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8.2.2017
Bergbau-Lore zu „Stadtmuseum Nittenau (Museum)”, DE-93149 Nittenau
Bergmann und Kohlewagen (Bergmannshunt) aus Maxhütte-Haidhof
Foto: R. Göttlinger
Dodekaeder-Kristall zu „Stadtmuseum Nittenau (Museum)”, DE-93149 Nittenau
Ingwer-Blatt zu „Stadtmuseum Nittenau (Museum)”, DE-93149 Nittenau
Armreif zu „Stadtmuseum Nittenau (Museum)”, DE-93149 Nittenau
Pfauenteller zu „Stadtmuseum Nittenau (Museum)”, DE-93149 Nittenau
Schusterwerkstatt zu „Stadtmuseum Nittenau (Museum)”, DE-93149 Nittenau
Bauernstube zu „Stadtmuseum Nittenau (Museum)”, DE-93149 Nittenau
Uhrwerk zu „Stadtmuseum Nittenau (Museum)”, DE-93149 Nittenau

Museum

Stadtmuseum Nittenau

Kirchplatz 2
DE-93149 Nittenau
Mai bis Okt:
Di, Do 9-11 Uhr
Mi, So+Ft 14-17 Uhr

Stadtgeschichte

Das hölzerne Stadtmodell basiert auf dem Grundriss des Katasterblattes von 1832 und zeigt eine Vielzahl von Häusern, wie sie auf alten Fotos überliefert sind. Viele dieser prägenden Bauten sind mittlerweile abgerissen oder modernisiert. Die drei gotischen Stadttürme markieren die Hauptverkehrsrichtungen: der alte Weg von Regensburg nach Böhmen führte bei Nittenau über den Regen. Ein Ölbild aus dem Dekanat Cham zeigt die bekannte Silhouette Nittenaus.

Eines der einschneidendsten Ereignisse war sicherlich das Rückzugsgefecht der Österreicher gegen die Franzosen 1809. Ein Diorama, orientiert an einer bekannten Graphik, zeigt Kampfgetümmel auf dem heutigen Marktplatz. Originale Kanonenkugeln und ein Eingerichte mit Flintenkugeln zeugen von dem grossen historischen Engagement des Nittenauers Franz Michael Loritz (1856-1926). Das Aquarell aus seiner Hand war lange in Familienbesitz.

Religiöse Volkskunst

Ausgestellt sind Votivbilder der sog. Jehl-Kapelle, die Madonnenfigur von Maria Eich sowie das Ordenshabit des sel. Fraters Eustachius Kugler, der 1867 in Neuhaus (heute Stadt Nittenau) geboren wurde: Hut, Rosenkranz, Zingulum und Schuhe.

Reichenbacher Steingut

Einen Sammlungsschwerpunkt bilden die Produkte der Manufaktur im nahen Reichenbach am Regen: 1841 hatte Heinrich Waffler das neue Werk, das ca. 60 bis 70 Arbeiter beschäftigte, im Komplex des ehemaligen Klosters gegründet. Das Dekor reicht von „weißer Ware”, die meist nur mit Flachreliefdekor (Weinlaub und Blütenranken) oder durchbrochenen Fahnenrändern verziert ist, über Bemalung bis zu Umdruckvarianten. Besonders der „Reichenbacher Pfau” steht für die Gruppe der frei gemalten Geschirre.

Geologische Abteilung

In drei Räumen im Erdgeschoss sind die Bodenschätze der Umgebung gesammelt. Die Abteilung dokumentiert die Gruben Corona am Kaaghof und Paul (Stefling), die Einteilung der Gesteine, die Erdzeitalter, die geologischen Verhältnisse und die Landschaftsentwicklung im südwestlichen Teil der Oberpfalz, den Bayerischen Pfahl, den Eisenerzabbau der „Bucher Zeche” sowie die Braunkohlegewinnung. Ein Bergmann und ein Kohlewagen (Bergmannshunt) der Strecke Maxhütte-Haidhof vermitteln den Arbeitsalltag. Zu den bemerkenswertesten Funden zählt das fossile Blatt einer tropischen Ingwerpflanze.

Volkskunde

Die Textilien in den Vitrinen der volkskundlichen Abteilung geben einen Blick auf das Festtagsgewand unserer Vorfahren frei, das aus edlen Stoffen mit aufwendigen Handarbeiten bestand. Ein Webstuhl dient als Hinweis auf einen Heim-Erwerbszweig, bei dem die Lichtverhältnisse oft nicht ideal zum Arbeiten waren. Zur Einrichtung einer „Bauernstube” gehört der wohlgefüllte Wäscheschrank, mit noch ungenähtem Leinen, Wäsche und Bekleidung aller Art. Das meiste Geschirr bestand aus Keramik. In Nittenau gab es zwei Hafnermeister, die als Töpfer und Ofensetzer arbeiteten: Franz Kagerer und Paul Häring.

Eine große Konkurrenz für das keramische Geschirr bildete das Emailgeschirr, in der Gegend um Nittenau das sog. Baumanngeschirr aus Amberg. Am häufigsten waren die blauemaillierten Töpfe und Kannen.

Schusterwerkstatt

Eine vollkommen eingerichtete Schusterwerkstatt bietet Anschauungsmaterial für eine jahrhundertealte Produktion, die in Nittenau recht ausgeprägt war.

Fischerei

Ein großer präparierter Waller, der im Jahr 1975 aus dem Regen bei Treidling gezogen wurde, beherrscht den Raum: mit 2,20 m und 114 Pfund ist er einer der größten, die je im Regen gefangen wurden.

Ausgestellt sind in der Fischereiabteilung auch einige zum Fischfang verwendete Geräte: Fischreusen aus Maschendraht und Weidengeflecht, historischen Angelruten, ein Köderfischkessel aus Blech sowie das selbst „gestrickte” Netz eines Donaufischers.

Mehrere alte kolorierte Stiche, vermutlich Buchillustrationen um 1800, zeigen verschiedene bekannte Fischarten wie Aal, Barsch, Karpfen oder Zander.

Ausgestellt sind auch noch zwei Störche und ein Fischreiher. Zwei Aquarien sind mit lebenden Fischen ausgestattet. Von der gefährlichen Arbeit auf dem Wasser bei der Flößerei zeugen einige Fotos und mehrere Geräte, etwa die Fludererhaken.

Turmuhren

Einen gewichtigen Teil der Ausstellung nehmen die drei Turmuhren von Nittenau (1889) und Fischbach (1736 und 1906) ein.

Der Verfasser hat das Museum am 14.4.2016 besucht.

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Rainer Göttlinger
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