsprüchen, Initialen, persönlichen Widmungen und Souvenirobjekte. Praktische Produkte wie feuerfeste Koch- und Backgeschirre fanden ab der Jahrhundertwende ihre Abnehmer. Nicht nur auf den gedeckten Tafeln findet sich bayerisches Porzellan, auch in Hotels und Gourmet-Tempeln, in der Bahn, auf hoher See und in der Luft kam es zum Einsatz.

Während seine Hoheit, der bayerische Kronprinz Rupprecht von Bayern, von Hutschenreuther-Porzellan aus Selb seinen Kaffee trank, lieferte die Firma Heinrich aus Selb die Geschirre für das Luftschiff Graf Zeppelin und die Tischausstattungen u.a. für die Päpste Pius XII, Johannes XXIII und Paul VI an den Vatikan. Nicht fehlen dürfen in der Ausstellung natürlich die kunstvoll gefertigten Zierartikel und Figuren, die die Herzen der Porzellanliebhaber schon immer höher schlagen ließen und lassen.

Seien es Vasen der Porzellanfabrik Rosenthal aus Selb, die bereits auf der Weltausstellung 1900 in Paris prämiiert wurden, Patriotistisches, wie ein Jubiläumsteller von Carl Schumann in Arzberg aus dem Jahr 1913, entstanden anlässlich des 25. Regierungsjubiläums von Kaiser Wilhelm II., ein seltenes Schreibzeug aus der Königl. Priv. Porzellanfabrik Tettau, eine brauchbare Zierde für jeden Schreibtisch oder die asymmetrischen Vasen aus Küps, die aus den 50er Jahren nicht wegzudenken sind.

Während in den 1920er Jahren noch Tanzfiguren wie Josephine Baker für Furore sorgten, eroberten in der Nachkriegszeit insbesondere die naturalistischen Tierplastiken, z.B. von Gunther Granget, den Markt. Eine solche Plastik, die Pfeifschwäne, hergestellt bei Goebel in Rödental, erhielt 1982 das schwedische Königspaar Silvia und Carl XVI. Gustav anlässlich eines Besuches der Stadt Coburg.

POI

Haupthaus, Selb

Por­zellan­ikon

Still­ge­legte ehe­ma­lige Rosen­thal-Fabrik mit sechs (von ehe­mals zehn) er­hal­te­nen mäch­tigen Rund­öfen. 300 Jahre Pro­duk­tions­ge­schichte und Por­zellan­her­stellung in histo­rischen Fabri­kations­räumen. Tech­nische Kera­mik, Ge­schichte des Unter­neh­mens Rosen­thal.

Bis 13.10.2024, Hohenberg/Eger

Schach & Porzellan. Die Welt auf 64 Feldern

Historie, Politik, Krieg, Kunst, Exotik und Erotik, alle Facetten des mensch­lichen Mitein­ander finden sich auf Porzellan ebenso wie auf dem Schach­brett.

Museum, Rehau

Museums­zentrum

Stadt­brand von 1817 und Wiederaufbau als „Modellstadt Bayerns”. Historische Schmiede und Drogerie. Der Er­fin­der des Ton­films Dr. Hans Vogt. Schle­si­sche und Ascher Heimat­stuben, Roß­bacher Weber­stuben. Einzig­artige Modell-Loko­mo­tiven mit enor­mer Detail­treue. Dampf­maschi­nen, Puppen, Holz- und Blech­spiel­zeug.

Museum, Schwarzenbach a.d.Saale

Erika-Fuchs-Haus

Begehbares Entenhausen. Leben und Werk von Erika Fuchs, die von 1951 bis 1988 die Ge­schich­ten des Micky-Maus-Magazins ins Deutsche über­setzte.

Museum, Hohenberg/Eger

Porzel­lani­kon Hohen­berg

Direk­toren­villa der Firma C.M.Hutschen­reuther. Inszenierte Kultur­ge­schichte des Por­zellans, Form­ent­wick­lung der Pro­dukte im deutsch­sprachi­gen Raum. Stim­mungs­voller Muse­ums­garten.

Museum, Arzberg

Info­stelle Kleiner Jo­hannes

Ge­schich­te des Berg­baus am Ori­ginal­ort, geo­lo­gi­sche Be­son­der­heiten in und um Arz­berg. Arbeits­geräte, Maschi­nen, zechen­typische Mine­ralien, Speck­stein-Erzeug­nisse.

Verantw. gem. §55 Abs 2 RStV:
Rainer Göttlinger
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