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5.5.2024
(modifiziert)
Eingang zu „RothenburgMuseum (Museum)”, DE-91541 Rothenburg o.d.T.
Moses zu „RothenburgMuseum (Museum)”, DE-91541 Rothenburg o.d.T.
Moses und zwei Propheten. Strebepfeilerfiguren von der St.-Jakobs-Kirche, um 1380-1400.
Besucherin vor Waffenschrank zu „RothenburgMuseum (Museum)”, DE-91541 Rothenburg o.d.T.
Der Waffensaal bietet Erstaunliches, man beachte das riesige Gewehr!
Goldschatz zu „RothenburgMuseum (Museum)”, DE-91541 Rothenburg o.d.T.
Spezereischrank zu „RothenburgMuseum (Museum)”, DE-91541 Rothenburg o.d.T.
Ladenschrank eines Spezereiwarenhändlers, entstanden um 1600, erworben 1950 im Tausch gegen Brennholz.
Kaufladenware zu „RothenburgMuseum (Museum)”, DE-91541 Rothenburg o.d.T.
Offizin zu „RothenburgMuseum (Museum)”, DE-91541 Rothenburg o.d.T.
Hans Prentzel, Dorfidylle zu „RothenburgMuseum (Museum)”, DE-91541 Rothenburg o.d.T.
Dorfidylle. Hans Prentzel (1880-1956), Öl auf Malmappe

Museum

RothenburgMuseum

(Reichsstadtmuseum im Dominikanerinnenkloster)

Jan bis März:
tägl. 13-16 Uhr
April bis Okt:
tägl. 10-18 Uhr
Nov bis Dez:
tägl. 14-17 Uhr
Weihnachtsmarktzeit:
tägl. 10-16 Uhr

Das Museum im ehemaligen Dominikanerinnenkloster zeigt Kunst und Kultur der freien Reichsstadt Rothenburg und ihrer Umgebung aus acht Jahrhunderten.

Waffensammlung

Der Schillingsfürster Unternehmer Herrmann Baumann trug zu Lebzeiten eine Sammlung von rund 800 Exponaten zusammen, welche die Waffentechnologie von der Steinzeit (Faustkeil) bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts illustrieren.

Höhepunkte der Ausstellung, die den gesamten Festsaal und vier Kabinette einnimmt, sind das Jagdgewehr der Marie Antoinette, ein Jagdensemble von Jérôme Napoleon (der jüngste Bruder von Napoleon Bonaparte) und Klemenz Graf von Metternichs Duellpistolen.

Zur Sammlung gehören aber auch Fayencen von hohem Niveau der Ansbacher, Crailsheimer, Schrezheimer und Nürnberger Manufaktur sowie Modeln, Zinn und diverse Schlösser samt Schlüsseln.

Der Meistertrunk

Es war ein sehr riskantes Spiel, 1631 dem kaiserlichen Abgesandten Tilly und seinem 50.000 Mann starkem Heer den Zutritt in die Stadt zu verwehren: nach kurzer Gegenwehr wurde die Stadt eingenommen, mehrere Wochen lang geplündert und finanziell bis aufs Letzte ausgepresst. Tiere, Lebensmittel, Kleidung, Waffen, Möbel und Werkzeug, also alles was mobil und dem Tross in irgendeiner Weise nützlich war, wurde mitgenommen, Tische, Stühle, Wagen und alles Hölzerne für Lagerfeuer verwendet, für die Ratsherren waren Todesurteile vorgesehen.

Ein Schluck Wein aus dem 3¼ Liter fassenden „Willkomm”-Glas soll den Generalissimus dann jedoch dazu verführt haben, denjenigen zum Retter der Stadt zu ernennen, der es schaffen würde, den gesamten Trunk in einem Zug zu bewältigen. Altbürgermeister Georg Nusch soll daraufhin die heroische Tat vollbracht und damit die Kommune vor dem Untergang bewahrt haben.

In keiner zeitgenössischen Chronik taucht dieses Ereignis jedoch auf. Seine erste Erwähnung bei Georg Wilhelm Schaffert, einem Verfasser des 18. Jahrhunderts, gewann erst im 19. Jh. zunehmend an konkreter Ausschmückung. Glasermeister Adam Hörber (1827- 1905), langjähriger Magistratsrat und Freizeitdichter, schrieb schließlich das 1881 uraufgeführte Festspiel „Der Meistertrunk", das Rothenburgs Bekanntheit einen gewaltigen Schub verlieh.

Der Kurfürstenhumpen von 1616 wurde bis 1802, als Rothenburg sein Privileg als Reichsstadt verlor, in offizieller Funktion für Ehrengäste der Stadt als sogenannter „Willkomm” verwendet.

Goldmünzfund

Im sogenannten „Kleinen Gewölbekeller” im Haus Grüner Markt 2 wurden 1998 nur wenige Zentimeter unter dem Stampfboden 82 Goldmünzen gefunden. Sie messen alle zwischen 21 und 29 mm im Durchmesser und sind nach heutigen Münz-Maßstäben sehr dünn. Am häufigsten vertreten sind Golddublonen aus den spanisch besetzten Niederlanden, aber auch Nürnberger, Salzburger, Frankfurter und Pfälzer Dukaten sowie Hamburger Zechinen sind darunter. Eine Rarität stellt die Münze von 1620 aus dem Osmanischen Herrschaftsbereich dar.

Die Vermutung liegt nah, dass der damalige Hausbesitzer das Gold während der Wirren des Pfälzischen Erbfolgekrieges aus Angst vor plündernden französischen Truppen vergraben hat.

Erd- und Himmelsglobus

Beide Globen wurden im Jahr 1717 von Johann Ludwig Andreas (Verleger) und Samuel Faber (Rector in Nürnberg) für die Stadt Rothenburg gefertigt.

