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11.4.2022
Jurten zu „Reiternomaden in Europa”, AT-3382 Schollach bei Melk

Ausstellung 09.04. bis 06.11.22

Reiternomaden in Europa

Hunnen, Awaren, Bulgaren, Ungarn

Renaissanceschloss Schallaburg

Schloß Schallaburg
AT-3382 Schollach bei Melk
März bis Nov:
Mo-Fr 9-17 Uhr
Sa-So+Ft 9-18 Uhr

Vor langer Zeit gab es in Mitteleuropa immer wieder Nomadenvölker. Die berittenen Händler und Krieger wanderten mit all ihrem Hab und Gut über weites Steppenland zwischen Mongolei und Karpatenbecken bis nach Nieder­öster­reich.

Steppenland ist Weideland und Gras bedeutet Nahrung für Tiere wie Ziegen und Schafe. Diese sorgen wiederum für die Verpflegung der Menschen. Nomadentum bedeutet für den Großteil der Menschen in den Stämmen „Hirte sein”.

Heute werden die Reiternomaden zumeist als brandschatzende Invasoren gesehen, doch neue Erkenntnisse bringen mehr Licht in das Mysterium der Steppenvölker.

Was wir als das „Volk” der Hunnen kennen, war ein bunt zusammengewürfelter Haufen. Seinen Kern bildeten ostasiatische Reiternomaden, die ab dem 3. Jahrhundert nach Westen drängten und im Jahr 375 am Schwarzen Meer die dortigen Reiche der Alanen und Goten zerschlugen. Rund um den asiatischen Kern der Horde bildete sich ein vielsprachiger und multikultureller Verband heraus, dessen Macht bald vom Schwarzen Meer bis nach Ungarn reichte.

König Attila

Seinen Höhepunkt erlebte das Reich der Hunnen unter Attila. Der charismatische Kriegsherr, aus dem Nibelungenlied auch als legendärer König Etzel bekannt, hielt die Horde zusammen und forderte sogar das mächtige Römische Reich heraus. Als Attila starb, zerfiel das Hunnenreich so rasch, wie es entstanden war.

Die Geschichte der Awaren in Europa beginnt 558/59: Damals boten sie dem byzantinischen Kaiser ihre Dienste als fähige Reiterkrieger an. Woher die Awaren kamen, ist unklar. Sie siedelten sich zunächst an der unteren Donau an und nahmen das Karpatenbecken in Besitz. Dort begründeten sie ein Reich, das fast 250 Jahre überdauerte und sich an seinem Höhepunkt von Niederösterreich bis ins heutige Rumänien erstreckte.

Im Jahr 680 ließ sich ein Verband nomadischer Stämme nahe der Donaumündung nieder. Sie nanntnnen sich „Bulgaren” – damals eine Art Sammelbegriff für nomadische Gruppen – und brachten Byzanz in Bedrängnis. Im Laufe der Zeit passten sie sich ihrem Umfeld an, übernahmen die Sprache ihrer slawischen Untertanen und den christlichen Glauben ihrer byzantinischen Nachbarn.

Die frühen Ungarn, auch bekannt als Magyaren, kamen nicht ganz freiwillig nach Europa: konkurrierende Nomaden verdrängten sie im 9. Jahrhundert aus ihren Gebieten nördlich des Schwarzen Meeres. Nach ihrer Ansiedlung im Karpatenbecken, das sie um 900 fast ohne Gegenwehr in Besitz nahmen, lebten sie zunächst vom Krieg, sei es als Plünderer, sei es als Söldner für Nachbarreiche. Doch langsam verändert sich das Reich der Steppenkrieger, die Ungarn werden Christen und errichten ein Königreich, das zum Vorläufer des heutigen ungarischen Staates wurde.

POI

Ausstellungsort

Renais­sance­schloss Schalla­burg

Mittel­alter­liche Wohn­burg und präch­ti­ges Renais­sance­schloss. Aus­stel­lungs­zen­trum mit jähr­lich wech­seln­den Aus­stel­lun­gen zu kultur­histo­rischen und archäo­logi­schen Themen.

Museum, Worms

Nibe­lungen­museum

„Begeh­bares Hör­buch” in zwei male­ri­schen Türmen der staufer­zeit­lichen Stadt­mauer. Es gilt, zwi­schen einer Führung zum Nibe­lungen­lied oder zu Wagners Bühnen­werk zu wählen.

Museum, Xanten

Siegfried­Museum Xanten

Das Nibe­lun­gen­lied und seine im­mens große Be­deu­tung von der Zeit der Völker­wan­de­rung über das Mittel­alter bis in die Gegen­wart.

Museum, Hohenems

Ni­be­lun­gen-Mu­se­um

Das vier­tei­li­ge Musik­drama „Der Ring des Nibe­lun­gen” von Richard Wagner. Be­deu­tende Um­setzun­gen des Nibe­lun­gen-Themas für Bühne und Film. Sän­gerin Lilli Leh­mann und Tenor Franz Nach­baur.

Museum, Melk

Bene­diktiner­stift

Stifts­museum im Kaiser­zimmer zur über 900-jährigen Geschichte des Stiftes Melk. Marmor­saal, Biblio­thek mit Decken­fresko, Stifts­kirche mit Fre­sken v. J. M. Rott­mayr und Pla­sti­ken von L. Matielli.

Museum, Melk

Ge­denkstät­te des ehem. Kon­zen­tra­tions­la­gers Melk

Museum, Ruprechtshofen

Bene­dict Rand­hartinger Museum

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Rainer Göttlinger
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