Ausstellung 03.10. bis 05.12.21
Mannequins und Pin-up-Girls sind die bevorzugten Motive des Münchners Rudi Bodmeier. Frauen, die mal knallig daherkommen, auf hohen Hacken, mal selbstbewusst, dann wieder aufreizend, manchmal zurückhaltend und elegant.
Doch nicht die Frau als Individuum steht im Zentrum seines Interesses, vielmehr isoliert Bodmeier Versatzstücke stereotyper Weiblichkeit, um sie mit Extremitäten aus der Tier- und Dingwelt neu zu kombinieren und mit drastischer Übertreibung zu skurrilen Mischwesen umzuformen. Den Körpern schlanker Werbemodels verleiht er vollbusige Rundungen, auf die Hälse werden Pferde-, Ziegen- und Insektenköpfe montiert, teils gezeichnet, teils collagiert. Dabei entstehen hybride Wesen, die nicht selten ein destruktives Bild von Weiblichkeit zeigen, das irritieren und sogar verstören kann.
Und Bodmeier gibt seinen Wesen Namen: Die Gräfin von Sessel trifft auf Polizeikommissarin Anna Ameise, Magda Blumenstrauß auf Martha Bulldog und Margarethe Esel.
Oft sind es historische Vorbilder, die der Künstler aufleben lässt: Die als Geliebte Ludwigs I. von Bayern bekannt gewordene Tänzern Lola Montez etwa oder Frauengestalten aus Gemälden Jan van Eycks oder Rogier van der Weydens, aber auch Zeitgenossinnen wie die durch ihre Neuinterpretationen bayrischer Volksmusik bekannt gewordenen Well-Schwestern.
Als Ausgangsmaterial für seine Collagen greift Bodmeier auf gern Werbeblätter, Trachtenkataloge und bebilderte Zeitungen und Zeitschriften zurück. Mit feinem Strich führt er die Konturen eleganter Kostüme, opulenter Brautkleider und volkstümlicher Dirndl nach, um sie dann zu verfremden.
Lange arbeitete Bodmeier, 1961 in München geboren, nur in seiner Freizeit und weitgehend im Verborgenen, da er für seine Werke in den Einrichtungen gerügt, gemobbt und bestraft wurde. Oftmals waren sie willkürlicher Zerstörung ausgesetzt, so dass sich aus der Zeit vor 2005 kaum Arbeiten erhalten haben. In Attl erkannte seine Psychologin sein künstlerisches Talent und stellte 2008 den Kontakt zum Atelier Augustinum in Oberschleißheim her, dem einzigen in Oberbayern, das Menschen mit geistiger Behinderung eine künstlerische Betätigung als Beruf ermöglicht: ein Wendepunkt in Bodmeiers Leben. Seit seiner Aufnahme arbeitet er hier als Künstler.
Ausstellungsort
Vor allem zeitgenössische Kunst. Weltweit beachtete Architektur, entworfen von dem Amerikaner Richard Meier.
Bis 7.4.2024, Ulm
Die Ausstellung erzählt vom Guano-Boom, vom Kunstdüngerverbrauch mit seinem produktionsbedingt hohen CO₂-Ausstoß, wirft dann einen Blick nach Ghana, zeigt wegweisende Projekte und Zukunftsideen auf und überrascht mit einer Reihe von Kunstwerken.
Museum, Ulm
Ulmer Stadtgeschichte von den Anfängen bis zur Gegenwart.
Museum, Ulm
Einzigartiges Themenmuseum zur Geschichte des Brotes als einer unentbehrlichen Grundlage menschlicher Existenz, Kultur und Zivilisation. Zahlreiche Objekte zur Technikgeschichte der Brotherstellung, größte Sammlung zur Kulturgeschichte des Brotes weltweit
Museum, Ulm
Museum, Ulm
Archäologische Sammlung mit weltweit ältester Tier/Mensch-Plastik aus Mammut-Elfenbein (Löwenmensch). Ulmer Kunst- und Kultureschichte vom Mittelalter bis 1900. Grafische Sammlung.
Museum, Ulm
Dokumentation über Hans und Sophie Scholl sowie 22 weitere Ulmer Mitstreiter, die auch vom Volksgerichtshof verurteilt wurden.