Beitrag v.
9.11.2018
 zu „Vergessen Sie uns nicht”, DE-48231 Warendorf
Julie Wolfthorn, Bildnis blauer Hut
 zu „Vergessen Sie uns nicht”, DE-48231 Warendorf
Julie Wolfthorn, Landschaft Worpswede (Ausschnitt)

Ausstellung 20.10.18 bis 24.03.19

Vergessen Sie uns nicht

Die Malerin Julie Wolfthorn

Westpreußisches Landesmuseum

Ganzjährig:
Di-So 10-18 Uhr

Seit dem Ende des 20. Jahrhunderts beschäftigt sich die Kunstgeschichte mit der Erforschung der „vergessenen” Künstlerinnen der Moderne, zu denen auch zahlreiche jüdische Malerinnen zählen. Diese hatten es sowohl als Frauen als auch aufgrund ihrer religiösen Zugehörigkeit vielfach schwer, sich ihren verdienten Platz in der Kunstgeschichte zu erobern.

Für die aus einer assimilierten bürgerlichen Familie jüdischen Glaubens stammende Malerin und Grafikerin Julie Wolfthorn war das Judentum für die meiste Zeit ihres Lebens nicht von Bedeutung. Dies änderte sich mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten, nach der alle Künstler jüdischer Herkunft von den 1935 verabschiedeten „Nürnberger Rassegesetzen” betroffen waren.

Aufgrund ihrer jüdischen Herkunft aus nahezu allen Vereinigungen ausgeschlossen, erhielt Julie Wolfthorn Publikationsverbot und durfte nur noch im Rahmen des „Jüdischen Kulturbundes” und anderer jüdischer Institutionen ausstellen. Für die Künstlerin wurde es fast unmöglich, Aufträge zu erhalten. Ihre Bemühungen um ein Visum für eine Ausreise in die USA scheiterten. Im Oktober 1942 wurde sie von Berlin nach Theresienstadt gebracht. Sie starb nach zwei Jahren in Haft.

Das Westpreußische Landesmuseum präsentiert anlässlich des 75. Todestages eine Übersicht über das Œuvre der Künstlerin. Gezeigt werden Porträts, Landschaften, Stillleben, grafische Arbeiten und biografische Dokumente aus Privatbesitz.

POI

Ausstellungsort

West­preu­ßi­sches Landes­museum

Bei­trä­ge der west­preu­ßi­schen Kultur und Ge­schichte zur deut­schen und euro­päi­schen Ge­schich­te und deren Ent­wick­lung bis heute.

Gebäude, Warendorf

Zigarren­macher­haus Ucht­mann

Im Zu­stand der Zeit um 1948 re­kon­strui­ertes und mit Möbeln dieser Zeit ein­ge­rich­tetes Haus, das be­sich­tigt oder als Ferien­haus ge­mietet werden kann.

Museum, Warendorf

Museum Hein­rich Friede­richs

Museum für den 1912 in Waren­dorf gebo­renen Künstler, der am 10. August 1944 im Raum Modon in Lett­land fiel. Weih­nachts­krippe, Brunnen­figuren, Frauen­plastiken, Rötel­zeich­nungen und Blei­stift­skizzen, die mit Feld­post­briefen aus dem Krieg kamen, Marien­figuren, eine Pieta und vieles mehr.

Gebäude, Warendorf

Klassi­zi­sti­sches Bürger­haus

Zwei­stöcki­ges, klassi­zi­stisch ge­stal­tetes Gebäude von 1812/15, aus­g­estattet mit hand­ge­druckten Bild­tapeten einer Pariser Manu­faktur. Bieder­meier­stube mit histo­rischen Möbeln, Galerie­räume mit „West­fäli­schen An­sichten” aus dem 19. und frühen 20. Jahr­hun­dert.

Gebäude, Warendorf

Gadem Zucker­timpen 4

Spe­zi­fi­sche Form der Klein­haus­be­bau­ung im Be­reich der frühe­ren Stadt­be­festi­gung. Wohn­situa­tion des Ehe­paares Elisa­beth und Hein­rich Rolf, die dort bis 1926 mit drei Kindern wohn­ten und zudem noch an eine vier­köpfige Familie ver­mie­teten.

Verantw. gem. §55 Abs 2 RStV:
Rainer Göttlinger
Pressemitteilungen willkommen
#3092688 © Webmuseen Verlag