Ausstellung 16.11.22 bis 29.05.23
Die von zahlreichen namhaften Künstlern des 20. Jahrhunderts gestalteten Postkarten, insgesamt mehr als 2.000 Stück, gehören zu den kunst- und kulturgeschichtlichen Besonderheiten in der Sammlung des Altonaer Museums. Aus diesem einzigartigen Fundus zeigt die Ausstellung etwa 150 ausgewählte Exemplare. Unter den grafisch gestalteten Kunstunikaten befinden sich Arbeiten von Ernst Ludwig Kirchner, Max Pechstein, Karl Schmidt-Rottluff, Franz Marc, Anita Rée, Joseph Beuys, Sol LeWitt und Andreas Slominski.
Die Postkarte wurde im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts zum idealen Kommunikationsmittel einer sich zunehmend globalisierenden Gesellschaft. Das individuell gestaltbare Massenmedium dokumentierte im Laufe seiner Geschichte touristische Sehenswürdigkeiten und wichtige historische Ereignisse, bildete bekannte Persönlichkeiten und Kunstwerke ab – und verbreitete Ideen von Lebensstilen, Erotik und Poesie.
Bereits 1865 hatte der spätere deutsche Generalpostdirektor Heinrich von Stephan vorgeschlagen, eine offen zu befördernde Karte für handschriftliche Mitteilungen zu entwickeln. Der Vorschlag wurde zunächst abgelehnt: ein offener einsehbarer Text erschien zu jener Zeit noch als unsittlich, da er als Affront gegen das Postgeheimnis und die Privatsphäre verstanden wurde. Offiziell eingeführt wurde die Postkarte schließlich ab 1870. Bis 1905 war jedoch vorgesehen, nur die Bildseite mit Text zu versehen, die Rückseite war der Adresse und der Briefmarke vorbehalten.
Um 1900 entstanden dann neben den in größeren Auflagen gedruckten Bildpostkarten auch die ersten gemalten oder grafisch gestalteten Kunstunikate, die zunächst nur für den jeweiligen Adressaten bestimmt waren. Vor allem die Mitglieder der expressionistischen Künstlergruppen „Brücke” und „Der Blaue Reiter” schickten Anfang des 20. Jahrhunderts ihre selbst gemalten Grußbotschaften bis zu dreimal täglich an ihre Freundinnen, Sammler und Förderer. Die häufig wiederkehrenden Sujets reichen von Blicken in Cafés und Restaurants über Motive aus der Welt des Varietés und des Theaters bis hin zu Atelierszenen, Akten und Selbstporträts sowie Ferienimpressionen mit Landschaften, Schiffen und Badenden.
Auch in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts hielt die Tradition der Kunstpostkarte an. Doch nun begannen Künstler wie Joseph Beuys mit dem Genre einen eher spielerischen Umgang: sie entwarfen ihre Kunstwerke en miniature, um sie dann bewusst als Massenmedium zu verbreiten und so den Begriff des künstlerischen Unikats zu desavouieren. Künstler wie Andreas Slominski nutzten wiederum die populären Ansichtskarten als Vorlagen, um daraus ein eigenes Kunstwerk zu gestalten.
Ausstellungsort
Kulturgeschichte der deutschen Küstenregionen. Malerei und Graphik, Kunsthandwerk, Fischerei und Schifffahrt.
Bis 26.5.2024, Hamburg
Ab 15.6.2024, Hamburg
Die Ausstellung beleuchtet anhand von 230 Originaabzügen sowie zahlreichen Veröffentlichungen in Illustrierten und Büchern das Lebenswerk des Fotografen von den 1930er- bis in die 1970er-Jahre.
Schiff, Hamburg
Bis 25.8.2024, Hamburg
Die Ausstellung stellt nicht nur die unterschiedlichen Elemente und vielfältigen gestalterischen Aspekte von Festen der Antike vor, vielmehr – so die zentrale Botschaft – sind antike Feste Ursprung unserer heutigen Festkultur.
Bis 6.7.2025, Hamburg
Bis 9.6.2024, Hamburg
Auf ungewöhnliche Weise verbindet die Ausstellung großstädtische Berliner mit dörflichen Tiroler Lebenswelten, und eigenwillig changiert sie dabei zwischen gemäßigtem Expressionismus und neusachlichem Realismus.
Museum, Hamburg
Größte Modellbahn-Anlage der Welt in den Räumen eines alten Hauses in der Hamburger Speicherstadt. Abschnitte Hamburg, Mitteldeutschland, Knuffingen Airport, Österreich, USA, Skandinavien, Schweiz, Italien mit Venedig, „Atlantikbrücke” über das Fleet nach Südamerika..