Ausstellung 25.10.24 bis 29.06.25
Unsere gesamte Zivilisation fußt auf Bergbau. Seit Jahrtausenden verwenden wir Erze aus dem Erdreich für alle Bereiche des Lebens, ob zur Herstellung von Schmuck, Waffen oder Mikrochips. Von Beginn an förderte das Montanwesen den Austausch zwischen uns Menschen. So überwanden Waren, Spezialisten und Wissen bereits vor 4.000 Jahren große Entfernungen. Damals wie heute definieren sich ganze Regionen wie das nahe Erzgebirge über ihre Bergbaugeschichte. Glück auf!, Schlägel und Eisen sowie die berühmte Holzschnitzkunst wurzeln in dieser Tradition.
Die Ausstellung beleuchtet den Erzbergbau sowohl von seiner glänzenden als auch von seiner dunklen Seite. Objekte von der Bronzezeit bis ins 21. Jahrhundert fördern das zu Tage, was unter Tage vor sich ging. Einer Einführung folgen vier Themenbereiche und ein Ausblick in die Zukunft des Bergbaus.
Einführung: Glitzer, Glanz und Gloria: was trieb uns Menschen vor Jahrtausenden in den Berg? Zunächst war es der Wunsch nach ungewöhnlichen, glitzernden Rohstoffen. Später erkannte man den praktischen Nutzen von Metallen für Werkzeug, Waffen und als Zahlungsmittel. Doch auch weiterhin faszinierten Gold, Silber, Kupfer, Zinn und Kristalle aufgrund ihrer Schönheit. Und so entstanden zu jeder Zeit auch Objekte, deren Sinn und Zweck allein darin bestand, dem Auge zu schmeicheln und den eigenen Reichtum zur Schau zu stellen.
Pionier- und Erfindergeist: wer etwas haben möchte, wird erfinderisch. Der Bergbau brachte zahlreiche neue Technologien und Apparate hervor. Auch die Kenntnis von Gesteinen, Mineralien, physikalischen und chemischen Phänomenen nahm hier seinen wissenschaftlichen Ursprung. Durch Handel und Vernetzung gelangten Innovationen und Spezialwissen in alle Gegenden der Welt.
Lizenz zum Gelddrucken: wer mit Finderglück gesegnet war, konnte unermesslich reich werden. Im Mittelalter hieß die Gleichung: Besitz von Bergwerken + Recht auf Münzprägung = Reichtum und Macht. Die Markgrafen von Meißen gehörten dadurch zu den mächtigsten Herrschern Europas. Macht durch Bergbau bekam dann im 20. Jahrhundert eine völlig neue Dimension: der Abbau von Uran im Erzgebirge machte aus der Sowjetunion eine Atommacht.
Ausbeute durch Ausbeutung: der Ertrag aus dem Bergbau – die Ausbeute – geht zulasten anderer Ressourcen: Mensch, Tier und Natur. Einstürzende Stollen sowie kurz- und langfristige Krankheiten führten oft zum frühen Tod. Bergleute traten in Berg- und Hüttenknappschaften ein, um sich und ihre Familie für den Ernstfall mehr schlecht als recht abzusichern. Die Natur hingegen hatte keinen doppelten Boden. Ihre Zerstörung durch den Bergbau erkannte man bereits im Mittelalter.
Steigerlied, Arschleder, Schlägel und Eisen: eine Fahrt durch Städte und Dörfer des Erzgebirges offenbart die immense Identifikation der Bewohnerinnen und Bewohner mit ihrer Bergbaugeschichte. Auch wenn hier heute kaum noch jemand unter Tage arbeitet: Mythen, Witze, Sprache, Tracht, Symbole und Kunsthandwerk aus der bergmännischen Welt sind allgegenwärtig.
Ausblick: KI aus dem Erzgebirge? Ohne Rohstoffe kein Fortschritt. Aktuell rückt das Erzgebirge wieder in den Fokus, denn neue Technologien und Digitalität benötigen Zinn, Silber und Lithium. Doch wollen wir wirklich ein „Viertes Berggeschrey”? Oder gibt es neue Ansätze, um die Ausbeutung von Mensch und Natur zu minimieren oder gar zu vermeiden?
Ausstellungsort
Entwicklung Sachsens von der Zeit der ersten Jäger und Sammler bis zur frühen Industrialisierung.
Ab 10.8.2025, Chemnitz
Das Ausstellungsprojekt spannt einen Bogen von der historischen Perspektive auf das Gefühl Angst in der Kunst von Edvard Munch hin zu künstlerischen Arbeiten in unserer Gegenwart.
Bis 31.12.2025, Chemnitz
Karl Schmidt-Rottluff gründete 1905 mit seinen Freunden Fritz Bleyl, Ernst Ludwig Kirchner und Erich Heckel in Dresden die Künstlergruppe „Brücke”.
Museum, Chemnitz
Gemälde und Plastiken, Grafik sowie Textil- und Kunstgewerbe vieler Jahrhunderte bis zur Gegenwart - ingesamt etwa 50.000 Exponate. Karl Schmidt-Rottluff, Robert Sterl, Max Liebermann, Max Slevogt und Lovis Corinth.
Bis 10.8.2025, Chemnitz
Die Ausstellung knüpft an Gustav Friedrich Hartlaubs namensgebende Präsentation der Neuen Sachlichkeit von 1925 an.
Bis 1.2.2026, Chemnitz
Die Ausstellung verfolgt die nur wenige Jahrzehnte währende, aber intensive und folgenreiche Epoche als „Karl-Marx-Stadt” mit besonderem Fokus auf die Entwicklungen im Städtebau und in der Architektur.
Museum, Chemnitz
Paläontologische und entomologische Sammlung. Fossile Pflanzen (Kieselhölzer) aus dem Rotliegend von Chemnitz. "Versteinerte Wälder" der Erde. Insektarium (Vielfalt der Arthropoden in lebensnah gestalteten Terrarien). Landschaftsökologische Ausstellung.