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26.10.2021
Schwarze Puppe zu „Spielzeug und Rassismus”, DE-90403 Nürnberg

Ausstellung 15.07.21 bis 30.04.24

Spielzeug und Rassismus

Perspektiven, die unter die Haut gehen

Spielzeugmuseum

Ganzjährig:
Di-Fr 10-17 Uhr
Sa-So 10-18 Uhr
Spielwarenmesse:
Fr-Sa 10-21 Uhr
Christkindlesmarkt (auch):
Mo 10-17 Uhr

Spielzeug, das schwarze Menschen zeigt, ist per se kein rassistisches Problem. Im Gegenteil. Aber es gibt auch Spielzeug, das schwarze Menschen entstellt, herabwürdigt und lächerlich macht. Mit wissenschaftlichem Fokus beleuchtet das Spielzeugmuseum rassistisches und antirassistisches Spielzeug.

Oft – nicht immer – stammt dieses Spielzeug aus der Kolonialzeit und referiert auf Missbrauch von Menschen durch Sklaverei. Solche Objekte unkommentiert auszustellen, ist rassistisch. Zugleich gilt, dass Museen in hohem Maße als vertrauenswürdige Orte für gesicherte historische Informationen gewertet werden, was im Umkehrschluss bedeutet: Museen müssen hochsensibel und verantwortungsbewusst mit Geschichte umgehen, denn wie wir Geschichte interpretieren, wirkt sich auf unsere Gegenwart aus.

Die klassische Ausstellungsform des Zeigens und Beschreibens funktioniert bei rassistischen Objekten nicht. Warum nicht? Weil damit Rassismen reproduziert und weiter verfestigt werden würden.

Wo Wissenschaft an ihre Erklärungsgrenzen gerät, hilft Kunst weiter. Zwei schwarze Illustratorinnen schafften es, in intensiven Gesprächen mit den Kuratorinnen der Ausstellung, die Geschichten der Objekte spielerisch neu zu erzählen. Darin liegt eine Besonderheit der Ausstellung: Die rassistischen Objekte sind wissenschaftlich kontextualisiert und sie erzählen ihre Geschichten mit einem Perspektivwechsel. Jedes rassistische Spielzeug in der Ausstellung hat Empowerment erfahren, wurde wissenschaftlich analysiert, kontextualisiert und künstlerisch-spielerisch ausstellbar gemacht.

Die Ausstellung umfasst acht rassistische und acht anti-rassistische Objekte sowie zahlreichen erklärende Texttafeln.

Sie befindet sich in der Dauerausstellung und ist umbaubedingt nicht barrierefrei zugänglich.

POI

Ausstellungsort

Spiel­zeug­mu­seum

Spiel­zeug und des­sen kultu­relles Um­feld vom Mittel­alter bis zur Gegen­wart aus Europa und Über­see. Eisen­bahn­ab­tei­lung: Modell­bahn.

Bis 22.9.2024, Nürnberg

Meta­verse: Phäno­menal Digital?

Die Aus­stel­lung zeigt soziale, wirt­schaft­liche und recht­liche Phäno­mene, wie wir sie heute schon in „proto­typi­schen Meta­versen” wie De­centra­land, Second Life oder VR Chat vorfinden, und be­leuch­tet die posi­tiven und nega­tiven Ent­wick­lungen.

Museum, Nürnberg

Deutsches Museum Nürnberg

Arbeit und Alltag, Körper und Geist, System Stadt, System Erde, Raum und Zeit: ein Schaufenster, durch das man bereits heute in die Welt von morgen blickt. Ab 18. September 2021.

Bis 1.9.2024, Nürnberg

Dürer under your skin: Tattoo art

Die prä­sen­tierte Auswahl zeigt die moti­vi­sche Band­breite der Tattoos, die sich über­wiegend am druck­grafi­schen und zeich­ne­ri­schen Werk Dürers orien­tieren.

Museum, Nürnberg

Albrecht-Dürer-Haus

Wohn- und Arbeits­stätte Albrecht Dürers von 1509 bis zu seinem Tod 1528. Re­kon­stru­ierte Wohn­stuben und Küche, große dürer­zeit­liche Werk­statt mit Dru­cke­rei in Funktion.

Bis 23.6.2024, Nürnberg

Michael Jost­meier. Unter­wegs 1956-2023

Die umfang­reiche Retro­spektive stellt erstmals das foto­grafische Schaffen von Michael Jostmeier vor: eine Präsen­tation, die von der Neugierde des Foto­grafen geprägt und voller Über­raschungen ist.

Verantw. gem. §55 Abs 2 RStV:
Rainer Göttlinger
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