Ausstellung 15.07.21 bis 30.04.24
Spielzeug, das schwarze Menschen zeigt, ist per se kein rassistisches Problem. Im Gegenteil. Aber es gibt auch Spielzeug, das schwarze Menschen entstellt, herabwürdigt und lächerlich macht. Mit wissenschaftlichem Fokus beleuchtet das Spielzeugmuseum rassistisches und antirassistisches Spielzeug.
Oft – nicht immer – stammt dieses Spielzeug aus der Kolonialzeit und referiert auf Missbrauch von Menschen durch Sklaverei. Solche Objekte unkommentiert auszustellen, ist rassistisch. Zugleich gilt, dass Museen in hohem Maße als vertrauenswürdige Orte für gesicherte historische Informationen gewertet werden, was im Umkehrschluss bedeutet: Museen müssen hochsensibel und verantwortungsbewusst mit Geschichte umgehen, denn wie wir Geschichte interpretieren, wirkt sich auf unsere Gegenwart aus.
Die klassische Ausstellungsform des Zeigens und Beschreibens funktioniert bei rassistischen Objekten nicht. Warum nicht? Weil damit Rassismen reproduziert und weiter verfestigt werden würden.
Wo Wissenschaft an ihre Erklärungsgrenzen gerät, hilft Kunst weiter. Zwei schwarze Illustratorinnen schafften es, in intensiven Gesprächen mit den Kuratorinnen der Ausstellung, die Geschichten der Objekte spielerisch neu zu erzählen. Darin liegt eine Besonderheit der Ausstellung: Die rassistischen Objekte sind wissenschaftlich kontextualisiert und sie erzählen ihre Geschichten mit einem Perspektivwechsel. Jedes rassistische Spielzeug in der Ausstellung hat Empowerment erfahren, wurde wissenschaftlich analysiert, kontextualisiert und künstlerisch-spielerisch ausstellbar gemacht.
Die Ausstellung umfasst acht rassistische und acht anti-rassistische Objekte sowie zahlreichen erklärende Texttafeln.
Sie befindet sich in der Dauerausstellung und ist umbaubedingt nicht barrierefrei zugänglich.
Ausstellungsort
Spielzeug und dessen kulturelles Umfeld vom Mittelalter bis zur Gegenwart aus Europa und Übersee. Eisenbahnabteilung: Modellbahn.
Bis 22.9.2024, Nürnberg
Die Ausstellung zeigt soziale, wirtschaftliche und rechtliche Phänomene, wie wir sie heute schon in „prototypischen Metaversen” wie Decentraland, Second Life oder VR Chat vorfinden, und beleuchtet die positiven und negativen Entwicklungen.
Museum, Nürnberg
Arbeit und Alltag, Körper und Geist, System Stadt, System Erde, Raum und Zeit: ein Schaufenster, durch das man bereits heute in die Welt von morgen blickt. Ab 18. September 2021.
Bis 1.9.2024, Nürnberg
Die präsentierte Auswahl zeigt die motivische Bandbreite der Tattoos, die sich überwiegend am druckgrafischen und zeichnerischen Werk Dürers orientieren.
Museum, Nürnberg
Wohn- und Arbeitsstätte Albrecht Dürers von 1509 bis zu seinem Tod 1528. Rekonstruierte Wohnstuben und Küche, große dürerzeitliche Werkstatt mit Druckerei in Funktion.
Bis 23.6.2024, Nürnberg
Die umfangreiche Retrospektive stellt erstmals das fotografische Schaffen von Michael Jostmeier vor: eine Präsentation, die von der Neugierde des Fotografen geprägt und voller Überraschungen ist.