Spanische Dialoge
Picasso aus dem Museum Berggruen zu Gast im Bode-Museum
Bis 21.1.24, Bodemuseum, Berlin
Aus Anlass des 50. Todestages von Pablo Picasso (1881-1973) beleuchtet die Ausstellung die wichtige Rolle, die die historische spanische Kunst in ihrer Kontinuität als auch in ihren Brüchen in der künstlerischen Praxis des wohl wichtigsten spanischen Künstlers des 20. Jahrhunderts spielte.
Für Picasso hatte Kunst weder eine Vergangenheit noch eine Zukunft. Sie entwickelte sich nicht, war weder alt noch modern, sondern sollte nur danach beurteilt werden, wie relevant sie aktuell ist. Picasso studierte, interpretierte und adaptierte das Werk seiner Vorgänger und zeigte dadurch, wie wichtig der Blick in die Vergangenheit ist, um die Gegenwart zu verstehen und darzustellen. Auch deshalb bleibt Picasso im 21. Jahrhundert eine herausragende, wenn auch streitbare Figur.
Schon früh erwarb Picasso unzählige Kunstreproduktionen und Originale von alten Meistern und Zeitgenossen, die ihm als stetige Quelle der Reflexion für seine eigenen Werke dienten. Insbesondere die spanische Kunst nahm in seiner universalen Vorstellungswelt einen zentralen Platz ein, nachdem er sie während seiner Kindheit und seines Studiums in so unterschiedlichen und geografisch weit voneinander entfernten Regionen wie Andalusien (Málaga), Galicien (A Coruña), Katalonien (Barcelona) und Madrid in all ihrem Reichtum kennengelernt hatte.
Die Ausstellung lädt in vier Sektionen ein, sich multidisziplinär mit der spanischen Kunst auseinanderzusetzen. So schlägt die erste Sektion eine Brücke zwischen Spanien und Deutschland im 21. Jahrhundert und kontextualisiert historische Vorurteile, die bis heute zwischen beiden Ländern bestehen. Die zweite Sektion analysiert die Verwendung von Porträts als Machtinstrument seit dem 14. Jahrhundert. Die dritte widmet sich den Gefühlen und ihrer Darstellung. Die Illusion, das Transzendente real erscheinen zu lassen, wird in der vierten Sektion verhandelt.