Schloss
Der „Gründungsbau des Klassizismus auf dem europäischen Festland”, errichtet für den Fürsten Franz nach Entwürfen von Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff, ordnet sich in die künstlich geschaffene, aber naturnahe Umgebung ein. Es wird durch einen Portikus mit vier korinthischen Säulen geprägt, zu dem eine Freitreppe führtIm Inneren gruppieren sich symmetrisch zehn Räume und zwei Säle um einen Lichthof, der heute von einem Glasdach überdeckt ist.
Die Decken und die Kuppel sind mit Stuck reich verziert, an den Decken finden sich Malereien. Die speziell für das Haus entworfenen Möbel stammen aus der Werkstatt von Abraham und David Roentgen, wobei die Inneneinrichtung vom Ende des 18. Jahrhunderts noch fast vollständig im Original erhalten ist. Im Schloss sind auch zahlreiche Kunstwerke ausgestellt, etwa Gemälde italienischer und niederländischer Meister, eine Antikensammlung und eine Keramiksammlung, die vor allem aus Repliken antiker Arbeiten aus der Porzellanmanufaktur Wedgwood besteht.
Im Belvedere befindet sich der berühmte „Palmensaal” mit seiner nachempfundenen Granatapfelhecke.
Musterhaus
Als „Musterhaus” für den neuen Stil nach dem Vorbild englischer Landhäuser gedacht war das Schloss, das eher wie eine Fabrikantenvilla anmutet, von Anfang an öffentlich zu besichtigen.
Seine reiche Innenausstattung spiegelt die Geisteshaltung, die Reisen und die Interessen seines Bauherren programmatisch wider: gemeinsam mit dem Fürsten hatte von Erdmannsdorff während der Grand Tour die Ausgrabungen in den antiken Städten Pompeji und Herculaneum besichtigt und sich dann auf die gerade bekannt gewordenen Ergebnisse gestützt.
Auch Johann Joachim Winckelmann, Begründer der wissenschaftlichen Archäologie und Kunstgeschichte, spielte durch seine enge Freundschaft zum Fürsten Franz eine wichtige Rolle als (ideeller) Ideengeber für die Gestaltung von Park und Garten im Sinne des Frühklassizismus.
Das Gebäude überzeugt zudem durch seine Moderne und Funktionalität.
Südseesammlung
Johann Reinhold und sein Sohn Georg Forster begleiteten James Cook auf seiner zweiten Weltumsegelung von 1772 bis 1775. Sie brachten zahlreiche Zeichnungen, Naturalien und ethnologische Artefakte mit nach Europa. Auch das Fürstenpaar Leopold III. Friedrich Franz und Louise von Anhalt-Dessau erhielt eine Karte ihrer Route sowie 42 Objekte des alltäglichen und des repräsentativen Gebrauchs der einheimischen Bevölkerung aus der Südsee.
29 dieser lange Jahre aus konservatorischen Gründen im Depot gelagerten Artefakte sind im Mezzanin des Schlosses in einer eigenen Dauerausstellung präsent.
Stichwort
Schloss, Dessau-Roßlau
Neogotisches Gebäude mit zwei verschiedenen Fassaden. Eine der größten Sammlungen schweizerischer Buntglasfenster. Kollektion altdeutscher und altniederländischer Malerei.
Techn. Denkmal, Gräfenhainichen
Fünf ausgediente Schaufelrad- und Eimerkettenbagger sowie Absetzer, jeder einzelne bis zu 130 Meter lang und 30 Meter hoch, auf einer Halbinsel im Gremminer See. Schaltanlage, Museum zur Geschichte der Tagebaue. Skelett eines geschlachteten Waldelefanten.
Zoo, Lutherstadt Wittenberg
Einer der schönsten und größten Schmetterlingsparks Deutschlands mit hunderten frei fliegender Schmetterlinge vom kleinen Glasflügler bis zum gigantischen Atlas-Seidenspinner.
Museum, Dessau-Roßlau
Das Bauhaus, gegründet 1919 von Walter Gropius in Weimar, war Deutschlands berühmteste Kunst- und Designeinrichtung der Klassischen Moderne.
Gehege, Dessau-Roßlau
Museum, Lutherstadt Wittenberg
Detailgetreu gestaltete Wohnmilieus in der DDR, Dinge des Alltags, Original-Mobiliar und Waren in Originalverpackung von Tempo-Bohnen bis zur Kittelschürze.
Museum, Dessau-Roßlau