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27.4.2017
Siebgefäß zu „Revolution Jungsteinzeit”, DE-44623 Herne
Reste eines verzierten Siebgefäßes, Warburg-Hohenwepel, 5.200-4.900 v. Chr.
Foto: LWL-Archäologie für Westfalen, Stefan Brentführer

Ausstellung 24.05. bis 22.10.17

Revolution Jungsteinzeit

LWL-Museum für Archäologie

Ganzjährig:
Di-Mi, Fr 9-17 Uhr
Do 9-19 Uhr
Sa-So+Ft 11-18 Uhr

2,5 Millionen Jahre lebte der Mensch als Jäger und Sammler. Mit dem Ende der letzten Eiszeit vollzog sich jedoch ein fundamentaler Wandel: Der Mensch wurde sesshaft und begann, Ackerbau und Viehzucht zu betreiben. Diese jungsteinzeitliche Revolution ist für die Menschheitsgeschichte noch bedeutender als die industrielle Revolution des 19. Jahrhunderts.

Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten sind keineswegs ein modernes Phänomen - ganz im Gegenteil. Mit der Jungsteinzeit wurden Rinder, Ziegen und Schafe zu Haustieren. Durch ihre Vermehrung hatten die ersten Bauern auch Zugriff auf die Milch der Tiere.

Doch was heute nur in ultrahocherhitzer Form im Tetrapack bekömmlich ist, war damals nicht anders. Genetische Untersuchungen zeigen: Auch die ersten Bauern vertrugen keine unbehandelte Milch. Durch den Verzehr roher Milch hätten sie Blähungen und schlimmstenfalls Durchfall bekommen.

Woher weiß man, dass die Menschen der Jungsteinzeit Milch zu sich nahmen? Aus dieser Zeit sind Gefäße mit zahlreichen kleinen Löchern bekannt, deren Funktion zunächst nicht ganz klar war. Man vermutete zwar, dass es Siebe sein könnten, die zur Käseherstellung genutzt wurden. Ähnliche Gefäße gibt es auch heute noch in der Käserei, wo sie das geronnene Milcheiweiß von der Molke trennen. Sicher waren sich die Forscher allerdings nicht, bis sie zahlreiche Scherben dieser Siebe aus der Jungsteinzeit untersuchten und bei einigen tatsächlich Milchfette nachweisen konnten.

Es ist also sicher, dass schon in der Jungsteinzeit Milch zu Käse verarbeitet wurde. Das brachte gleich mehrere Vorteile mit sich: Käse enthält weniger Laktose als Milch und ist dadurch viel verträglicher. Zudem lässt sich Käse viel besser transportieren und ist auch noch länger haltbar.

POI

Ausstellungsort

LWL-Museum für Archäo­logie

Zen­trales Schau­fenster der Archäo­logie in West­falen und mit seiner einzig­artigen Kon­zep­tion und Ge­stal­tung eines der modern­sten archäo­logi­schen Museen in Europa.

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