Ausstellung 07.03. bis 09.06.14
Existenzielle Fragen nach Leben und Tod ziehen sich durch das gesamte Schaffen des Malers Albin Egger-Lienz (1868–1926), eines der bedeutendsten Wegbereiter des österreichischen Expressionismus. Egger-Lienz’ Kriegsbilder sind eindringliche Mahnmale gegen die Gräuel von Kampf und Gewalt.
Im Jahr 1906 beauftragte die Ankaufskommission der Modernen Galerie, des heutigen Belvedere, den Künstler mit einer Arbeit. Pünktlich zum 60-jährigen Thronjubiläum Kaiser Franz Josephs I. und kurz vor der Hundertjahrfeier der Tiroler Befreiungskriege lieferte Egger-Lienz 1908 das Gemälde Totentanz von Anno Neun, die erste erhaltene Fassung dieses Motivs, mit dem er sich zwischen 1906 und 1921 häufig beschäftigte. Bereits bei der ersten öffentlichen Ausstellung anlässlich des Regierungsjubiläums wurde die wenig feierliche Stimmung des Bildes als Provokation empfunden, 1914 wurde es als mahnende Vorahnung des Ersten Weltkriegs interpretiert, und während der Zeit des Nationalsozialismus versuchte man das Werk zur Rechtfertigung des Heldentods zu missbrauchen.
Die Ausstellung veranschaulicht, ausgehend vom Gemälde „Totentanz von Anno Neun” und anhand zahlreicher weiterer Arbeiten, die künstlerische Entwicklung Egger-Lienz’ und beleuchtet unterschiedliche Interpretationsstränge sowie Bezüge.
Ausstellungsort
Ehemaliges Pomeranzenhaus des Prinzen Eugen. Sonderausstellungen des Belvedere.
Haupthaus, Wien
Barockes Ensemble aus zwei Schloßbauten mit verbindender Gartenanlage.
Im gleichen Haus
Ehemalige Wohn- und Repräsentationsräume des Prinzen Eugen. Die Prunkräume, wie der Groteskensaal, die Marmorgalerie oder das Goldene Zimmer geben einen faszinierenden Einblick in die barocke Lebens- und Gestaltungskunst. Orangerie.
Im gleichen Haus
Barockes Architekturjuwel, das ehemals die Leibpferde des Prinzen Eugen beherbergte. Rund 150 Objekte der sakralen mittelalterlichen Kunst: Meisterwerke der Tafelmalerei, Skulpturen, gotische Flügelaltäre.
Bis 8.9.2024, nebenan
Das Belvedere widmet der Malerin eine Schau mit mehr als 80 Werken, die auch erstmals ihr kulturelles Netzwerk beleuchtet.