Residenz mit Hofgarten
Bayerische Schlösserverwaltung
Die ehemalige Residenz der Würzburger Fürstbischöfe, erbaut ab 1720 und bis 1780 fertig ausgestattet, gehört zu den bedeutendsten Schlossanlagen des Barock in Europa. Sie ist seit 1981 UNESCO-Weltkulturerbe.
Die Planung wurde vom ersten Bauherrn, Fürstbischof Johann Philipp Franz von Schönborn, dem damals noch jungen und unbekannten Architekten Balthasar Neumann übertragen.
Tiepolo-Deckenfresko
Für das weltberühmte, von Neumann stützenfrei überwölbte Treppenhaus schuf 1752/53 der Venezianer Giovanni Battista Tiepolo das Deckenfresko mit den vier Erdteilen. Das 18x30 Meter messende Gemälde ist eines der größten einteiligen Fresken, die je gemalt wurden.
Die Raumfolge der Residenz mit ihrem Auftakt in Vestibül und Gartensaal führt durch das Treppenhaus und den Weißen Saal bis in den ebenfalls von G. B. Tiepolo freskierten Kaisersaal.
Der Brand von 1945
Die Wölbungen dieser Haupträume hielten auch dem verheerenden Residenzbrand 1945 stand, während die Decken und Fußböden der flankierenden Kaiserzimmer und das Spiegelkabinett zerstört wurden.
Gerettete Einrichtungsteile und Wandverkleidungen ermöglichten jedoch eine weitgehende Wiederherstellung.
Rekonstruktion
Eine mehrfach prämierte Ausstellung gewährt anhand von inhaltlich vielfältigen Darstellungsformen und Medien Einblicke in den aufwendigen Prozess der Rekonstruktion: Arbeitsdokumente, Werkstücke und Dokumentation verdeutlichen neben der Geschichte des Gebäudes auch die Entwicklung der eingesetzten Techniken und das kunsthistorische Verständnis von Herstellung und Bewahrung.
Rundgang
Insgesamt sind über 40 Schlossräume mit einer reichen Fülle von Möbeln, Wirkteppichen, Gemälden und anderen Kunstschätzen des 18. Jahrhunderts sowie Möbelensembles der Toskanazeit zu besichtigen. Einen Höhepunkt sakraler Kunst stellt die Hofkirche dar.
Hofgarten
Sowohl Kunst- als auch Naturgenuss bietet ein Spaziergang durch den Hofgarten. Im Südgarten bildet das von kegelförmig geschnittenen Eiben umstellte Wasserbassin ein Zentrum der heutigen Gartenkonzeption. Vor der
prachtvollen Ostfassade steigt der mit Puttengruppen von Johann Peter Wagner geschmückte Garten hangförmig an.
Der Verfasser hat die Residenz am 25.8.2018 besucht.