Ausstellung 22.08.20 bis 07.11.21
„Aber weißt Du, was Herkunft ist?”, fragt Guy-Yanis seinen Freund David in der Arbeit „Un film dramatique” (2019) von Éric Baudelaire. Die beiden Schüler und Autoren des Filmprojekts diskutieren mit Vehemenz die Definition von nationaler Zugehörigkeit, Identität und Rassismus, öffnen schließlich den Eintrag zu „origine” in Wikipedia.
Bruce Nauman lässt in seinem Sprachspiel „Good Boy Bad Boy” (1985) eine Schauspielerin und einen Schauspieler synchron dieselben einfachen hundert Sätze sprechen. Mit jeder Wiederholung sprechen die beiden ihre Aussagen emotionaler und heftiger, wodurch die Synchronizität der Sprechenden wie die Verknüpfung von Wahrheit, Bedeutung und Affekt aus den Fugen gerät.
Diesen normativen Raum der Kommunikation choreografiert Martine Syms in „Borrowed Lady” (2016) als ein Kaleidoskop von spezifischen und wiedererkennbaren Gesten und Ausdrücken von medial bekannten wie unbekannten afroamerikanischen Frauen. Hände, Mienenspiel, Wortwahl und Betonung formen ein politisches und kulturelles Vokabular, das Martine Syms räumlich in einen Dialog mit den Betrachtern setzt. Und während Horst Ademeit, Thomas Ruff und Jeff Wall in ihren Arbeiten minutiös Identifizierung und Beobachtung als Grundlagen von Überwachung untersuchen, verhandeln Marlene Dumas, Sammy Baloji, Thomas Bayrle und Tishan Hsu in ihren Arbeiten Religion und Ritual, Körpertechnologie und Geschlecht.
Die Ausstellung zeigt Werke aus der Sammlung des MMK von den frühen 1960er-Jahren bis zu zeitgenössischen und jüngst erworbenen Werken.
Haupthaus, Frankfurt/Main
Bis 11.8.2024, Frankfurt/Main
im Fokus des Ausstellungsteils im Deutschen Romantik-Museum steht das neue Verständnis der Natur in der Romantik mit seinen Auswirkungen bis in die Gegenwart.
Bis 30.12.2024, Frankfurt/Main
„Die Leiden des jungen Werthers” und „Götz von Berlichingen” waren sensationelle Publikumserfolge und machten Goethe im Alter von fünfundzwanzig Jahren schlagartig europaweit berühmt.
Bis 9.6.2024, Frankfurt/Main
Cosima von Bonin schafft Transformationen des Alltäglichen. Die Schirn präsentiert eine einmalige Inszenierung, für die die Künstlerin jüngste, noch nie in Deutschland gezeigte Arbeiten mit bekannten Werken kombiniert.
Bis 14.7.2024, Frankfurt/Main
Die Malerei aus dem Reich der Mitte hat, anders als z.B. das chinesische Porzellan, erst spät und in weit geringerem Umfang den Weg in westliche Sammlungen gefunden.