Ausstellung 07.04. bis 31.07.16
Im Jubiläumsjahr Friedrich Rückerts (1788-1866) präsentiert das Museum Georg Schäfer eine prägnante Bildauswahl zu Themenkreisen, mit denen sich der Dichter bis zu seiner Rückkehr aus Italien beschäftigt hat und die er, mitunter zeitversetzt, in Versform veröffentlichte. Insbesondere sein von dem damaligen württembergischen Kultusminister v. Wangenheim als Geniewerk gefeiertes Gedicht „Bau der Welt” (1814) konnte als Aufruf zur Weiterführung und Vollendung mittelalterlicher Baukunst verstanden werden.
Rückert war bereits einige Jahre zuvor Mitglied der „Tafelrunde“ in der fränkischen Bettenburg bei Hofheim geworden, wo sich die gebildete Welt zu Lesungen und zu Minnesang-Inszenierungen traf. Der Burgherr und Mäzen, Christian Reichsfreiherr Truchsess von Wetzhausen, kultivierte dort aus privatem Interesse, aber auch aufgrund des von Napoleon erzwungenen Untergangs der alten Reichsordnung ein Wiederaufleben der Ritterthematik. Dort trug Rückert um 1812 auch die gegen den neuen Kaiser gerichteten Geharnischten Sonette vor. Bei seinen Besuchen traf er selbst im Landschaftspark mit seinen neuartigen Gartenstaffagen auf die Ritterthematik. Auch diese Gartendenkmale waren nicht der historischen Wirklichkeit, sondern der Fantasie verpflichtet. Das betraf generell auch die Kostümierung der Figuren in den Bildwelten, denn das „Mittelalter“ wurde damals weit gefasst: Germanen, Nibelungen und Staufer fielen ebenso darunter wie z.B. die Kunst des Raffael-Kreises, welche heute dem Stil der Renaissance zugeordnet wird.
Der Romaufenthalt 1817/18 eröffnete Rückert den eigentlichen Zugang zur aktuellen Malerei seiner Zeit – eine Kunst, die er sogleich begeistert lyrisch analysierte und in deren patriotisch-religiösen Idealen sich der junge Dichter wiederfand.
Die Ausstellung zeigt ca. 50 Gemälde und ca. 50 Zeichnungen. Das Begleitprogramm umfasst ein im Foyer eigen gestaltetes Kindermuseum zum Thema „Ritter“ sowie Konzerte und Vorträge. Weiterhin findet ein Malwettbewerb "Mittelalterfantasien" statt.
Ausstellungsort
Gemälde und Arbeiten auf Papier vom ausgehenden 18. bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts - vom späten Rokoko über die Klassizisten bis hin zu den Impressionisten.
Museum, Schweinfurt
Technische Geräte insbesondere aus der Schweinfurter Kugellagerindustrie. Alle Geräte sind voll funktionsfähig.
Museum, Schweinfurt
Städtische Sammlungen zur deutschen Kunst nach 1945, Exponate des Kunstvereins Schweinfurt, Dauerleihgabe der Sammlung Joseph Hierling mit Werken des Expressiven Realismus aus der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen.
Museum, Schweinfurt