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30.11.2016
 zu „Sackmuseum (Museum)”, DE-33039 Nieheim

Museum

Sackmuseum

Museum im Kornhaus Nieheim

Wasserstraße 6
DE-33039 Nieheim
02742-647813
1. April bis Mitte November:
Di 14-17 Uhr
Mi-So 10-17 Uhr
Mitte November bis 31. März:
Di-Sa 14-17 Uhr
So 10-12, 14-17 Uhr

Das Backsteingebäude in der Wasserstraße 6, in dem sich heute das "Museum im Kornhaus" mit dem "Sackmuseum" befindet, wurde im Jahr 1908 vom jüdischen Händler Salli Ikenberg erbaut, der hierin einen Landhandel betrieb. Zu dieser Zeit wohnten ca. 100 jüdische Bürger in Nieheim. Die Juden waren fast ausschließlich als Händler tätig. Bekanntlich wurde in den 30er Jahren jüdisches Vermögen liquidiert, so auch der Ikenberg’sche Landhandel.

In dieser Zeit kaufte die Bäuerliche Bezugs- und Absatzgenossenschaft dieses Gebäude. Die Landwirte lieferten ihre Getreideerträge an (siehe Foto aus den 50er Jahren). Daneben wurde u.a. Saatgut, Kunstdünger, Kartoffeln und Kohlen sowie allerlei sonstige Gebrauchsgüter der Landwirtschaft gehandelt. Noch heute erinnern ein eingebauter Becherelevator mit Verteilervorrichtung, eine Sackabfüllvorrichtung, eine motorgetriebene Beiztrommel und ein Kettenaufzug an der Vorderseite des Gebäudes an die Aktivitäten der "Bäuerlichen", wie der Genossenschaftsbetrieb in der Bevölkerung kurz genannt wurde.

Im Zuge der fortschreitenden Technik und aufgrund höheren Lagerbedarfs entsprach das Gebäude Ende der 80er Jahre nicht mehr den Anforderungen. Das Gebäude wurde noch einige Jahre als reines Lagerhaus betrieben und zu Beginn der 90er Jahre völlig geräumt.

Warum gerade ein Sackmuseum?

Säcke waren früher ein Wertgegenstand, man warf sie nicht fort, wie heute, sondern sie wurden gestopft und geflickt, bis das Material letztendlich insgesamt ermüdete. Wer würde heute noch auf die Idee kommen, Jute-, Leinen-, Papier-, Plastik-, Netzsäcke und und und zu horten, um sie irgendwann einmal wieder zu benutzen. Ab in den Müll damit. Im "Museum im alten Kornhaus" in Nieheim denkt man da ganz anders. Schon vor etlichen Jahren begann man damit Säcke zu sammeln. Angefangen hat es mit einem Leihsack der örtlichen Genossenschaft aus dem Jahr 1952! Der Aufdruck verleiht dem Sack ein Gesicht, ja, er schreibt auch Geschichte. Aus dieser Erkenntnis heraus hat man sich, nachdem das Museum aus dem Gebäude der alten Volksschule in das ehemalige Kornhaus in der Wasserstraße umgezogen war, auf das Thema "Sack" spezialisiert.

Hilfsgüter werden in Säcken befördert. Sandsäcke werden zum Schutz vor Hochwasser eingesetzt. Die meisten Agrarprodukte werden in Säcken, Beutel und Tüten transportiert. Industriebetriebe sacken ihre Produkte ein. Und was wären die Haushalte ohne Müllsäcke und Autos ohne Airbag?

In drei Etagen finden die Besucher Säcke – Beutel – Tüten, jeweils themenbezogen mit Hinweisen zur Geschichte. Das Sackmuseum zeigt eine Sackflickerwerkstatt und Sackklopfmaschinen. Es informiert über tausendundeinen Sack, vom alten Leinensack bis hin zum modernen Airbag und Boxsack von Vitali Klitschko. Mit einem fröhlichen Augenzwinkern begegnen Ihnen der Lachsack und ein alter oder fauler Sack.

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