Kaufladen Hans Krämer

Lampenbogen, Tresen und einige Einrichtungsgegenstände des Kaufladens aus dem Haus Untere Schmiedgasse 11 gehören noch die Zeit des Erstbesitzers Johann Georg Unsinn, während andere Utensilien erst nach dem Besitzerwechsel zu Heinrich Gruber (1859-1930) angekauft worden sein können. Dessen Nachfolger Hans Krämer wiederum kaufte noch das angrenzende Eckhaus hinzu. Bemerkenswert ist die fast vollständige Erhaltung des Inventars, von der im Museum nur ein repräsentativer Querschnitt gezeigt werden kann.

Apotheke

In einem kleinen Raum ist in konzentrierter Form ein Teil der 1991 aufgelösten Georgen-Apotheke eingerichtet. Gezeigt wird der ehemalige Verkaufsraum (Offizin), dessen pharmazeutische Ordnung nach strengen Gesichtspunkten aufgebaut ist: Drogen- und Pulvergläser, Salben in Keramik-Kruken und Flüssigkeiten stets getrennt gruppiert und alphabetisch sortiert. Die Regale, Gläser und Porzellangefäße stammen größtenteils aus dem 19. und 20., die bauchigen Fayencen noch aus dem 18. Jahrhundert. Solche älteren Gefäße dienen auch in anderen Apotheken heute noch der Dekoration, um auf eine lange Tradition des Hauses hinzuweisen. Anneliese Scharff, die letzte Besitzerin, gab den Apotheken-Betrieb aus Altersgründen auf.

Figuren der Orgelempore

Die Figuren von 1673 aus St. Jakob waren ein Teil eines der ehrgeizigsten und aufwändigsten Orgelprojekte des Barock überhaupt. Da die Figuren auf Untersicht und Weitsicht konzipiert sind, wurden Vergoldung und Farbe nur dort aufgebracht, wo sie tatsächlich vom Langhaus aus gesehen werden konnten. Die Figuren waren z.T. beweglich.

Romantische Gemälde

Die Sammlung Klaus Berge umfaßt rund 300 romantische Ölbilder und Aquarelle, Zeichnungen, Kupferstiche und Radierungen mit Motiven aus dem Taubertal von Wettringen bis Wertheim. Auch sechs Rothenburger Stadtansichten aus dem Skizzenbuch des Bernauer Malers Hans Thoma, einer der bedeutendsten Maler seiner Zeit, befinden sich im Besitz des Museums.

Klosterküche

Die Küche aus dem Jahr 1260 ist eine der ältesten ihrer Art in ganz Deutschland, ihre Außenwände bestehen aus den letzten Resten der ältesten Stadtmauer Rothenburgs. Die Drehlade mit dem drehbaren Fass diente als Durchreiche für Bedürftige.

Der Verfasser hat das Museum am 3. Juli 2022 besucht.

POI

Beitrag, 10.7.2022

Eine Begeg­nung mit Rothen­burg

Der Rundgang führt den Ver­fasser vom Rothen­burg­Museum in alten Kloster­hof über das Deutsche Weih­nachts­museum bis ins berühmte Kriminal­museum mit der Eisernen Jungfrau.

Stichwort

Apotheken-Offizin

Museum, Rothenburg o.d.T.

Deut­sches Weih­nachts­museum

Ge­schich­te der deut­schen Weih­nacht. Bäume mit kost­barem und sel­te­nem Baum­be­hang der unter­schied­lichen Epo­chen. Rausch­gold­engel, Baum­spitzen, Minia­tur­bäum­chen, Christ­baum­ständer, Papier­krippen, Räu­cher­männ­chen u.v.m.

Museum, Rothenburg o.d.T.

Histo­rien­gewölbe

Ins­zenie­run­gen mit lebens­großen Figuren­gruppen zur Situa­tion der Freien Reichs­stadt während des Dreißig­jährigen Krieges (um 1630). Folter­kammer und drei Verliese im Keller­geschoss.

Museum, Rothenburg o.d.T.

Mittel­alter­liches Krimi­nal­museum

Be­deu­tend­stes Rechts­kunde­museum der Bundes­repu­blik. Rechts­ge­schehen, Ge­setze und Strafen der ver­gan­ge­nen 1000 Jahre. Instru­mente der Folter und Geräte zum Vollzug der Leibes- und Lebens­strafen sowie der Ehren­strafen.

Museum, Rothenburg o.d.T.

Grafik­muse­um im Dürer­haus

Ori­ginal­radie­run­gen von den An­fän­gen im 16. Jahr­hun­dert bis heute, die der Künstler Ingo Dom­dey über viele Jahre zu­sam­men­ge­tra­gen hat. Ar­beiten von Dürer, Rem­brandt, Goya, Renoir, Munch, Lieber­mann, Slevogt, Janssen, Hrdlicka und zeit­ge­nössi­schen Künst­lern.

Museum, Rothenburg o.d.T.

Alt-Rothen­burger Hand­werks­haus

Mittel­alter­liche Lebens- und Arbeits­be­din­gun­gen in 11 original ein­ge­rich­teten Räumen bzw. Kämmer­chen.

Schloss, Rothenburg o.d.T.

Toppler-Schlöss­chen

Museum, Rothenburg o.d.T.

Schä­fer­tanz-Ka­bi­nett

Bot. Garten, Rothenburg o.d.T.

Lotos-Garten

Asia­ti­scher Wasser­garten mit Bach­läufen über meh­rere Stufen und kleinen Wasser­fällen.

Verantw. gem. §55 Abs 2 RStV:
Rainer Göttlinger
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