Ausstellung 08.09.23 bis 21.01.24

Simone Nieweg, August Kotzsch

Pflanzungen, Schuppen, Ackerland. Von der Arbeit in der Natur

Bis 21.1.24, Die Photographische Sammlung, Köln

Köln, Die Photographische Sammlung: Eine spannende Begegnung zwischen zeitgenössischer und historischer Photographie.

Die Photographien von Simone Nieweg und August Kotzsch zeigen landschaftliche Areale und die darin entdeckten Gestaltungen und Kleinode der Natur.

Für Simone Nieweg (*1962), Meisterschülerin von Bernd Becher an der Kunstakademie Düsseldorf, ist der Blick in die Natur und die vom Menschen nutzbar gemachten Bereiche bereits in den 1980er-Jahren der Ausgangspunkt ihrer künstlerischen Arbeit. Schon damals standen drängende Fragen nach dem Umgang mit unseren natürlichen Ressourcen im Hintergrund. Mit ihren Farbphotographien, die sie im Rheinland, in mehreren Regionen Deutschlands und in Frankreich mit der Großbildkamera aufnimmt, macht sie auf die oft übersehenen Randgebiete unserer Ortschaften und Industriegebiete aufmerksam und zeigt, welche Ästhetik entsteht, wenn diese noch unverplanten Stellen begrenzt, meist in Eigeninitiative gärtnerisch oder landwirtschaftlich genutzt werden. Die Künstlerin hält fest, was dem Land Struktur und Kontinuität verleiht: alternative Kleingärten, Grabeland, Wiesenstücke, in Wildwuchs übergehende Felder, Gemüsebeete, gepflügte Acker im Winter oder blühende Obstbäume als Vorboten des Frühlings. Auch mit einfachen Mitteln errichtete Bauten, seien es Schuppen oder Kompostgestelle, sind als typische Elemente ihrer Landschaften zu entdecken.

August Kotzsch (1836-1910) gehört zu den frühen Meistern der deutschen Photographie und bietet ein historisches Pendant zu Simone Nieweg. Er nimmt uns mit auf einen Streifzug durch die Natur seiner Heimatregion Loschwitz bei Dresden. Landschaftsausschnitte, Gartenwinkel, Stillleben, die Früchte der eigenen Ernte, aber auch Häuser und Höfe wurden zu seinen Motiven. Kleinode, die mit viel Liebe zum Detail ein realistisches wie romantisches Bild seiner Umgebung zeichnen. Zur Herstellung seiner Photographien bediente sich der Autodidakt und Winzerssohn Kotzsch eines komplizierten Verfahrens. Seine Negative fertigte er im Kollodium-Nassplattenverfahren an, seine Abzüge auf Albuminpapier. Insofern zeichnen sich seine Ansichten durch reizvoll changierende Sepiatöne aus.

Eine spannende Begegnung zwischen zeitgenössischer und historischer Photographie.

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