Ausstellung 09.10.22 bis 08.10.23
Selten sind sie uns bewusst, doch es gibt sie überall: zwischen Ländern und in unseren Köpfen. Die abwechslungsreiche Ausstellung zeigt, wie Grenzen unseren Alltag, unser Verhalten und unser Leben prägen.
Im Zentrum der Ausstellung stehen Geschichten von Menschen, die unterschiedlichste Grenzerfahrungen gemacht haben. An Audiostationen sind ihre eindrücklichen Berichte zu hören. Ergänzt um originale Objekte, Mitmach-Stationen und Texte in leicht verständlicher Sprache wird das Thema greifbar.
Wie werden Grenzen markiert, bewacht und überwunden? Ein historisches Beispiel ist der Räuber Hiasl aus Kissing. Durch ständigen Wechsel zwischen den zahlreichen Territorien, aus denen Schwaben einst bestand, entzog er sich über Jahre der Verhaftung. Vom Fluchtversuch aus der DDR bis zum Schicksal einer Migrantin aus Somalia, die auf der Suche nach Sicherheit in Deutschland auf neue, auf gesellschaftliche Grenzen stieß, erzählt die Ausstellung weitere spannende Geschichten.
Welche bewussten und unbewussten Grenzen existieren in unseren Köpfen? Warum lösen das Kopftuch einer Lehrerin und Kruzifixe in bayerischen Behörden Diskussionen aus, und wie positionieren wir uns dazu? Manche Debatte wird öffentlich geführt. So erstritt Christiane Renz ihre Teilnahme am Memminger Fischertag vor Gericht, um gegen die Ausgrenzung von Frauen ein Zeichen zu setzen. Weitere persönliche Erzählungen von der Nonne in Oberschönenfeld bis hin zur Augsburger Dragqueen beleuchten Grenzen aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln.
Schließlich lädt eine labyrinthartige Rauminstallation dazu ein, Grenzen erfahrbar zu machen. Hier sind Kunstwerke zu entdecken, die den Blick erweitern. Die Fotografien von Julian Röder bieten Einsichten in die hoch technisierten Kontrollen der EU-Außengrenzen, die Brailleschrift-Arbeit von Adi Hoesle konfrontiert mit Barrieren, und der Videokünstler Christian Jankowski bat Zollbeamte an der Schweizer Grenze, ihre Nationalhymnen zu singen – ein vielstimmiger Chor entsteht.
Ausstellungsort
Lebenswelt im ländlichen Schwaben ab 1900. Geschichte der Abtei Oberschönenfeld. Wandel der Arbeits- und Freizeitkultur, die schwierigen Kriegsjahre, Heimatbilder.
Im gleichen Haus
Ausstellung „Natur und Mensch im Naturpark”. Wald-Diorama mit außergewöhnichen Perspektiven und spannenden Einblicken in die Natur.
Dependance, Neuburg/Kammel
Industriedenkmal mit vollständig erhaltener Einrichtung.
Gebäude, Gessertshausen
„Glaserschustersölde” aus Döpshofen, ein strohgedecktes Kleinbauernhaus aus dem „Staudenland”. Es repräsentiert den Typus des „Staudenhauses”.
Museum, Augsburg
Veranstaltungs- und Ausstellungshaus für alle Bereiche der Architektur.
Museum, Augsburg
Herausragenden Werken der Goldschmiedekunst und der Bronzekunst der Spätrenaissance. Wissenschaftliche Instrumenten, Uhren und Automaten, historischen Modellen, stadtgeschichtliche und kunstgewerbliche Objekte.