Beitrag v.
18.8.2018
 zu „Verehrt verwendet vergessen”, DE-73479 Ellwangen
Schulwandbild mit dem Titel „Germanen stürmen den Limes” aus der NS-Zeit
Foto: Museum

Ausstellung 27.10.18 bis 28.04.19

Verehrt verwendet vergessen

Alamannen im Spannungsfeld von Politik und Zeitgeschichte

Alamannenmuseum Ellwangen

Haller Straße 9
DE-73479 Ellwangen
Ganzjährig:
Di-Fr 14-17 Uhr
Sa-So 13-17 Uhr

Die vom Alamannen-Museum Vörstetten bei Freiburg konzipierte Ausstellung beleuchtet den Alamannenbegriff im Wandel der Zeiten.

Dieser taucht erstmals im Jahr 289 n. Chr. in römischen Quellen auf und bezeichnete germanische Stämme, welche sich in dem von den Römern nach dem Fall des Limes verlassenen, rechten Oberrheingebiet niederließen. Im Laufe der Geschichte erfuhr der ursprünglich als „Hilfsbezeichnung” entstandene Alamannenbegriff einen entscheidenden Bedeutungswechsel und führte zu falschen und irreführenden Verwendungen mit teilweise fatalen Auswirkungen.

Während des frühen Mittelalters wurde das Siedlungsgebiet der „Alamanni” als Herzogtum in das Frankenreich der Merowinger eingegliedert und die römische Wortschöpfung zum herrschaftlichen Raumbegriff umgewandelt, der in den nachfolgenden Perioden vor allem in der historischen Forschung mit „e” geschrieben wurde. Eine Umdeutung ins „Völkische” erfolgte durch die Nationalsozialisten und fand ihren missbräuchlichen Höhepunkt in der NS-Rassenideologie.

Bis heute wirkt der Alamannenbegriff in vielfältiger Form nach – bis hin zur Bezeichnung der Deutschen als „les allemands” in der französischen Sprache und in einer Reihe von anderen Ländern. Bei den Alamannen (mit „a”) handelt es sich jedoch letztlich um eine archäologisch nachgewiesene (tote) Kultur ohne Traditionsanknüpfung an die Gegenwart, während das Alemannische (mit „e”) eine bis heute existierende, lebendige Sprach- und Brauchtumskultur darstellt.

POI

Ausstellungsort

Ala­mannen­museum Ell­wangen

Ge­sam­te Band­breite der ala­manni­schen Be­sied­lung in Süd­deutsch­land vom 3. bis zum 8. Jahr­hun­dert n. Chr. Funde und Be­funde des rei­chen ala­manni­schen Gräber­feldes mit zu­ge­höri­ger Sied­lung.

Bis 7.7.2024, im Haus

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Rainer Göttlinger
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