Ausstellung 20.10.18 bis 24.03.19
Seit dem Ende des 20. Jahrhunderts beschäftigt sich die Kunstgeschichte mit der Erforschung der „vergessenen” Künstlerinnen der Moderne, zu denen auch zahlreiche jüdische Malerinnen zählen. Diese hatten es sowohl als Frauen als auch aufgrund ihrer religiösen Zugehörigkeit vielfach schwer, sich ihren verdienten Platz in der Kunstgeschichte zu erobern.
Für die aus einer assimilierten bürgerlichen Familie jüdischen Glaubens stammende Malerin und Grafikerin Julie Wolfthorn war das Judentum für die meiste Zeit ihres Lebens nicht von Bedeutung. Dies änderte sich mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten, nach der alle Künstler jüdischer Herkunft von den 1935 verabschiedeten „Nürnberger Rassegesetzen” betroffen waren.
Aufgrund ihrer jüdischen Herkunft aus nahezu allen Vereinigungen ausgeschlossen, erhielt Julie Wolfthorn Publikationsverbot und durfte nur noch im Rahmen des „Jüdischen Kulturbundes” und anderer jüdischer Institutionen ausstellen. Für die Künstlerin wurde es fast unmöglich, Aufträge zu erhalten. Ihre Bemühungen um ein Visum für eine Ausreise in die USA scheiterten. Im Oktober 1942 wurde sie von Berlin nach Theresienstadt gebracht. Sie starb nach zwei Jahren in Haft.
Das Westpreußische Landesmuseum präsentiert anlässlich des 75. Todestages eine Übersicht über das Œuvre der Künstlerin. Gezeigt werden Porträts, Landschaften, Stillleben, grafische Arbeiten und biografische Dokumente aus Privatbesitz.
Ausstellungsort
Beiträge der westpreußischen Kultur und Geschichte zur deutschen und europäischen Geschichte und deren Entwicklung bis heute.
Gebäude, Warendorf
Im Zustand der Zeit um 1948 rekonstruiertes und mit Möbeln dieser Zeit eingerichtetes Haus, das besichtigt oder als Ferienhaus gemietet werden kann.
Museum, Warendorf
Museum für den 1912 in Warendorf geborenen Künstler, der am 10. August 1944 im Raum Modon in Lettland fiel. Weihnachtskrippe, Brunnenfiguren, Frauenplastiken, Rötelzeichnungen und Bleistiftskizzen, die mit Feldpostbriefen aus dem Krieg kamen, Marienfiguren, eine Pieta und vieles mehr.
Gebäude, Warendorf
Zweistöckiges, klassizistisch gestaltetes Gebäude von 1812/15, ausgestattet mit handgedruckten Bildtapeten einer Pariser Manufaktur. Biedermeierstube mit historischen Möbeln, Galerieräume mit „Westfälischen Ansichten” aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert.
Gebäude, Warendorf
Spezifische Form der Kleinhausbebauung im Bereich der früheren Stadtbefestigung. Wohnsituation des Ehepaares Elisabeth und Heinrich Rolf, die dort bis 1926 mit drei Kindern wohnten und zudem noch an eine vierköpfige Familie vermieteten.