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6.4.2022
Brüderstube zu „So isst das Fichtelgebirge”, DE-95632 Wunsiedel
Brüderstube Essen im Mittelalter

Ausstellung 14.04. bis 20.11.22

So isst das Fichtelgebirge

Fichtelgebirgsmuseum

Ganzjährig:
Di-So+Ft 10-17 Uhr

Vom Bergwerk auf den Tisch: wenn es um Essen und Trinken geht, kann das Fichtelgebirge nicht nur mit besonderen Spezialitäten wie Lebkuchen, Kronfleisch oder Liwanzen aufwarten, sondern lieferte auch schon immer die passenden Ess- und Trinkgefäße mit dazu: mittelalterliches Zinngeschirr für das selbstgebraute Dünnbier, barocke Prunkglasgefäße aus Bischofsgrün für den Cypernwein und herrschaftliche Keramik aus Bayreuth und Creussen für Tafelfreuden, stehen für gelebte Genuss- und Esskultur in der Region bis ins frühe 19. Jahrhundert.

Mit der Industrialisierung kommt schließlich das Porzellan für Bürger und Arbeiter auf den Tisch. Grundlegend hierfür war Carolus Magnus Hutschenreuther, der vom Porzellanmaler aus Wallendorf zum Fabrikanten wird und die Porzellanindustrie begründete. Von ihm ist eine signierte Tasse mit Untertasse zu sehen.

Es geht um Wild und Fisch, der insbesondere am Bayreuther Markgrafenhof als Pasteten und Braten serviert wurde und im Jagdgarten Kaiserhammer erlegt oder im Weissenstädter See abgefischt wurde. Zwei der berühmten Sechsämterkärtchen zeigen einen Jäger mit Luchs und Rothirsch und einen Fischer mit Hecht.

Man erlebt den Genussmenschen Jean Paul, der am eigenen Leib zwei Hungerskatastrophen miterleben musste. Klar wird, warum deswegen Essen und Trinken so oft in seinen Werken vorkommt. Gezeigt wird Hungerbrot aus dem Jahr 1816 und der Zinn-Hungerteller, auf dem die extrem hohen Lebensmittelpreise eingraviert wurden. Deutlich wird auch, warum der Gugelhupf eine Erfindung des gemütlichen Biedermeiers ist und wieso die Gründerzeittafel unbedingt mit Porzellan aus dem heimatlichen Fichtelgebirge gedeckt sein musste.

Zu jedem Ausstellungsbereich gibt es Rezepte aus historischen Kochbüchern der Region zum Mitnehmen und Nachkochen. Die Geschichten werden in aufwändigen Inszenierungen und mit Objekten aus der Sammlung der Fichtelgebirgsmuseen, unter anderem 18 Ochsenkopfgläsern, erzählt.

POI

Ausstellungsort

Fichtel­gebirgs­museum

Mine­ra­lien, Geo­lo­gie, Kultur­ge­schich­te und Brauch­tum. Kom­plette Ein­rich­tun­gen alter Stuben und Küchen, so aus­ge­stellt wie sie zu­letzt be­nutzt wurden. Kera­mik, Glas, Zinn, Zunft­wesen. Re­gio­nal­ge­schich­te, Doku­men­ta­tio­nen zu Jean Paul und Karl Ludwig Sand.

Dependance, Arzberg

Volks­kund­liches Geräte­museum

Kultur­ge­schicht­liches Regio­nal­museum in einem ehe­mals land­wirt­schaft­lichen Anwesen in Berg­ners­reuth. Wohn-, Arbeits- und Alltags­situa­tion im Fichtel­gebirge des ver­gan­ge­nen Jahr­hun­derts. Leben und Arbeiten im Fichtel­gebirge im 19. und 20. Jahr­hun­dert. Marktredwitzer Landschaftskrippe.

Museum, Wunsiedel

Felsen­laby­rinth Luisen­burg

Bürger­licher Land­schafts­garten und größ­tes Felsen­laby­rinth seiner Art in Europa.

Park, Wunsiedel

Greif­vogel­park Katha­rinen­berg

Zoo­logi­scher Garten für die Greif­vogel­haltung. Über 50 Tag- und Nacht­greif­vögel in groß­räumi­gen und art­ge­rechten Volieren. Im Medien­raum Ein­blicke in das Kultur­gut Falk­nerei, das jagd­liche Brauch­tum und die Zucht von Jung­vögeln. Streichel­zoo mit Oues­sant-Schafen, Zwerg­ziegen und Mini-Schwein­chen.

Museum, Wunsiedel

Deut­sches Natur­stein­archiv

Welt­weit größte Samm­lung dieser Art, mit über 6000 Muster­platten ein­heit­lichen For­mats. Zugang (nach Vor­anmel­dung) nur für die Fach­welt.

Museum, Marktredwitz

Eger­land-Museum

Volks­kultur und Gewerbe des Eger­landes (Nord­west­böhmen): Por­zel­lan, Glas, Schmuck, Zinn, Trach­ten, Haus­indu­strie. Ver­trei­bung der Eger­länder und Neu­an­fang nach 1945. Markt­red­witzer Stadt­ge­schichte. Böh­mi­sche Kirchen­krippe und Markt­red­witzer Land­schafts­krippe.

Verantw. gem. §55 Abs 2 RStV:
Rainer Göttlinger
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