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3.1.2023
Hunnen-Verbände zu „Reiternomaden in Europa ”, DE-06114 Halle (Saale)
Angriff der Hunnen-Verbände im Jahr 376 nach Christus
© Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt, Karol Schauer

Ausstellung 16.12.22 bis 25.06.23

Reiternomaden in Europa

Hunnen, Awaren, Ungarn

Landesmuseum für Vorgeschichte

Vor langer Zeit gab es in Mitteleuropa immer wieder Nomadenvölker. Die berittenen Händler und Krieger wanderten mit all ihrem Hab und Gut über weites Steppenland zwischen Mongolei und Karpatenbecken bis nach Nieder­öster­reich.

Steppenland ist Weideland und Gras bedeutet Nahrung für Tiere wie Ziegen und Schafe. Diese sorgen wiederum für die Verpflegung der Menschen. Nomadentum bedeutet für den Großteil der Menschen in den Stämmen „Hirte sein”.

Heute werden die Reiternomaden zumeist als brandschatzende Invasoren gesehen, doch neue Erkenntnisse bringen mehr Licht in das Mysterium der Steppenvölker.

Was wir als das „Volk” der Hunnen kennen, war ein bunt zusammengewürfelter Haufen. Seinen Kern bildeten ostasiatische Reiternomaden, die ab dem 3. Jahrhundert nach Westen drängten und im Jahr 375 am Schwarzen Meer die dortigen Reiche der Alanen und Goten zerschlugen. Rund um den asiatischen Kern der Horde bildete sich ein vielsprachiger und multikultureller Verband heraus, dessen Macht bald vom Schwarzen Meer bis nach Ungarn reichte.

König Attila

Seinen Höhepunkt erlebte das Reich der Hunnen unter Attila. Der charismatische Kriegsherr, aus dem Nibelungenlied auch als legendärer König Etzel bekannt, hielt die Horde zusammen und forderte sogar das mächtige Römische Reich heraus. Als Attila starb, zerfiel das Hunnenreich so rasch, wie es entstanden war.

Die Geschichte der Awaren in Europa beginnt 558/59: Damals boten sie dem byzantinischen Kaiser ihre Dienste als fähige Reiterkrieger an. Woher die Awaren kamen, ist unklar. Sie siedelten sich zunächst an der unteren Donau an und nahmen das Karpatenbecken in Besitz. Dort begründeten sie ein Reich, das fast 250 Jahre überdauerte und sich an seinem Höhepunkt von Niederösterreich bis ins heutige Rumänien erstreckte.

Im Jahr 680 ließ sich ein Verband nomadischer Stämme nahe der Donaumündung nieder. Sie nanntnnen sich „Bulgaren” – damals eine Art Sammelbegriff für nomadische Gruppen – und brachten Byzanz in Bedrängnis. Im Laufe der Zeit passten sie sich ihrem Umfeld an, übernahmen die Sprache ihrer slawischen Untertanen und den christlichen Glauben ihrer byzantinischen Nachbarn.

Die frühen Ungarn, auch bekannt als Magyaren, kamen nicht ganz freiwillig nach Europa: konkurrierende Nomaden verdrängten sie im 9. Jahrhundert aus ihren Gebieten nördlich des Schwarzen Meeres. Nach ihrer Ansiedlung im Karpatenbecken, das sie um 900 fast ohne Gegenwehr in Besitz nahmen, lebten sie zunächst vom Krieg, sei es als Plünderer, sei es als Söldner für Nachbarreiche. Doch langsam verändert sich das Reich der Steppenkrieger, die Ungarn werden Christen und errichten ein Königreich, das zum Vorläufer des heutigen ungarischen Staates wurde.

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Ausstellungsort

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Ur- und Früh­ge­schichte Mittel­deutsch­lands. Das Landes­museum für Vor­ge­schichte ist Teil des Landes­amtes für Archäo­logie. Primäre Aufgaben sind der Aufbau und Unter­halt von Dauer­aus­stellung, Sonder­aus­stellungen sowie die Betreu­ung von Kindern und Jugend­lichen.

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Die Aus­stel­lung versteht sich als Ein­ladung, über die kolo­niale Ver­gangen­heit Deutsch­lands und den heutigen Umgang damit sowie die Rolle der Kunst der Klassi­schen Moderne in diesem Zusammen­hang kritisch nach­zu­denken.

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