Ausstellung 26.09.22 bis 16.04.23

Reise ins Jenseits

Ägyptische Grabkunst aus der Dresdner Skulpturensammlung

Bis 16.4.23, Skulpturensammlung, Dresden

Dresden, Skulpturensammlung: Vermittelt werden das eindrucksvolle Bild einer längst vergangenen Hochkultur und die Jenseitsvorstellungen der alten Ägypter.

Die Ausstellung zeigt ausgewählte altägyptische Altertümer, die den Totenkult der einstigen Hochkultur dokumentieren. Die 6.000 Objekte umfassende Sammlung mit Exponaten aus der prädynastischen, pharaonischen und griechisch-römischen Zeit wurde aus Platzgründen nur selten präsentiert, daher bietet die Sonderschau die Möglichkeit, einen kleinen Ausschnitt aus diesem beachtenswerten Bestand zu zeigen.

Vermittelt werden das eindrucksvolle Bild einer längst vergangenen Hochkultur und die Jenseitsvorstellungen der alten Ägypter. Für diese bedeutete der Tod nicht das Ende, stattdessen wurden die Verstorbenen durch ihre Familienangehörigen versorgt und auf die Reise ins Jenseits vorbereitet.

Ein glücklicher Übergang in diesen Zustand wurde durch die Unversehrtheit des menschlichen Körpers garantiert sowie durch das überstandene Totengericht, dass als Ausdruck eines moralischen Lebenswandels galt. Die Erinnerungskultur mittels Gedenk- und Festtagen, wie sie auf Grabmonumenten festgehalten wurde, sicherte das ewige Weiterleben.

Das altägyptische Jenseitskonzept einer hoffnungsvollen Versöhnung mit dem körperlichen Ende faszinierte auch die Menschen in Europa; davon zeugen die bereits zu Beginn des 18. Jahrhunderts für den sächsischen Hof zusammengetragenen Aegyptiaca. Mit Neugier und Leidenschaft suchte man in den altägyptischen Objekten – Mumien, Statuen und Amuletten – zunächst das Alte, das Andere, das Außergewöhnliche, bevor im Verlauf des 19. Jahrhunderts das wissenschaftliche Interesse an den Fundstücken in den Fokus der Sammlertätigkeit rückte.

Im Zentrum der Kabinettausstellung steht eines der schönsten pharaonischen Objekte der Sammlung, der farbig gezeichnete Totenbuchpapyrus des Anch-ef-en-amun. Auf einer Länge von fast drei Metern sind Szenen mit Auszügen aus dem altägyptischen Totenbuch wiedergegeben, eine Sammlung von ca. 200 Jenseitssprüchen, die die Ägypter „Buch vom Herausgehen am Tage” nannten. Papyri mit einer Auswahl dieser Sprüche fungierten ab dem Neuen Reich (ca. 1550−1000 v. Chr.) als beliebte Grabbeigaben der Oberschicht.

Ausgehend von den dargestellten Göttern und Ritualen auf dem Dresdner Totenbuch werden die Jenseitsvorstellungen der Ägypter thematisiert und durch ausgewählte weitere Werke wie Totenstelen, Fragmente von Grabmalereien und Statuetten erklärt.

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