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14.4.2022
Vogelperspektiven zu „Vogelperspektiven”, DE-89143 Blaubeuren

Ausstellung 09.04. bis 06.11.22

Vogelperspektiven

Vögel in Eiszeit und Kunst

Urgeschichtliches Museum

Kirchplatz 10
DE-89143 Blaubeuren
07344-9669-90
info@urmu.de
April bis Okt:
Di-So 10-17 Uhr
Nov bis März:
Di, Sa 14-17 Uhr
So 10-17 Uhr

In den archäologischen Fundstellen im Ach- und Lonetal gibt es eine Vielzahl an Knochen, welche die damaligen Menschen in Höhlen hineingetragen haben, darunter viele Vogelknochen. Offensichtlich wurde das Fleisch der Vögel gegessen.

Doch die Tiere waren auch wichtige Rohstofflieferanten: berühmter Beleg sind die Flöten aus Röhrenknochen von Schwänen und Gänsegeiern, die aus den UNESCO-Welterbehöhlen der Schwäbischen Alb geborgen werden konnten.

Auch verarbeiteten die eiszeitlichen Jäger und Sammler Federn oder Krallen zu Schmuck. Und sie schnitzten Vogelfiguren aus Mammutelfenbein oder Rentiergeweih, ritzten sie in Schiefer oder malten sie auf Höhlenwände.

Die Ausstellung widmet sich diesen Vogeldarstellungen in prähistorischen Kunstwerken, aber auch der eiszeitlichen Vogelfauna. Sie wirft den Blick auf die besondere Bedeutung, welche Vögel für die Menschen vor 40.000 Jahren hatten: der Ruf der Singschwäne auf ihrem Durchzug kündete für die Jäger und Sammler vom Wechsel der Jahreszeiten. Die Menschen der Steinzeit waren ständig auf Empfang für die Regungen der gefiederten Botschafter im eiszeitlichen Lebensraum.“

In der Archäologie dienen unter anderem gefundene Vogelknochen dazu, die Umwelt in der Umgebung einer Fundstelle zu rekonstruieren. Für das Geißenklösterle bei Blaubeuren-Weiler sind Alpenschneehühner am zahlreichsten nachgewiesen. Wie auch Moorschneehühner, Rebhühner und Großtrappen leben sie gern in Steppen mit Wiesen oder Heiden mit Sträuchern. Anhand dieser und weiterer Knochenfunde etwa von Wald- und Wasservögeln wie Kernbeißer, Eichelhäher, Singschwan oder Gänsegeier ergibt sich für die Altsteinzeit im Achtal eine offene, felsige Landschaft mit wenig Wald und generell wärmeren Sommern als heute. Letzteres belegen auch die damals ansässigen Stein- und Felsenschwalben, die heute nördlich der Alpen nicht mehr vorkommen.

Neben ökologischen Aspekten wirft die Ausstellung einen Blick auf Vogeldarstellungen der Eiszeitkunst. Der aus Mammutstoßzahn geschnitzte Wasservogel aus dem Hohle Fels, dessen Original im urmu ein Zuhause gefunden hat, ist zwar die älteste bekannte Vogeldarstellung, er ist aber nicht die einzige. Auch in den für ihre Höhlenmalereien berühmt gewordenen französischen Fundstätten Grotte Chauvet und Lascaux finden sich Vogeldarstellungen.

Die Ausstellung zeigt Nachbauten der aus Mammutelfenbein geschnitzten fliegenden Schwäne aus der sibirischen Fundstelle Mal’ta oder Repliken der fast karikaturhaften Ritzungen von Rabe, Huhn und Schwan auf Schieferplatten aus dem rheinischen Gönnersdorf. Skizzenhafte Fragmente posierender Vögel aus vielen Fundstellen, die für die Ausstellung auf Acrylglas nachempfunden wurden, belegen die außerordentliche Beobachtungsgabe und Kunstfertigkeit eiszeitlicher Jäger und Sammler.

Im Ausstellungsraum gibt es überdies Verborgenes zu entdecken: Besucher können mit Schwarzlichtlampen Jagd auf Vogelkunst machen.

POI

Ausstellungsort

Ur­ge­schicht­liches Museum

Vor­wie­gend alt- und mittel­stein­zeit­liche Funde, haupt­säch­lich aus den Höhlen des Achtals. Ent­ste­hung des Lebens und der Lebe­wesen, geo­lo­gi­sche Ent­wick­lung ab der Jura­zeit. Ent­wick­lung des Men­schen und seine Fähig­keit, Werk­zeuge her­zu­stellen und zu be­nutzen.

Haupthaus, Konstanz

Archäo­logi­sches Landes­museum

Funde und Erkennt­nisse der Landes­archäo­logie in Baden-Württem­berg. Anbau für den 600 Jahre alten Lasten­segler, das älteste Schiff vom Bodensee.

Werkstatt, Blaubeuren

Hi­sto­ri­sche Ham­mersch­mie­de

Museum, Blaubeuren

Bad­haus der Mönche Hei­mat­mu­seum Blau­beu­ren

Mittel­alter­liches Ge­bäude, das als Bad­haus der Mönche er­rich­tet wurde und heute, nach der Re­stau­rie­rung, die frühe­ren Bade­an­lagen weit­ge­hend er­halten zeigt. Jura­kalk­wand mit Fos­silien, Modelle der beiden Blau­beurer Burgen.

Museum, Blaubeuren

Schu­bart­stu­be

Ab 26.4.2024, Ulm

honey & bunny

Das Künstler­duo honey & bunny bringt Super­markt­regale und Hoch­beete in die Aus­stellungs­räume, um sie mit neuen Inhalten zu füllen.

Museum, Laichingen

Mu­seum für Höh­len­kun­de

Museum, Ulm

Museum Brot und Kunst

Ein­zig­arti­ges Themen­museum zur Ge­schichte des Brotes als einer un­ent­behr­lichen Grund­lage mensch­licher Exi­stenz, Kultur und Zivili­sation. Zahl­reiche Objekte zur Technik­geschichte der Brot­her­stellung, größte Samm­lung zur Kultur­ge­schichte des Brotes welt­weit

Verantw. gem. §55 Abs 2 RStV:
Rainer Göttlinger
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