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17.2.2024
(modifiziert)
Eingang abends zu „Museum Erding (Museum)”, DE-85435 Erding
Spangenbarren zu „Museum Erding (Museum)”, DE-85435 Erding
Spangenbarrenhort von Oberding, Frühbronzezeit
Terra Sigillata zu „Museum Erding (Museum)”, DE-85435 Erding
Terra Sigillata: feines römisches Luxusgeschirr, Römische Kaiserzeit, 2. bis Anfang 3. Jh.
Vogelfibel zu „Museum Erding (Museum)”, DE-85435 Erding
Vogelfibel aus Silber, vergoldet, mit Almandineinlage, 1. Hälfte 6. Jahrhundert
Voltmeter zu „Museum Erding (Museum)”, DE-85435 Erding
Holzmast mit Freileitung und Porzellan-Isolatoren
Winterlandschaft zu „Museum Erding (Museum)”, DE-85435 Erding
Hermann Winter, Landschaft östlich von Dorfen, Öl auf Leinwand, 1984
Barockheilige zu „Museum Erding (Museum)”, DE-85435 Erding
Uhrwerk zu „Museum Erding (Museum)”, DE-85435 Erding

Museum

Museum Erding

(Städtisches Heimatmuseum)

Prielmayerstraße 1
DE-85435 Erding
08122-408105
museum@erding.de
Ganzjährig:
Di-So 13-17 Uhr

Ein Museum verbindet die Vergangenheit mit der Gegenwart. In Erding wird dieser Brückenschlag schon vor dem Betreten des Museums offenbar: an einen vielsversprechend-attraktiven Altbau schmiegt sich ein vollständig mit Messingschindeln verkleideter Neubau. Zwischen den beiden so unterschiedlichen Flügeln befindet sich das hell gestaltete Foyer. Hier fällt die Orientierung wirklich leicht.

Archäologie

Die Ausstellung über die Vor- und Frühgeschichte des Erdinger Landes gewährt zahlreiche archäologische Funde und erzählt, mit einem Bogen in die Geologie, Entdeckungsgeschichten aus 7.000 Jahren von der Steinzeit bis in das Frühmittelalter. Das Spektrum reicht von winzigen, jahrtausendealten verkohlten Getreidekörnern bis hin zu keramischen Großgefäßen.

Ein Zeit-Band leitet durch die Jahrtausende, Lupen und Leuchtkästen verschaffen seltene Einblicke, und „Lesescherben” erklären die Funktion archäologischer Geschichtsschreibung. Die ausgestellten Originalfunde stammen aus der Stein-, Bronze- und Eisenzeit sowie aus der Römer- und der Merowingerzeit. Waffen, Gerät und Schmuck aus Bronze, aber auch die luxuriöse römische Fußbodenheizung demonstrieren prähistorisches Können und Know-How.

Ein besonderes, aufwändig inszeniertes Ausstellungsstück stellen die frühbronzezeitlichen Spangenbarren dar. Der 3.700 Jahre alte Kupferschatz mit über 80 kg Gewicht und insgesamt 796 Barren wurde 2014 im Zuge einer Ausgrabung in Oberding entdeckt.

Stadtgeschichte

1872 erhielt Erding mit dem Bahnanschluss nach (Markt) Schwaben die schnelle Verbindung nach München und damit die „Öffnung zur Welt”, tragende Wirtschaftssäulen wie die Erdinger Schranne (Getreidemarkt) oder die Zünfte ebneten den Weg ins 19. und 20. Jahrhundert. 60 Jahre später kam der Fliegerhorst und weitere 60 Jahre darauf der „Münchner Flughafen”.

In einer weltoffenen Stadt treffen Alt auf Jung, Mann auf Frau, kleine Angestellte auf Unternehmer, Alteingesessene auf Migranten. Auf den 12 Bildschirmen des Zugangsraums begegnen sich 12 Menschen aus Erding und schildern ihren Alltag, vom Aufstehen bis zum Zubettgehen. Der Tageslauf einer Erdinger Bürgerin in der „guten alten Zeit” und der Alltag eine Arbeiterfamilie um 1950 unterscheiden sich deutlich von den heutigen. Dasselbe gilt natürlich für Maße und Gewichte in ihrer historischen Vielfalt.

Kunst und Künstler

Im Erdinger Land steht neben „Kirchenkunst” viel schöne „Volkskunst”, aber auch bedeutende „Profankunst”. Alle drei Bereiche sind in der Ausstellung vertreten: anonyme naiv-künstlerlische Werke insbesondere der Volksfrömmigkeit, prachtvolle Klosterarbeiten, Gebrauchsobjekte mit religiöser Symbolik, aber auch eindrucksvolle Skulputuren und Gemälde von der Spätgotik bis zum Spätbarock, darunter sieben Skulpturen von Christian Jorhan d.Ä. (1727-1804).

Glockengießer

Der Glockengießer Joseph Bachmair aus Erding lieferte 1873 die Ave-Maria-Glocke für Nazareth. Das Meisterstück der Erdinger Glockengießerei ist aber die „Jubiläumsglocke” von 1958, die schwerste je in Erding gegossene Glocke. Sie hängt in München im „Alten Peter” und wiegt rund 7 Tonnen. Im Klangraum können sich die Besucher an einem Glockenspiel üben und multimedial eigene Geläute zusammenstellen.

Loderer

Loden ist ein strapazierfähiges Wollgewebe vorzugsweise für wetterfeste Bekleidung. Seine handwerkliche Herstellung ist ein langwieriger Prozess. Die Ausstellung über das Lodererhandwerk demonstriert den Weg der Wolle von der Schafschur über die Wollreinigung, Kardätschen, Spinnen, Weben, Walken, Rauen und Scheren bis hin zum fertigen Lodenstoff.

Der Verfasser hat das Museum am 8.11.2019 besucht.

POI

Beitrag, 27.3.2020

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Verantw. gem. §55 Abs 2 RStV:
Rainer Göttlinger
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