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4.7.2024
(modifiziert)
 zu „Stadtmuseum Bad Soden (Museum)”, DE-65812 Bad Soden
Schucht, Mendelssohn zu „Stadtmuseum Bad Soden (Museum)”, DE-65812 Bad Soden

Museum

Stadtmuseum Bad Soden

Badehaus im Alten Kurpark

Königsteiner Straße 86
DE-65812 Bad Soden
Ganzjährig:
Mi, Sa-So 15-18 Uhr

Der 1191 in einem Schutzbrief erstmals urkundlich erwähnte Ort Soden gehörte in der Zeit der Reichsfreiheit zu den vier Freien Reichsdörfern des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation.

Das Museum befindet sich im historischen ehemaligen Badehaus im alten Kurpark, die zum Teil noch in der Größe der einstigen Badekabinen gehaltenen Museumsräume vermitteln die über 800-jährige Geschichte des ehemaligen Reichsdorfs Soden: Kirchengeschichte. Salzgewinnung, heilende Wirkung der Mineralquellen und Kurbetrieb.

Bedeutende Persönlichkeiten kamen nach Bad Soden zur Kur: der Autor des Struwwelpeters Heinrich Hoffmann, die Dichter August Heinrich Hoffmann von Fallersleben, Ferdinand Freiligrath und Leo N. Tolstoi sowie die Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy und Peter Tschaikowsky. Tolstoi verewigte Bad Soden in seinem Roman „Anna Karenina” literarisch.

Vom 6. Juni bis 13. Juli 1860 wohnte der russische Schriftsteller Iwan Turgenjew (1818-1883) im Hotel Europäischer Hof (Hôtel de l’Europe), wie es das Gästebuch vermerkt. Er war als Kurgast nach Soden gekommen, um seine Bronchitis auszukurieren, genoss aber wohl nicht nur das Kuren, auch weibliche Bekanntschaften hatten es ihm angetan. Turgenjew erinnerte sich an den Kurort Soden in seiner 1871 verfassten und 1873 erstmals publizierten Novelle „Frühlingswogen” (späterer Titel: Frühlingsfluten).

Der Frankfurter Psychiater, Lyriker und Kinderbuchautor Heinrich Hoffmann (1809-1894), Autor des weltberühmten „Struwwelpeter”, war bereits 1815 als Kind mit seiner Stiefmutter und seiner Schwester in Soden zu Gast. Der junge Hoffmann wohnte damals im Frankfurter Hof. Hoffmanns Äußerungen zu den Soden-Aufenthalten, vor allem in seinen Lebenserinnerungen, lassen vermuten, dass das Dorf am Taunusrand ihm ein Ort der Ruhe und Erholung bot.

Der bekannteste Kurgast war der Komponist, Pianist und Organist Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847). Nach ihm sind die Mendelssohn Tage benannt, die alljährlich in Bad Soden am Taunus stattfinden. Er hielt sich 1844 und 1845 für mehrere Wochen in Soden auf und wohnte mit seiner Familie sowie den mitgebrachten Hausangestellten in der Kurpension Nassovia, heute Casa Mendelssohn. Durch Felix ausführliche Briefe an Familie und Freunde, z.B. an seine Schwester Fanny, sind wir bestens über den Kuralltag in Soden unterrichtet. In der geruhsamen Atmosphäre Sodens komponierte Mendelssohn u.a. diverse Orgelkompositionen und vollendete das Violinkonzert in e-Moll Opus 64.

Ein weiterer Besucher Bad Sodens, der aber streng genommen nicht zu den Kurgästen gezählt werden darf, ist der Komponist und Dirigent Richard Wagner (1813-1883): Grund seines Besuches vom 12. auf den 13. August 1860 war die Hoffnung, die Einwilligung zur Scheidung von seiner Frau Minna, geb. Planer, zu erhalten, die mit ihrer Freundin Mathilde Schiffner in Soden kurte. Als bekannt wurde, dass ein so berühmter Komponist und Kapellmeister in Soden zu Gast war, spielte ihm die Kurkapelle unter Leitung von Ferdinand Pöpperl ein Ständchen.

Das Gedicht „Sodener Krankheit” des Frankfurter Nationaldichters Friedrich Stoltze (1816-1891) ist eine humoristische Erzählung mit hohem Wahrheitsgehalt. Es geht um eine leidende Frankfurter Dame, die auf wundersame Weise sofort genesen ist, sobald sie zur Sommerfrische (Kur) ihre Freundinnen in Soden treffen darf, natürlich alles auf Kosten des daheim gebliebenen Ehemanns. Stoltze selbst kurte wiederholt im nahe gelegenen Königstein. Allerdings riet ihm der dortige Badearzt Dr. Georg Pingler, nach Soden zu laufen, um das hiesige Heilwasser zu trinken.

Graf Leo Tolstoi (1828-1910) besuchte Soden 1860 auf Empfehlung seines Schriftstellerkollegen Iwan Turgenjew. Dieser hatte den nassauischen Kurort den Geschwistern Tolstois empfohlen, da Nikolai Tolstoi schwer an Tuberkulose erkrankt war. Wie nachhaltig sich Soden bei Leo einprägte, verraten die zahlreichen Reminiszenzen an den kleinen Taunusort in seinem Roman Anna Karenina, den er in den Jahren 1873-78 verfasste.

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